Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,0, Universität Regensburg (Philosophie), Veranstaltung: Klassikerkurs: Mill - Kant - Aristoteles, Sprache: Deutsch, Abstract: Mill hat mit seiner Arbeit 'Der Utilitarismus' versucht, uns einen Maßstab an die Hand zu geben, mit dem uns die Unterscheidung zwischen moralisch richtigen und moralisch falschen Handlungen gelingen soll. Mit Hilfe des einfachen und seiner Ansicht nach äußerst effektiven Grundsatzes, den moralischen Wert von Handlungen danach zu bemessen, '[...] als sie die Tendenz haben, Glück zu befördern, [...], [bzw.] [...] das Gegenteil von Glück zu bewirken.' Im nächsten Schritt verdeutlicht Mill, was man sich denn unter dem abstrakten Begriff von Glück vorzustellen habe. Nämlich: 'Glück ist dabei Lust und das Freisein von Unlust, [wobei] unter Unglück Unlust und das Fehlen von Lust verstanden [wird]'. Spätestens an diesem Punkt jedoch dürfte sich bei dem einen oder anderen Leser des Mill'schen Plädoyers für den Utilitarismus die Frage einstellen, was denn nun, auf den persönlichen Alltag übertragen, unter dem in seiner Argumentation so zentralen Begriff des Glücks zu verstehen sei. Dabei ist es auch keineswegs verwunderlich, wenn sich Assoziationen von einem Leben im biblischen Sodom und Gomorrha einstellen. Die Erfüllung körperlicher Bedürfnisse als alles bestimmendes Motiv unseres Handelns und somit höchster Quell unseres persönlichen Glücks? Mill war sich dieses Problems durchaus bewusst, zumal seinen utilitaristischen Vorgängern im Geiste vielfach Ähnliches vorgeworfen wurde. Zwar, so argumentiert der Philosoph, hätten etwa die Epikureer bereits auf die doch offensichtlich unterschiedliche Quelle für Lust bei Tier und Mensch hingewiesen, trotzdem seien diesen einige Fehler unterlaufen, was die praktische Begründung des utilitaristischen Prinzips anbelangt. Als besonders unzureichend sieht er die bisherigen Versuche seiner Vorgänger an, eine überzeugende Beweisführung dafür vorzubringen, warum der Mensch nicht nur zu derartigen Freuden fähig ist, sondern, warum diese auch grundsätzlich immer erstrebenswerter sind, als die niederen Freuden. Doch wie ist hier Mills eigene Unterscheidung zwischen 'höheren' und 'niederen' Freuden zu verstehen?
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