Spätestens seit der Finanzkrise 2008 wird die klassische Staatsaufsicht, die durch hoheitliches Handeln die Einhaltung des Aufsichtsrechts sicherstellen soll, zur Kontrolle von Finanzdienstleistungsunternehmen nicht mehr als ausreichend angesehen. Europäische und deutsche Normgeber wollen stattdessen Kontrolle mithilfe von 'Transparenz' bewirken. Nicht mehr nur die Aufsichtsbehörden, sondern auch Kunden und Vertragspartner, die Öffentlichkeit und die Unternehmen selbst sollen kontrollierend tätig werden. Lena Rudkowski stellt die verschiedenen gesetzgeberischen Konzepte von 'Kontrolle durch Transparenz' vor, hinterfragt sie kritisch und zeigt auf, nach welchen Grundsätzen ein rechtsgebietsübergreifend schlüssiges System von Transparenzpflichten aufgebaut sein muss, um Grundlage für effektive und verhältnismäßige Kontrolle von Finanzdienstleistungsunternehmen sein zu können.
Geboren 1986; Studium der Rechtswissenschaft in Berlin; juristischer Vorbereitungsdienst in Berlin und London; 2010 Promotion; seit 2011 Juniorprofessorin für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Versicherungsrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin; 2015 Habilitation.
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