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E-Book

Stephen Hawking, das Universum und Gott

AutorJohn Lennox
VerlagSCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2011
ReiheInstitut für Glaube und Wissenschaft 
Seitenanzahl80 Seiten
ISBN9783417219982
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis1,99 EUR
Wissenschaft und Religion - ist das wirklich ein Kampf zwischen völlig unterschiedlichen Welten? Einige Autoren scheinen davon auszugehen, wie etwa Richard Dawkins oder auch Stephen Hawking. Sie bringen dafür zahlreiche Argumente - halten diese aber einer näheren Prüfung wirklich stand? Prof. John Lennox ('Hat die Wissenschaft Gott begraben?') setzt sich in seinem neuen Buch mit dem aktuellen Bestseller von Stephen Hawking 'Der große Entwurf: Eine neue Erklärung des Universums' auseinander und liefert gute Argumentationshilfen für den Glauben.

John Lennox, geb. 1943, ist emeritierter Mathematikprofessor an der Universität Oxford und Autor zahlreicher Bücher zum Verhältnis von Glaube, Ethik und Wissenschaft. Durch Vorträge auf Tagungen und Konferenzen ist er auch in Deutschland bekannt.

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Leseprobe
"Kapitel 3 Gott oder das Multiversum? (S. 34-35)

In ihrem Bemühen, die Indizien dafür zu umgehen, dass hinter der Natur eine göttliche Existenz steht, sind atheistischeWissenschaftler gezwungen, immer weniger glaubhaften Kandidaten wie Masse/Energie und den Naturgesetzen – oder gar ihren Theorien über diese Gesetze – schöpferische Kräfte zuzuschreiben. In Wirklichkeit ist Hawking nicht nur Gott nicht losgeworden, er hat sich noch nicht einmal von dem Lückenbüßergott frei gemacht. Denn die Theorien, die er vorbringt, um den Lückenbüßergott zu bannen, sind selbst spekulativ und nicht überprüfbar.

Wie jeder Physiker sieht sich auch Hawking mit eindrucksvollen Hinweisen auf einen Entwurf konfrontiert. Er schreibt in seinem Buch:

»Unser Universum und seine Gesetze scheinen exakt auf die Möglichkeit unserer Existenz zugeschnitten zu sein und bieten kaum Spielraum für Veränderungen, wenn diese Möglichkeit nicht gefährdet werden soll. Das ist nicht leicht zu erklären und wirft natürlich die Frage auf, warum es sich so verhält. [...] Die relativ neue Entdeckung der außerordentlichen Feinabstimmung so vieler Naturgesetze könnte wohl zumindest einige von uns dazu veranlassen, wieder mit der alten Vorstellung zu liebäugeln, dieser große Entwurf sei dasWerk eines großen Planers. [...] Die Antwort der modernen Naturwissenschaft sieht anders aus. [...] Unser Universum [ist] offenbar eines von vielen, in denen die verschiedensten Naturgesetze gelten.«

Hawking erkennt also einen »großen Entwurf« an. Er verwendet fast ein ganzes Kapitel darauf, die spektakuläre Feinabstimmung sowohl der Naturgesetze als auch der Konstanten der Fundamentalphysik in Einzelheiten zu schildern. Die Belege, die er zusammenträgt, sind beeindruckend und stehen, wie auch er findet, im Einklang mit der »alten Vorstellung, [...] dieser große Entwurf sei dasWerk eines großen Planers«. Natürlich tun die Belege das; sie passen nahtlos zusammen – denn es gibt diesen »großen Planer«.

DieVorstellung von einem großen Planer ist zweifellos alt, aber die wichtige Frage, die es zu klären gilt, ist doch, ob sie wahr ist oder nicht. Was alt ist, ist ja deshalb noch nicht notwendigerweise falsch und überholt. Zudem ist es keineswegs so, dass diese Auffassung heute von niemandem mehr vertreten wird. Wie wir gesehen haben, wurde sie von einigen der klügsten Köpfe in der Naturwissenschaft geteilt. Davon, dass es einen großen Planer gibt, Gott, den Schöpfer, sind Millionen, ja Milliarden von Menschen überzeugt – weitaus mehr als von der atheistischen Alternative.

Das Multiversum Hawkings Behauptung, die Existenz eines großen Planers sei nicht die Antwort der modernen Naturwissenschaft, ist daher einseitig.Welche Antwort aber gibt er selbst, um das »scheinbareWunder«2 (der Feinabstimmung) zu erklären? Hawkings Antwort ist das Multiversum. Das heißt, es gibt so viele Universen (unendlich viele, wie manche meinen, was immer das bedeutet), dass alles, was passieren kann, in irgendeinem Universum auch passieren wird. Demnach ist es nicht überraschend – so das Argument –, dass es mindestens ein Universum wie das unsere gibt. Nebenbei bemerkt bietet Hawking hier erneut eine falsche Alternative an. Diesmal heißt sie: Gott oder das Multiversum. Theoretisch könnte Gott ja, worauf Philosophen vielfach hingewiesen haben, so viele Universen erschaffen, wie es ihm beliebt. Der Gedanke desMultiversums an sich schließt Gott noch nicht aus.3 Hawking scheint kein Argument gegen diese Feststellung vorzubringen."
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt4
Vorwort6
Einführung7
Kapitel 1: Die großen Fragen10
Kapitel 2: Gott oder die Naturgesetze?21
Kapitel 3: Gott oder das Multiversum?35
Kapitel 4: Der große Entwurf52
Kapitel 5: Naturwissenschaft und Rationalität56
Schluss76
Anmerkungen77

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