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Technologiebasierte Chancen und Wachstum akademischer Spin-offs

Eine Untersuchung des Einflusses von unternehmerischer Orientierung, Netzwerkfähigkeit und Vernetzung des Gründerteams

AutorFelix Riesenhuber
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl235 Seiten
ISBN9783834997319
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis52,99 EUR
Felix Riesenhuber macht deutlich, dass die Vorteile von exklusivem technologischen Know-hows erst bei Vorhandensein bestimmter Verhaltensweisen und Fähigkeiten des Managements auf das Umsatzwachstum eines Spin-offs durchschlagen. Er leitet Implikationen für die Forschungseinrichtung, die Technologietransferorganisation, das Management akademischer Spin-offs und für die zukünftige Forschung ab.

Dr. Felix Riesenhuber promovierte bei Prof. Dr. Achim Walter am Lehrstuhl für Gründungs- und Innovationsmanagement der Universität zu Kiel. Er ist als Referent der Geschäftsleitung bei TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG tätig.

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Leseprobe
2 Konzeptionelle Grundlagen des Unternehmertums (S. 7-8)

Das vorliegende Kapitel formuliert Annahmen für die Entwicklung einer Wachstumstheorie akademischer Spin-offs. In der Problemstellung wurde deutlich, dass Wachstum akademischer Spin-offs sowohl von Eigenschaften ihrer kommerzialisierten Technologien als auch von Management und Umfeld bestimmt wird, aber aus bisherigen Untersuchungen nicht klar wird, wie diese Faktoren zusammenwirken und die Entwicklung akademischer Spin-offs beeinflussen. In allgemeiner Form beschäftigt dieser Zusammenhang von technologischem Wissen und wirtschaftlichem Wachstum Ökonomen seit geraumer Zeit. So konnte Solow in den 50er Jahren zeigen, dass Wirtschaftswachstum weniger von Arbeit und Kapital als vielmehr von Arbeit, Kapital und technischem Fortschritt bestimmt wird (Solow 1956, S. 65, 72-73). Später demonstrierte er, wie Investitionen in Forschung und Entwicklung das theoretisch realisierbare Wachstum steigern, aber nicht zwangsläufig zu realem Wachstum führen (Solow 1962, S. 76, 86).

Dass wirtschaftliches Wachstum nicht von einer Erfindung per se, sondern von unternehmerisch handelnden Personen bzw. von der Einführung neuer Kombinationen auf dem Markt und der Zuführung von Ressourcen zu einer Verwendung höherer Wertschöpfung herrührt, vermuteten Schumpeter (1934, S. 64-66) und Hayek (1945, S. 526) jedoch schon früher. Das Thema Unternehmertum bzw. Entrepreneurship wird von Ökonomen auf unterschiedlichen Ebenen behandelt.4 Klassische Ansätze gehen davon aus, dass der Person des Unternehmers eine zentrale Rolle in wirtschaftlicher Entwicklung zukommt. Abschnitt 2.1 stellt drei klassische Unternehmertypen vor, die auf unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungsmodellen basieren.

Auf der Ebene der Organisation entwickelt Penrose (1959) eine Theorie, die Firmenwachstum auf die Qualität der „entrepreneurial services" ihrer Mitglieder zurückführt. Hiermit befasst sich Abschnitt 2.2. Ein weiterer Forschungsstrang nimmt dagegen an, dass Entrepreneurship das Ergebnis struktureller Faktoren ist und untersucht industrielle und regionale Bedingungen unternehmerischer Aktivität (Abschnitt 2.3). Abschnitt 2.4 stellt einen sehr aktuellen Ansatz der Entrepreneurshipforschung dar, der losgelöst von einzelnen Akteuren die unternehmerische Chance in den Mittelpunkt der Betrachtung setzt. Abschnitt 2.5 diskutiert die Ansätze und leitet Annahmen für die Theorieentwicklung ab.

2.1 Entrepreneurship auf der Ebene der Person

Klassische Ansätze schreiben der Person des Unternehmers zentrale Bedeutung in der wirtschaftlichen Entwicklung zu. Die Auffassung davon, wie sich wirtschaftliche Entwicklung vollzieht, bestimmt daher die Auffassung von der Funktion und den Eigenschaften der Unternehmerperson in den unterschiedlichen Ansätzen. Unter der Annahme stabiler Marktgleichgewichte und gleichmäßiger wirtschaftlicher Entwicklung ist der Unternehmer Risikoträger (Knight 1964). Unter der Annahme stabiler Marktgleichgewichte und sprunghafter Entwicklung zum nächsten Gleichgewicht ist der Unternehmer Zerstörer alter Gleichgewichte und Durchsetzer neuer Gleichgewichte (Schumpeter 1934). Unter der Annahme, dass Märkte nicht im Gleichgewicht sind, ist der Unternehmer Nutzer von Marktineffizienzen und treibende Kraft des Marktes hin zu Gleichgewichtsbedingungen (Kirzner 1997). Diese drei Ansätze werden im Folgenden kurz erläutert.

2.1.1 Knights Unternehmer als Risikoträger im Marktgleichgewicht

Unsicherheit definiert Knight als Situation der Unwissenheit, die es notwendig macht, nach Vermutung und nicht nach Wissen zu handeln (Knight 1964, S. 268). Durch Unsicherheit wird die eigentliche Ausführung einer Tätigkeit nebensächlich und die Entscheidung, was zu tun ist und wie es getan werden soll, nimmt zentrale Bedeutung an (Knight 1964, S. 268). Unsicherheit führt zur Ausdifferenzierung von Rollen im Wirtschaftsgeschehen. So spezialisieren sich Menschen in Berufen nach ihrem Wissen und ihrem Urteil. Eine entsprechende Spezialisierung findet auch nach dem Grade der „Voraussicht" (‚foresight’) statt.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort9
Abkürzungsverzeichnis15
Tabellenverzeichnis16
Abbildungsverzeichnis18
1 Einleitung20
2 Konzeptionelle Grundlagen des Unternehmertums25
3 Modellentwicklung35
4 Empirische Untersuchung111
5 Diskussion der Ergebnisse und Implikationen für Forschung und Praxis187
6 Zusammenfassung und Ausblick225
7 Literaturverzeichnis230
8 Stichwortverzeichnis250

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