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Sprachtod. Untersuchungen zu Sprachselbstmord und Sprachmord.

Versuch einer Gleichsetzung mit anderen Phänomenen des Sprachkontakts

AutorLisa Pfurtscheller
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl29 Seiten
ISBN9783656555995
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Universität Wien (Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Robert Aitchison stellt in seinem Buch 'Language change: progress or decay' die interessante Frage: 'Human beings never stop talking. How then can a language die out?' (Aitchison 1991, 197) Diese Frage nach der Ursache des Verschwindens einer Sprache steht im Zentrum der überraschenderweise erst relativ jungen Sprachtod-Untersuchung. Der Volksmund spricht dagegen schon lange von angeblich 'toten Sprachen' wie etwa Latein. Doch Latein entwickelte sich durch normalen Sprachwandel zu den romanischen Sprache wie Italienisch, Französisch, Sardinisch etc. Auch Altgriechisch wurde durch Sprachwandel zu Neugriechisch und ist somit alles andere als tot. Wahrer Sprachtod hingegen involviert Sprachkontakt und normalen linguistischen Wandel, bedingt durch eine neu auftretende, aus politischen und sozialen Gründen dominierende Sprache. Dabei lernt die junge Generation die 'alte' Sprache von den Eltern, wird aber von Beginn an und später vor allem in der Schule mit einer neuen Sprache vertraut gemacht, welche als nützlicher und 'moderner' erscheint. In solch einer Situation kann es zu zwei Phänomenen kommen- zu Sprachselbstmord und Sprachmord, auf welche in dieser Arbeit genauer eingegangen werden soll. Drei Arten des Sprachtods, nämlich solche durch Verlust, sollen zwar nicht vergessen, aber in dieser Arbeit auch nicht weiter behandelt werden, da rein linguistisch gesehen nicht viel zu ihnen zu sagen ist (McMahon 1994, 286): •Plötzlicher Tod, weil alle Sprecher sterben. •Politisch begründeter Tod, zum Beispiel durch ein Massaker. Die Übriggebliebenen meiden ihre Sprache zum Selbstschutz, weil sie Angst davor haben, durch ihre Sprache erkannt zu werden und demselben Schicksal zu erliegen. •Bottom-to-top-Tod: Die Sprache verschwindet komplett aus dem Alltag aber bleibt in rituellen Praktiken erhalten. Nach der Untersuchung von Sprachselbstmord und -mord, welche inhaltlich gesehen den ersten Teil der vorliegenden Arbeit darstellt, soll im zweiten Teil ein Vergleich mit Pidginisierung und Kreolisierung angestellt werden.

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