BASICS ZUM START
Codewörter bei TEN SING KIDZ
•Starterwochenende: Das Starterwochenende ist eine Schnuppermöglichkeit für Kinder und Eltern und dient dazu, Teilnehmende für TEN SING KIDZ zu gewinnen (s. Kap. „Los geht’s: Starterwochenende“).
•Special: Das Spiel- und Actionprogramm ist ein Ergänzungsangebot zu den regulären TEN SING KIDZ-Treffen (s. Kap. „Als Gemeinschaft wachsen: Special“).
•Warm-up: Damit die Kinder im regulären TEN SING KIDZ-Programm ankommen, warm werden und als Gruppe zusammenfinden können, wird am Anfang gespielt und getobt.
•Sprudeln: Alle Kidz äußern ihre Ideen in einem von den Mitarbeitenden gesteckten Rahmen. Beim Themensprudeln geht es um das Show-Thema, beim Liedersprudeln um die Liedauswahl für die Show (s. Kap. „Her mit den Ideen: Sprudeln“).
•ProWo: Das Probenwochenende findet in der Regel einmal im Jahr statt, um für die anstehende Show zu üben (s. Kap. „Der letzte Schliff: ProWo“).
•Come-down: Die Regenerations- und Konzentrationsphase beginnt ca. eine Stunde vor der Show. Hier gibt es einen Motivationsimpuls, gemeinsames Gebet und Aktionen, die die Angst vor dem Auftritt minimieren und für den Auftritt motivieren.
CLAUDIA MEYER
Vom Unverzichtbaren
Um eine TEN SING KIDZ-Arbeit aufzubauen und Kindern und Mitarbeitenden Gänsehautmomente zu ermöglichen, müssen vorher einige Dinge gut überlegt und der Aufwand überschlagen werden. Hilfreich im Rahmen anstehender Planungen und Vorbereitungen für eine TEN SING KIDZ-Arbeit sind die folgenden fünf Basics. Möglicherweise sind nicht alle aufgeführten Punkte umsetzbar. Manche Bedürfnisse und Möglichkeiten entwickeln sich auch erst im Laufe der Arbeit. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, ein besonderes Augenmerk darauf zu legen, um erfolgreich starten zu können. Es ist empfehlenswert, sich die Basics auch in einer schon bestehenden Arbeit immer wieder vor Augen zu halten und zu prüfen, in welchem Bereich es Nachbesserungsbedarf geben könnte.
Mitarbeitende
„Die Arbeit von und mit Jugendlichen bildet die methodische Mitte einer erfolgreichen Jugendarbeit. Dies bedeutet, dass Jugendliche Dialogpartnerinnen/Dialogpartner und Mitgestalterinnen/Mitgestalter der Jugendarbeit sind. Jugendarbeit geschieht also vor allem mit den Jugendlichen und wird nicht für sie gestaltet, sondern lebt von ihren Beiträgen. Dies heißt automatisch, dass Jugendarbeit lebensnah und kontextuell geschieht, damit Jugendliche Teil und Gestalterinnen/Gestalter der Jugendarbeit sein können. Erfolgreiche Jugendarbeit fördert deshalb immer das Ehrenamt.“ (Tobias Faix, www.tobiasfaix.de/2017/06/wann-ist-christliche-jugendarbeit-erfolgreich-zehn-erfolgsfaktoren, letzter Zugriff am 28.02.2018)
TEN SING KIDZ baut auf Ehrenamt und arbeitet partizipativ. Ohne den leidenschaftlichen und freundschaftlichen Einsatz von ehrenamtlich tätigen Jugendlichen ist eine TEN SING KIDZ-Arbeit kaum möglich. Die Arbeit profitiert insbesondere von ihnen als Mitarbeitenden, weil sie oft näher an den Kindern dran sind als etwa ältere Hauptamtliche, da sie mehr Begegnungspunkte mit den Kidz haben. Um ihre Mitarbeit zu stärken, ist es als Leitung essentiell, ihnen Raum zu geben, sie zu begleiten und ihren Entfaltungsprozess zu fördern. So wird für junge Mitarbeitende ein Wachstumsprozess möglich, in dem sie ihre Grenzen erweitern und immer souveräner werden. Im Idealfall tritt man als Leitung nach und nach in den Hintergrund und lässt die Mitarbeitenden bei TEN SING KIDZ zum Zuge kommen.
Was sollten Mitarbeitende mitbringen?
Mit Mitarbeitenden verhält es sich wie mit Perlen: Manchmal muss man lange suchen und tief tauchen, um sie zu finden. Aber wenn sie sich erst zeigen, entfalten sie ihre ganze Schönheit. Im Vorfeld sollte man sich als Leitung jedoch gründlich Gedanken darüber machen, was die jugendlichen Mitarbeitenden mitbringen sollten. TEN SING KIDZ lebt von der Verschiedenartigkeit der Begabungen, die diese in die Arbeit einbringen. Sie prägen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, ihren Ansichten, ihrer Theologie. Eine wichtige Voraussetzung ist deshalb, dass sie trotz aller Unterschiedlichkeit bereit sind, respektvoll mit anderen Menschen umzugehen. Es ist außerdem gewinnbringend für alle Beteiligten, wenn sich Mitarbeitende über ihre Fähigkeiten, ihre Wirkung und ihre Rolle im Klaren sind. Ihnen sollte bewusst sein, dass sich ihre Motivation auf andere auswirkt, besonders wenn es um die Gemeinschaft miteinander geht.
Nicht zwingende Voraussetzung für eine gelingende Mitarbeit ist übrigens ein christlicher Hintergrund: Christliche Mitarbeitende sind zweifelsohne eine Bereicherung für diese Arbeit. Die Erfahrung zeigt aber: Wichtiger als der christliche Hintergrund ist, dass die Arbeit „lebensnah und kontextuell“ ist (Tobias Faix, www.tobiasfaix.de/2017/06/wann-ist-christliche-jugendarbeit-erfolgreich-zehn-erfolgsfaktoren, letzter Zugriff am 28.02.2018). Dann ergeben sich Gelegenheiten, die „Liebe schaffen“ – auch Liebe zum christlichen Glauben: etwa im gemeinsamen Arbeiten, in Gesprächen zwischen den Programmzeiten oder Begegnungen auf dem Flur.
Macht man sich als Leitung Gedanken über das Mitarbeiterteam für TEN SING KIDZ, können folgende Fragen eine Hilfestellung sein:
•Ist die Mitarbeiterin / der Mitarbeiter begeisterungsfähig und kann Kinder mitreißen?
•An welcher Stelle könnte die Mitarbeiterin / der Mitarbeiter mit ihren/seinen individuellen Fähigkeiten eingebunden werden?
•Bringt die Mitarbeiterin / der Mitarbeiter die Fähigkeit mit, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen?
•Kann ich mir als Leitung vorstellen, dieser Mitarbeiterin / diesem Mitarbeiter auf Augenhöhe zu begegnen und ihr/ihm Vertrauen und Wertschätzung entgegenzubringen?
•Wie könnte ich als Leitung die Mitarbeiterin / den Mitarbeiter fördern, damit sie/er im Rahmen der Arbeit über sich hinauswachsen kann?
Sensibilität beim Werben
Entsteht ein neues Projekt neben schon bewährten Angeboten, kann das innerhalb der Mitarbeiterschaft für Unruhe sorgen. Möglicherweise muss man sich den Vorwurf gefallen lassen, dass Jugendliche lieber in neuen Formaten mitarbeiten wollen, statt traditionelle Angebote zu unterstützen. Sollen potenzielle Mitarbeitende für TEN SING KIDZ angesprochen werden, gilt deshalb zu bedenken, in welchen Bereichen sie bereits mitmachen. Bevor jemand „abgeworben“ wird, sollte der Kontakt mit der Leitung des jeweiligen Arbeitsbereiches gesucht werden. Wer an der Stelle transparent und kooperativ handelt, beugt Missmut vor. Neben steter Kommunikation innerhalb der Mitarbeiterschaft können liebevolle Aktionen für ein gutes Miteinander sorgen: etwa, wenn das TEN SING KIDZ-Team seine Mitarbeit bei einem besonderen Event anbietet. Liebe macht an der Stelle erfinderisch! Sensibilität ist aber auch gefragt, wenn jugendliche Mitarbeitende in jeder Gruppe mitmachen wollen. Als Leitung sollte man daher nicht nur im Blick haben, in welchen Bereichen sie bereits mitarbeiten, sondern auch, wenn sie sich übernehmen. So können sie vor zeitlicher und emotionaler Überforderungen geschützt werden.
Wer gibt den Ton an?
Hat sich das Mitarbeiterteam gefunden, ist es wichtig zu klären, wie das gemeinsame Arbeiten aussehen soll. Vor allem, wenn es im Team neben ehrenamtlichen auch hauptamtliche Mitarbeitende gibt. Hier sollte nicht das Recht der kompetent ausgebildeten und bezahlten Hauptamtlichen gelten, sondern ein basisdemokratisches Denken das Miteinander bestimmen. Bei Entscheidungen sollte man vor allem im Blick haben, was gut für die Kidz ist.
Räumlichkeiten
Bevor TEN SING KIDZ beginnt, müssen entscheidende Fragen rund um die Räumlichkeiten geklärt werden. Es empfehlen sich Räumlichkeiten, in denen man sich auskennt, wohlfühlt und frei bewegen kann. Diese sollten für die Mitarbeitenden ohne große Umstände zugänglich sein, etwa durch einen eigenen Schlüssel.
Eine Frage des Platzes
Was besonders zu bedenken ist: TEN SING KIDZ braucht Platz. Viel Platz. Die folgende Aufzählung verschafft einen Überblick, welcher Bedarf zu bedenken ist:
•Platz für alle Workshops: Im Rahmen der TEN SING KIDZ-Arbeit werden verschiedene Workshops durchgeführt. Dazu empfiehlt es sich, mehrere Räume parallel zu nutzen. Dabei sollte...