Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,7, Universität Münster (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Bachelorarbeit wird sich kritisch mit den Ergebnissen des Libet-Experiments auseinandergesetzt. Es wird versucht aufzuweisen, ob die Ergebnisse des Experiments gegen einen freien Willen des Menschen sprechen. Verfügt der Mensch über einen freien Willen? Über Jahrhunderte hinweg war die Frage nach dem freien Willen eine rein philosophische. Bereits Aristoteles diskutiert in seiner Nikomachischen Ethik, ob der Mensch seine Entscheidungen frei treffen kann. Verantwortung, ebenso wie Lob und Tadel kann es laut Aristoteles nur da geben, wo Handlungen willentlich geschehen. Auch bei Kant ist die Freiheit des Menschen ausschlaggebend für seine Moralität. Ohne die Fähigkeit, Entscheidungen frei und autonom zu treffen, könne es nach Kant keine Moralität geben. Die Bedeutung der Willensfreiheit für unser menschliches Selbstbild ist daher fundamental. In unserem Alltag ist es gängige Praxis, unsere Mitmenschen zu kritisieren und zu loben, weil wir davon ausgehen, dass sie sich auch anders hätten verhalten können. Auch unser heutiges Rechtssystem fußt auf dieser Tradition und verdeutlicht hierdurch den Stellenwert der Willensfreiheit. Es wäre mehr als merkwürdig, wollte man einen Täter verurteilen, der gar nicht in der Lage war, sich einen anderen Willen zu bilden und anders zu handeln. Unsere allgemeine Auffassung über die menschliche Willensfreiheit ist somit zutiefst konstitutiv für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Die Frage nach der Willensfreiheit beinhaltet jedoch nicht allein eine ethische Dimension, sie ist zugleich eingebunden in das große Feld der Philosophie des Geistes, welche das Verhältnis von Geist und Materie bestimmen will. Insbesondere die philosophische Disziplin der Handlungstheorie beschäftigt sich systematisch mit der menschlichen Willensfreiheit. Die Grundlage für die Frage nach dem freien Willen bildet das Leib-Seele-Problem. Als Menschen sind wir eingebunden in die Natur und unterliegen ihren Gesetzmäßigkeiten. Zugleich empfinden wir uns in unserem alltäglichen Leben dennoch als frei und autonom. Wie kann das sein, wo es in der Natur zwar Wirkungen und Ursachen gibt, augenscheinlich jedoch keine Freiheit? In der Natur mutet alles an determiniert zu sein. Ein Glas, welches zu Boden fällt, kann nicht entscheiden, ob es zerbrechen will oder nicht. Ebenso wäre es unsinnig, einer Glühbirne einen freien Willen zu unterstellen. Der Mensch scheint hier eine Ausnahme zu bilden, denn er kann über seine Entschlüsse disponieren.
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