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E-Book

Theologie der Kirchenväter

Grundlagen frühchristlicher Glaubensreflexion

AutorMichael Fiedrowicz
VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl448 Seiten
ISBN9783451842931
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,00 EUR
Die neue Monographie zur Patristik schließt die Lücke zwischen Handbüchern zur Patrologie (Altaner, Drobner, LACL) einerseits und Darstellungen der frühchristlichen Dogmen- und Theologiegeschichte andererseits. Während dort Leben und Schriften der frühchristlichen Autoren sowie der Inhalt ihrer Lehren in ihrer geschichtlichen Entwicklung behandelt werden, nimmt das vorliegende Werk vor allem Selbstverständnis und Orientierungspunkte der Kirchenvätertheologie in den Blick. Dem Lehrbuch geht es um eine die gesamte patristische Epoche umfassende Darstellung der theologischen Methode der Kirchenväter.

Michael Fiedrowicz, Dr. theol. habil., geb. 1957, Studium der Katholischen Theologie, Philosophie und klassischen Philologie in Berlin, Paderborn und Rom, 1997 PD für Alte Kirchengeschichte/Patrologie an der Universität Bochum und zusätzlich Lehrbeauftragter an der Freien Universität Berlin, aktuell Professor für Kirchengeschichte des Altertums, Patrologie und Christliche Archäologie an der Theologischen Fakultät Trier.

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Inhaltsverzeichnis
Theologie der Kirchenväter1
Inhalt5
Einführung13
A. Legitimität einer Glaubensreflexion18
I. Vorbehalte gegenüber Reflexion und Spekulation18
1. Ansätze im Neuen Testament18
2. Glauben und Suchen in der Kontroverse mit dem Gnostizismus19
II. Unverzichtbarkeit der Theologie24
1. Auseinandersetzung mit dem Ideal der simplicitas fidei25
2. Denkender Glaube28
a) Clemens von Alexandrien: die wahre Gnosis28
b) Origenes: Anfänge einer wissenschaftlichen Theologie30
c) Hilarius: mit Einsicht glauben33
d) Augustinus: den Intellekt lieben34
III. Terminologie39
1. Der Theologiebegriff der vorchristlichen Antike39
2. Die christliche Rezeption des antiken Theologiebegriffs40
B. Orientierung am Ursprung: das Prinzip der Überlieferung44
I. Apostolische Überlieferung44
1. Der Begriff paradosis/traditio45
2. Der Inhalt der apostolischen Tradition47
3. Der Rekurs auf den Anfang48
a) Die Herausforderung durch den Gnostizismus48
b) Irenäus: Bindung an den Ursprung49
c) Tertullian: Exklusivität der apostolischen Zeugen52
4. Die Norm der Apostolizität54
5. Die Verschriftlichung der apostolischen Tradition58
6. Apostolische Sukzession65
7. Die Bedeutung des römischen Apostelsitzes72
8. Tradition im Widerstreit80
a) Das Problem konkurrierender Traditionen81
b) Wahrheit contra Gewohnheit82
c) Gewohnheit als Surrogat apostolischer Überlieferung84
d) Charismatische Eingebung als Überbietung der Tradition86
II. Das Verhältnis von mündlicher und schriftlicher Überlieferung87
1. Bedeutung und Umfang ungeschriebener Überlieferungen87
2. Esoterische Tradition90
3. Die Suffizienz der im Licht der Tradition gelesenen Schrift92
C. Die Richtschnur der Schrift97
I. Religiöser Zugang97
1. Die Schrift als Quelle und Maß der Glaubensreflexion98
2. Schriftauslegung als geistliches Geschehen100
3. Das geistige Schriftverständnis103
4. Aktualisierung des Schriftwortes als Auslegungsziel104
II. Schriftgebrauch und systematische Schriftauslegung106
1. Dogmatische Exegese und Schriftbeweis107
2. Kommentare und Homilien110
a) Die Rezeption paganer Auslegungmethoden110
b) Kommentartechnik112
III. Hermeneutische Grundlagen114
1. Das Verhältnis von göttlicher Wahrheit und menschlicher Formulierung114
2. Die Frage des rechten Vorverständnisses der Exegese115
3. Die Schrift als Leib des Wortes125
a) Analogie von Schrift und Inkarnation125
b) Buchstabe und Geist127
c) Mehrdimensionale Schriftauslegung128
4. Die hermeneutische Schlüsselstellung Christi131
IV. Auslegungsmethoden und -regeln134
1. Typologie134
a) Biblische Grundlegung134
b) Typologische Exegese als Deutung der Heilsgeschichte136
c) Regeln typologischer Auslegung139
2. Allegorisch-symbolische Auslegung143
a) Vom Sichtbaren zum Unsichtbaren143
b) Allegoria facti/allegoria verbi145
c) Geistiges und ewiges Evangelium146
d) Alles ist nützlich, nichts ist absurd148
e) Die gotteswürdige Auslegung150
3. Der Kampf um die Allegorese152
a) Der Kern der Kontroverse152
b) Die Anfänge: gnostische Schriftauslegungen153
c) Die allegorische Methode im Origenismus-Streit155
d) Regeln der allegorischen Interpretation159
4. Allgemeine Auslegungsprinzipien162
a) Kenntnis der biblischen Sprachen163
b) Kriterien literaler oder figürlicher Deutung164
c) Beachtung von Kontext, Anlass und Aussageintention165
d) Selbstauslegung der Schrift166
e) Die Widerspruchslosigkeit der Schrift168
f) Dunkles und Klares170
V. Der kirchliche Kontext der Schriftauslegung171
1. Die Kirche der Apostel als Interpretin ihrer Botschaft171
a) Die Schrift mit der Kirche lesen171
b) Wem gehört die Bibel?173
2. Die Kirche als zeitübergreifende Erkenntnisgemeinschaft175
3. Die bibelhermeneutische Funktion der Glaubensregel179
4. Die Einheit der Schrift185
D. Glaubensregel und Glaubensbekenntnis: Norm und Ausdruck theologischer Reflexion188
I. Begriff, Inhalt und Funktion der regula fidei188
1. Terminologie und Ausdrucksformen188
2. Bedeutung und Funktion192
II. Der Bekenntnischarakter des christlichen Glaubens195
1. Theologie und Taufbekenntnis195
2. Anfänge der Bekenntnisbildung197
3. Entstehung und Funktion der Taufbekenntnisse199
III. Symbolum: Begriff und Bedeutung205
IV. Konziliare Lehrbekenntnisse209
1. Funktion: Ausdruck und Nachweis der Orthodoxie209
2. Faktoren der Bekenntnisbildung211
a) Einfluss von Individualbekenntnissen211
b) Rückgriff auf Taufbekenntnisse214
V. Lehrdekrete und Anathematismen217
1. Horos/definitio217
2. Anathem219
VI. Die Problematik der Glaubensformeln221
1. Der Einsatz philosophischer Termini221
a) Auseinandersetzungen um das bibelfremde homousios221
b) Legitimität unterschiedlicher Formulierungen desselben Glaubens225
2. Aporien der Kompromissformeln nach Nizäa230
3. Das Symbolum von Konstantinopel: ein liturgiefähiges Credo233
E. Lex orandi – lex credendi237
I. Die kirchliche Liturgie als Entfaltung der apostolischen Überlieferung237
II. Die Anfänge: liturgische Praxis als theologisches Argument239
III. Konkrete Anwendungen des Grundsatzes241
1. Das Gebet durch Christus und zu Christus241
2. Taufbefehl und Entfaltung des Trinitätsglaubens242
IV. Die klassische Formel246
1. Ihre Bedeutung bei Prosper von Aquitanien246
2. Das Liturgie-Argument bei Augustinus248
V. Die Liturgie als locus theologicus patristischer Theologie251
F. Das Väterargument255
I. Die Anfänge der Berufung auf die Väter255
1. Antike Vorbilder255
2. Die Praxis des 2. und 3. Jahrhunderts256
II. Die Entfaltung des Väterbeweises im Umfeld von Nizäa258
1. Erste Diskussionen über Gültigkeit und Methodik des Argumentes258
2. Athanasius: die Väter als Kriterium der Orthodoxie259
3. Basilius: die Väter als Zeugen liturgischer Überlieferung262
III. Die Ausbildung der Methode in den christologischen Kontroversen263
1. Eine Ätiologie des Väterbeweises263
2. Cyrill von Alexandrien als „Vätertheologe“263
3. Die Autorität der Väter auf dem Konzil von Ephesus266
4. Die Entstehung von Florilegien269
5. Das Problem der Pseudepigraphie271
IV. Das Väterargument bei Augustinus273
1. Die donatistische Kontroverse273
2. Die Auseinandersetzung mit Pelagius und Julian von Eclanum274
V. Die Väter als Zeugen des Glaubens der Kirche276
VI. Probleme des Väterbeweises278
1. Authentizität und Beweiskraft der Zeugnisse278
2. Konträre Interpretationen279
3. Anachronistische Kriterien der Orthodoxie279
VII. Die Bedeutung des Väterargumentes innerhalb der Vätertheologie282
VIII. Der consensus patrum283
1. Theologische Rezeption des antiken Argumentes e consensu omnium283
2. Gültigkeit und Kritik285
3. Synchroner und diachroner Konsens286
4. Die Berufung auf den sensus fidelium288
G. Die Konzilien291
I. Ihr Anspruch: Feststellung des synchronen und diachronen Konsenses291
II. Der synchrone Konsens292
1. Die Anfänge des kirchlichen Synodalwesens292
a) Ein neues Instrument innerkirchlicher Konfliktbewältigung292
b) Geistgewirkte Übereinstimmung295
c) Theologische Disputationen296
d) Der Anspruch universalkirchlicher Geltung298
2. Das erste „ökumenische Konzil“: Nizäa299
III. Der diachrone Konsens301
1. Bezeugung der apostolischen Überlieferung301
2. Der Schriftbezug der konziliaren Glaubensdarlegungen304
3. Die Traditionskontinuität konziliarer Glaubensdarlegungen307
IV. Die Rezeption von Konzilien310
1. Allgemeine Bedeutung der Rezeption310
2. Rom als privilegierte Rezeptionsinstanz311
3. Überlieferungstreue als Rezeptionsbedingung314
V. Revidierbarkeit von Konzilien?316
1. Der Kampf gegen das nizänische homousios316
2. Augustinus: Verbesserung früherer durch spätere Konzilien317
3. Capreolus: keine erneute Diskussion bereits entschiedener Fragen318
4. Auseinandersetzungen um die Autorität des Konzils von Chalcedon319
H. Lehrentfaltung323
I. Vorbehalte323
II. Die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung325
III. Anlässe und Faktoren der Lehrentfaltung327
IV. Anfänge einer Theorie der Dogmenentwicklung329
1. Die Anerkennung eines faktischen Fortschritts329
2. Kontroverse Auslegungen der Parakletverheißungen331
3. Sukzessives Erfassen der Offenbarungswahrheit334
4. Präzisere Formulierung des Glaubens335
a) Neue Termini ohne Neuerung im Inhalt335
b) Umprägung philosophischer Begriffe338
5. Inhaltliche Entfaltung des Glaubensgutes340
a) Das Problem: die Autarkie des Nizänum341
b) Das Constantinopolitanum: Aktualisierung der fides Nicaena344
c) Ephesus: Sanktionierung der fides Nicaena346
d) Nach Ephesus: Bestätigung und Verdeutlichung des Nizänum349
e) Chalcedon: Klarstellende Auslegung des nizänischen Symbolum350
f) Monophysiten: allein der Glaube von Nizäa353
g) Plädoyer für eine konziliare Dogmenentwicklung354
6. Kriterien authentischer Lehrentfaltung358
a) Organisches Wachstum358
b) Die Unterscheidung von Fortschritt und Veränderung359
I. Orthodoxie und Häresie365
I. Unterscheidung der Geister365
II. Die Terminologie367
1. Häresie367
a) Herkunft und Entwicklung des Begriffs367
b) Häresie und Schisma370
c) Differenzierungen371
2. Orthodoxie375
III. Die Legitimität von Abgrenzungen379
1. Spaltungen als Einwand gegen den christlichen Wahrheitsanspruch?379
2. Die besondere Wahrheitsbewandtnis des christlichen Glaubens380
IV. Priorität oder Posteriorität von Orthodoxie und Häresie383
V. Einheit des Glaubens und theologische Pluralität387
VI. Erscheinungsformen der Häresie392
1. Hinzufügungen und Verkürzungen393
2. Substantielle Veränderungen394
VII. Merkmale der Orthodoxie397
1. Synthese getrennter Wahrheiten398
2. Via Media399
VIII. Das Verhältnis zur Wahrheit401
1. Häresie: Entscheidung für das eigene statt für das göttliche Denken401
2. Orthodoxie: Primat der Wahrheit405
3. Wahrheitselemente bei den Häretikern406
IX. Die Beziehung zur Kirche407
1. Häresie407
a) Loslösung von der kirchlichen Glaubensüberlieferung407
b) Elitärer Anspruch: Repräsentation der wahren Kirche409
2. Orthodoxie412
a) Dienst am gemeinsamen Taufglauben412
b) Sentire cum ecclesia414
X. Das Denken über Gott416
1. Offenbarungswissen oder geistige Idolatrie?416
2. Philosophie: Mutter der Häresie oder Waffe gegen den Irrtum?419
a) Das Problem des rechten Gebrauchs419
b) Einsatz der Dialektik425
3. Respekt vor dem Mysterium431
a) Auseinandersetzung mit rationalistischen Tendenzen431
b) Anbetung als Ziel der Theologie435
Anhang439
Abkürzungen439
Zitationsweise439
Literaturverzeichnis440
Register443
Personen443
Sachen und Begriffe445

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