Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 1,7, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Alltag der deutschen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist geprägt durch
Individualisierung und Schnelllebigkeit; Elemente, welche einer umfassenden
Modernisierung zugeschrieben werden. Ein Prozess, der auch in der Politikvermittlung
für grundlegende Veränderungen gesorgt hat.
Die Zeitung ist nicht mehr das hauptsächliche Kommunikationsmittel. Dieser
Stellenwert wird nunmehr von den Massenmedien Fernsehen und Internet belegt,
welche sich den modernen Gegebenheiten und Lebensgewohnheiten der Menschen
angepasst haben. Vor allem das Fernsehen bietet dabei eine soziale Reichweite, an die
kein anderes Medium heranreicht. Schließlich verfügt nahezu jeder deutsche Haushalt
über ein Gerät - oftmals sind es sogar mehrere. Die Programmpräferenzen können ganz
nach den individuellen Vorlieben gestaltet werden und wenn ein Format nicht in
kürzester Zeit das Interesse des Rezipienten binden kann, wird zu einem anderen Sender umgeschaltet.
Gleiches gilt auch für die Vermittlung von politischen Inhalten. Die Parteien mussten
während der vergangenen Jahren lernen, die veränderten Gewohnheiten des
Wählermarktes zu studieren und für die eigene Präsentation zu nutzen. Als mit den so
genannten 'Elefantenrunden', bei denen führende Politiker vor der Bundestagswahl im
Fernsehen zusammenkamen und über unterschiedliche Positionen diskutierten, die
Mediatisierung der deutschen Politik eingeläutet wurde, war das heutige Ausmaß noch
nicht denkbar.
Die politische Kommunikation erfolgt heute vorrangig über die Massenmedien, da das
Volk ansonsten nicht erreicht werden kann. Aufgrund der angesprochenen
Schnelllebigkeit gilt es jedoch, sich in kürzester Zeit von den konkurrierenden Parteien
abzugrenzen und das gewünschte Image zu verkaufen. Vor allem aufgrund der latenten Politikverdrossenheit der Bevölkerung muss es eine Partei verstehen den Bürger direkt und emotional anzusprechen. Dies gelingt jedoch lediglich mit Hilfe eines
medienwirksamen Stellvertreters. Im Fall der FDP handelte es sich seinerzeit um den Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle.
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