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Unbeobachtete Kommunikation

Das Konzept von Anonymität im Mediendiskurs seit der Aufklärung

AutorSabine Pabst
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl571 Seiten
ISBN9783658206109
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,99 EUR
Sabine Pabst untersucht deskriptiv Praxis und Diskurse zu anonymer Autorschaft anhand von einschlägigen Lexika und Fallbeispielen aus dem 18. Jahrhundert. Diese kontrastiert sie mit historischen und theoretischen Erörterungen etwa in der Literatur- und Rechtswissenschaft. Zudem ergänzt die Autorin ihre Analyse zu den Periodika der Aufklärung durch die Betrachtung unterschiedlicher Medien vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Da Anonymität Kommunikation ermöglicht, die sich jedweder Kontrolle entzieht, betrifft anonymes Kommunizieren auch immer Fragen der Verantwortlichkeit und Zuverlässigkeit. Die Analyse zeigt, dass anonyme Kommunikation sich nicht einfach normativ begründen lässt, weil sie - damals wie heute - sehr gegensätzliche Werte schützt oder auch angreift.

Sabine Pabst ist als Referentin für Forschungsförderung an der Hochschule Ruhr West in Mülheim an der Ruhr tätig.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Danksagung5
Inhalt6
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis11
1 Das Phänomen anonymer Autorschaft – ein Problemaufriss12
1.1 Einleitung12
1.2 Forschungsstand15
1.3 Anonymität in der Diskussion der Gegenwart21
1.3.1 Anonymität im Internet21
1.3.2 Anonymität, Identität und Kommunikation als Beziehungsgefüge25
1.3.3 Anonyme Kommunikation und kollektive Wissensgenerierung im Internet33
1.3.4 Anonymität vs. Authentizität36
1.3.5 Anonymität und ihr (potenzieller) Missbrauch43
1.4 Anonymität seit dem Zeitalter der Aufklärung50
1.4.1 Anonymität angesichts gesellschaftlicher und medialer Differenzierungsprozesse50
1.4.2 Zur Verbreitung von anonymer Autorschaft vom 16. bis in das 18. Jahrhundert hinein64
1.4.3 Der Zwang personaler Zurechenbarkeit in der Moderne68
1.4.4 Die Norm anonymer Autorschaft und der Autorenname als Devianz71
1.5 Anonymität seit dem vortypografischen Zeitalter und danach74
1.5.1 Eine gattungsspezifische Betrachtung der anonymen Autorschaft75
1.5.2 Der Einfluss der Druckkultur auf Anonymität78
1.6 Forschungsinteresse85
1.6.1 Forschungsfragen88
1.6.2 Begründung des Untersuchungsgegenstands90
2 Anonymität und anonyme Autorschaft96
2.1 Begriffsbestimmung von Anonymität96
2.2 Die zeitgenössische Identifizierung von Autoren100
2.2.1 Die Enttarnung anonymer und pseudonymer Autoren in Lexika100
2.2.2 Die zeitgenössische Reflexion über anonyme Autorschaft in Nachschlagewerken104
2.2.3 Von den Nachschlagewerken zu den Nationalbiografien114
2.2.4 Anonyme Autorschaft im Diskurs von Zeitungen und Zeitschriften117
2.3 Das Verhältnis von Anonymität und Pseudonymität125
2.4 Formen pseudonymer Verschleierung131
2.5 Motive für Anonymität135
2.5.1 Anonymität aus politischen Gründen139
2.5.2 Anonymität aus der Sicht von Akteuren141
2.5.2.1 Anonymität aufgrund sozialer Konventionen141
2.5.2.2 Literarische Gepflogenheiten und Experimente160
2.5.2.3 Anonymität und Autonomie des Individuums163
2.5.2.4 Anonymität als ästhetische Funktion165
2.5.2.5 Anonymität als Eigenschaft des modernen Lebens168
2.5.3 Diskursbezogene Motive für Anonymität169
2.5.3.1 Anonymität und Tabubruch169
2.5.3.2 Unparteilichkeit und Vorurteilslosigkeit169
2.5.3.3 Anonymität bestimmter Genres172
2.5.3.4 Das Verschleiern kreativer Produktivität174
3 Privatheit und Öffentlichkeit175
3.1 Das Konzept von Öffentlichkeit im 18. Jahrhundert175
3.1.1 Der Begriff Öffentlichkeit175
3.1.2 Die arkane Öffentlichkeit in der Ständegesellschaft178
3.1.3 Anonymität in der Ständegesellschaft vs. Identität in der bürgerlichen Gesellschaft182
3.2 Aufklärung durch eine mediale Öffentlichkeit187
3.3 Zur Politisierung von Öffentlichkeit durch Medien197
3.3.1 Intelligenzblätter und Zeitungen197
3.3.2 Zeitschriften200
3.3.3 Institutionen der Aufklärung206
3.4 Öffentlichkeit, Macht und Herrschaft207
3.5 Kommunikationstheoretischer Zugang zur Herausbildung von Öffentlichkeit(en)213
4 Anonymität und die Ausdifferenzierung des Mediensystems229
4.1 Der Buchmarkt im 18. Jahrhundert229
4.2 Die Handlungsrolle des Autors236
4.2.1 Vom ständischen zum Berufsschriftsteller238
4.2.2 Zur Entlohnung von Autoren242
4.2.3 Urheber- und Eigentumsrechte246
4.3 Die Handlungsrolle des Publikums249
4.4 Die Handlungsrolle des Kritikers253
4.5 Zensur und Zensurausübung258
4.5.1 Theoretische Ausführungen zur Zensur258
4.5.1.1 Zensur in Abhängigkeit von der Reichweite der Medien265
4.5.1.2 Zensur und die am materiellen Herstellungsprozess beteiligten Produzenten268
4.5.1.3 Zensur und Rezipienten272
4.5.1.4 Welche Literatur wurde verboten? Die Zensur vom 16. bis in das 18. Jahrhundert hinein279
4.5.2 Die Institutionalisierung der Zensur im zeitgeschichtlichen Verlauf293
4.5.2.1 Das Impressum: Zur verpflichtenden Veröffentlichung von Verlagsangaben304
4.5.2.2 Formale Aspekte der Täuschung und Tarnung308
4.5.3 Die Forderung nach Meinungs- und Pressefreiheit314
4.5.4 Die Institutionalisierung der Freiheit der Meinung und der Presse321
5 Die Moralischen Wochenschriften aus Halle (1748-1768)347
5.1 Überblick über die Moralischen Wochenschriften347
5.1.1 Anspruch und Selbstverständnis351
5.1.2 Maßnahmen zur Bildung der Leser353
5.1.3 Die Vermittlungsebene – Lernen am Beispiel358
5.2 Anonymität in den Moralischen Wochenschriften – Deskription360
5.2.1 Die Anonymität der Herausgeber und der Leser361
5.2.2 Strategien der Beglaubigung bei anonymer (und pseudonymer) Autorschaft368
5.3 Argumente für die Namensverschweigung – Diskurs376
5.3.1 Anonymität aufgrund von Bescheidenheit377
5.3.2 Äußerungsfreiheit und Schutz dank Anonymität380
5.3.3 Anonymität: verleumderische Kritik und Öffentlichkeit382
5.3.4 Anonymität und nonkonformes Gedankengut388
5.3.5 Anonyme Autorschaft im öffentlichen Mediendiskurs390
5.3.6 Unparteilichkeit dank Anonymität – Der vorurteilslose Diskurs391
5.3.7 Motive für anonyme Autorschaft im Diskurs der Wochenschriften392
6 Christoph Martin Wieland und Der Teutsche Merkur398
6.1 Wieland und die Zensur403
6.1.1 Zur bedingten Meinungsäußerungsfreiheit in der zeitgenössischen Öffentlichkeit403
6.1.2 Wielands theoretische Auseinandersetzung mit der Pressefreiheit404
6.1.3 Die legitime Forderung von Pressefreiheit nach Wieland405
6.1.4 Die legitime Einschränkung der Pressefreiheit nach Wieland408
6.1.5 Wielands persönliche Erfahrungen mit der Zensur411
6.1.6 Anwendung des Kommunikationsmodells – Zensur421
6.2 Wielands Verhältnis zur (anonymen) Autorschaft429
6.2.1 Das Selbstverständnis Wielands als Autor und Publizist429
6.2.2 Wielands Streben nach Publizität432
6.2.3 Das publizistische Wirken Wielands im Teutschen Merkur434
6.2.4 Anonymität in der Zeitschrift Der Teutsche Merkur443
6.2.4.1 Anonymität aufgrund von politischer Ächtung443
6.2.4.2 Anonyme Autorschaft und diskursive Wahrheitsfindung445
6.2.4.3 Anonymität als Ausdruck quantitativer und qualitativer Mängel447
6.2.4.4 Anonyme Autorschaft weiblicher Autoren449
6.2.4.5 Anonymität als (Genre-)Konvention452
6.2.4.6 Die anonyme (und pseudonyme) Veröffentlichung von Erstlingswerken456
6.2.4.7 Anonymität aufgrund des Standes und der Stellung458
6.2.4.8 Identität und Anonymität in einer medialen Öffentlichkeit464
6.2.4.9 Der Name als Marke – Falsch zugeschriebene Autorschaft: Anonymität als kontraproduktive Kategorie467
6.2.4.10 Die Fiktion der alleinigen Herausgeberschaft Wielands: die anonymen Mitherausgeber469
6.2.5 Anwendung des Kommunikationsmodells – Autor472
6.3 Wieland und das Rezensionswesen seiner Zeit476
6.3.1 Wieland und sein Verhältnis zum Kunstrichter resp. Kritiker476
6.3.2 Anwendung des Kommunikationsmodells – Kritik479
6.4 Literarischer Buchmarkt und literarische Öffentlichkeit482
6.4.1 Publikum und Publikumsbezug482
6.4.2 Anwendung des Kommunikationsmodells – Publikum485
6.5 Anonymität bei Wieland488
7 Schlussbetrachtung und Ausblick – Unbeobachtete Kommunikation: ein zeitübergreifendes Thema495
Literaturverzeichnis506
Anhang – Die Moralischen Wochenschriften aus Halle (Übersicht)570

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