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Untersuchungen zu Krankenheitserregern an Dill

AutorAnnette Kusterer
VerlagCuvillier Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl148 Seiten
ISBN9783736910317
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,10 EUR
In den zurückliegenden Jahren wurden in Dillbeständen in Mitteldeutschland starke Krankheitserscheinungen, wie Rot- und Gelbverfärbungen der Blätter, Wuchsdepressionen der Pflanzen, Einschnürungen unterhalb der Dolde, Blattwelke sowie schwarze Pusteln mit chlorotischem Hof auf Blättern, Stängeln, Dolden und Samen, beobachtet, deren Ursache geklärt und Möglichkeiten für eine Resistenzzüchtung aufgezeigt werden sollten. Die Untersuchungen ergaben, dass die im Freiland beobachteten Symptome durch einen Komplex von Erregern verursacht werden, an dem Bakterien, Pilze und Viren beteiligt sein können. Die von Anbauern und Züchtern vertretene Meinung ist, dass Fusarium-Arten die gravierenden Krankheitserscheinungen an Dill verursachen. Aus symptomtragenden Freilandpflanzen konnten eine Reihe von Fusarium-Isolaten, sowie Isolate der Gattungen Alternaria, Botrytis und Stemphylium gewonnen werden. In Pathogenitätstests im Gewächshaus erwies sich keines dieser Fusarium-Isolate als pathogen an Dill. Dagegen ruft der Pilz Mycosphaerella anethi Petr. schwarze Pusteln mit chlorotischem Hof hervor. Dieser Erreger kommt offenbar nicht in jedem Jahr vor und die von ihm an Dill verursachten Schäden sind zu vernachlässigen. Größere Bedeutung haben die bei feuchtwarmer Witterung auftretenden Einschnürungen und Blattwelken, als deren Erreger die beiden Bakterienarten, Pseudomonsas syringae van Hall und Pseudomonas fluorescens Migula nachgewiesen wurden. Für die Resistenzzüchtung auf Bakterien wird vorgeschlagen, ältere Pflanzen mit Blütenständen durch Anschneiden der Blätter und Dolden mit einer in Inokulum getauchten Schere zu inokulieren. Die Symptombonitur und Selektion kann bereits nach 7 Tagen vorgenommen werden, wenn die Pflanzen bei 25 °C und hoher Luftfeuchte gehalten wurden. Die Hauptsymptome sind Rot- und Gelbverfärbungen sowie Wuchsdepressionen. In solchen Pflanzen konnten im Elektronenmikroskop sowohl gestreckt flexible als auch isometrische Viruspartikeln sichtbar gemacht werden. Mit Hilfe serologischer und molekularbiologischer Techniken konnten die gestreckt flexiblen Viruspartikeln als Parsley virus Y (ParVY) und die isometrischen als Carrot red leaf virus (CRLV) identifiziert werden. Daneben ließ sich noch vermutlich ein neues Crypticvirus in Dill nachweisen. In einzelnen Dillbeständen konnten in bis zu 80 % der Pflanzen CRLV nachgewiesen werden. Das ParVY trat dagegen im Beobachtungszeitraum nur bei maximal 5 % der untersuchten Pflanzen auf. Um eine effektive Resistenzzüchtung durchführen zu können, ist es zweckmäßig, zur Inokulation des ParVY Myzus persicae Sulz als Vektor einzusetzen, weil in diesem Fall der Infektionserfolg bedeutend größer ist als bei mechanischer Übertragung. Die Symptome erscheinen nach 14 bis 21 Tagen in Form von! Gelbverfärbungen und Wuchsdepressionen. Das CRLV lässt sich in persistenter Weise durch die Blattlaus Cavariella aegopodii Scop. übertragen. 21 Tage nach Inokulation sind Rotverfärbungen und Wuchsdepressionen zu sehen. Molekularbiologische Untersuchungen des CRLV ergaben, dass dieses Virus genetisch sehr variabel ist. Bei Sequenzhomologiewerten von z.T. nur 80 % liegt es nahe anzunehmen, dass die gewonnenen Isolate verschiedenen Stämmen angehören.

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