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Strategische Stabilitätsfaktoren in Unternehmenskooperationen

Eine kausalanalytische Betrachtung

AutorNadine Teusler
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl335 Seiten
ISBN9783834998231
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Nadine Teusler untersucht die Wirkung strategischer Stabilitätsfaktoren in Unternehmenskooperationen untereinander sowie auf die Leistungsfähigkeit und Stabilität der Kooperation. Aus einer systematischen Sammlung von Stabilitätsfaktoren trifft sie eine Auswahl und entwickelt ein komplexes Ursache-Wirkungsmodell.

Dr. Nadine Teusler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Magdalena Mißler-Behr am Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus.

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Leseprobe
3 Stabilitätsfaktoren in der Kooperationsforschung (S. 66-67)

Nachdem das Kapitel 2.6 die immer noch hohen Instabilitäten von Unternehmenskooperationen aufgezeigt hat, was in hohem Umfang mit der nach wie vor unzureichenden Betrachtung von Stabilitätsfaktoren innerhalb der Kooperationsforschung in Verbindung gebracht wird, steht diese Thematik im Mittelpunkt des Kapitels 3.

3.1 Überblick über Definitionsansätze

Um die Begrifflichkeiten fassbar zu machen, bedarf es der Betrachtung der Definitionsansätze von Stabilität, Stabilitätsfaktoren sowie strategischen Stabilitätsfaktoren.

3.1.1 Definition von Stabilität

Der Erfolg von Kooperationen kann aus zwei Blickwinkeln untersucht werden. Die eine Seite beleuchtet den finanziellen Teil. Die Abfrage erfolgt dabei durch quantitative Daten, wie zum Beispiel dem Gewinn, den eine Kooperation erwirtschaftet. Allerdings kann der Erfolg nicht vollständig durch die Leistung abgebildet und bewertet werden. Somit befasst sich die andere Seite mit der Betrachtung der Stabilität von Kooperationen (Baumgarten 1998, S. 209, Hoang, Rothaermel 2005, S. 332, Lane, Beamish 1990, S. 100, Glaister, Yu 1994, S. 29-30). Diese Ansicht teilen auch Wohlgemuth und Hess (1999, S. 32-34) sowie Tjaden (2003, S. 61). Sie messen den Kooperationserfolg sowohl direkt und indirekt als auch eindimensional und mehrdimensional und nehmen eine Unterscheidung zwischen der Leistung und der Stabilität einer Kooperation vor (Abbildung 9).

Daraus schlussfolgernd sind sowohl die Stabilität als auch die Leistung wichtige Komponenten, um den Erfolg einer Kooperation einschätzen zu können und werden somit als Outputfaktoren bezeichnet. Die vorliegende Arbeit stützt sich dabei vorrangig auf die eindimensionale indirekte Messung des Kooperationserfolges, worunter die Stabilität eingeordnet wird. Die Notwendigkeit der Betrachtung dieses Faktors zeigt sich bereits in Kapitel 2.6, welches die hohen Instabilitäten von Kooperationen abbildet und somit die Bedeutung der Betrachtung der Stabilität sowie der darauf wirkenden Faktoren darlegt.

Des Weiteren wird anhand der Abbildung 9 deutlich, warum die Stabilitätsbetrachtung in der Kooperationsforschung eher zurückhaltende Beachtung findet. Die Messgrößen sind indirekt, und somit nicht so leicht zu beobachten und einzuschätzen wie die direkt messbaren Faktoren, worunter der Gewinn oder der erreichte Zahlungsüberschuss zu zählen ist. Trotz der mangelnden Betrachtung nimmt die Stabilität in der Kooperationsforschung eine hohe Bedeutung ein (Vornhusen 1994, S. 243). Die Stabilität einer Kooperationsbeziehung ist dann nicht mehr gegeben, wenn die Erwartungen der Partner, die sich zu Beginn und im Laufe der Zusammenarbeit herausgebildet haben, von den aktuellen Gegebenheiten in dem Maße abweichen, dass sie nicht mehr akzeptabel für die Partner sind (Arino, Doz 2000, S. 175). Allerdings kann ein gewisser Grad an Unsicherheit nie ausgeschlossen werden. Die anfänglichen Erwartungen an die Kooperation festigen sich oder passen sich im wieteren Verlauf an (Arino, Doz 2000, S. 178).

Aus diesem Grund bedarf es auch einer durchgehenden Beobachtung über die gesamten Kooperationsphasen hinweg, um die Stabilität einschätzen und gewährleisten zu können. Dabei muss allerdings festgehalten werden, dass das Vorkommen von Störungen in Kooperationen, die einen dynamischen Verlauf aufweisen, als normaler Bestandteil gilt (Yan, Gray 1994, S. 1502), wodurch auch ein Anreiz zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit besteht (Baumgarten 1998, S. 202).

Die Änderungen der Rahmenbedingungen können aus der Umwelt und von den Kooperationspartnern selbst resultieren. Dabei entstehen effiziente Ergebnisse, wenn sich die Kooperation während ihrer einzelnen Phasen in einem gewissen Gleichgewicht befindet (Kranton, Minehart 2001, S. 487). Ein System wird dabei als im Gleichgewicht angesehen, wenn es sich in einem gesteckten Rahmen bewegt. Bei einer Veränderung kehrt es dabei wieder in seinen Ursprungszustand zurück, wodurch das System als neutral stabil angesehen wird.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis9
Abbildungsverzeichnis13
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungsverzeichnis20
1 Einleitung23
2 Grundlagen zu Kooperationen29
3 Stabilitätsfaktoren in der Kooperationsforschung67
4 Aufstellung des Vorgehenskonzeptes113
5 Herleitung des Untersuchungsmodells125
6 Eckpunkte der empirischen Untersuchung187
7 Deskriptive Befunde217
8 Kausalanalytische Untersuchung235
9 Schlussbetrachtung279
Literaturverzeichnis285
Anhang337

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