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E-Book

Usability Management bei SAP-Projekten

Grundlagen - Vorgehen - Methoden

AutorJochen Prümper, Jörn Hurtienne, Petra Abele
VerlagVieweg+Teubner (GWV)
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl379 Seiten
ISBN9783834894045
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Bisher gab es noch keine dezidierte Vorgehensweise für Usability Management bei SAP-Projekten, weder für Entscheidungsträger noch für Berater. Gleichwohl sind Benutzerproduktivität, Total Cost of Ownership eines SAP-Systems und Arbeits- und Gesundheitsschutz Themen, die in den Unternehmen ernst genommen werden.
Entscheidungsträger und SAP-Berater in Unternehmen erhalten mit diesem Buch Anleitung und Anregung für Usability Management bei SAP-Projekten in der Praxis. Sie erfahren Wege, wie die Produktivität der Software durch Einbeziehen der Benutzer in die Gestaltung erhöht werden kann und wie man professionell auf Benutzeranforderungen reagiert.

Dr. Petra Abele: Beraterin für Software-Ergonomie, beteiligungsorientierte Systemgestaltung, Arbeits- und Gesundheitsschutz
Jörn Hurtienne: Berater für Software-Ergonomie und Usabilty Engineering, insbesondere im Bereich Einführung und Customizing von ERP-Software
Prof. Dr. Jochen Prümper: Autor zahlreicher nationaler und internationaler Publikationen zum Thema Software-Ergonomie und Usability Engineering

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Leseprobe
3 Gesetze, Verordnungen, Normen (S. 51-52)

Im vorangegangenen Kapitel haben Sie erfahren, welche Umstände die Produktivität bei der Arbeit mit SAP-Software verringern können und wie Usability Management zur Erhöhung der Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit, zur Verringerung von Belastung und Beanspruchung und zum Aufbau von Ressourcen führen kann. Dieses Kapitel erläutert, welche Anforderungen der Gesetzesgeber an gute Software stellt und welche davon bei Usability Management relevant werden.

Usability Management kommt eine zentrale Rolle zu, wenn es darum geht, gesetzliche Vorschriften beim Einsatz von SAP-Software einzuhalten. Auf diesem Weg verfolgt Usability Management auch das Ziel der menschengerechten Gestaltung der Arbeit. Unter einer menschengerechten Arbeit versteht man solche, die für den Menschen ausführbar ist, ihn weder schädigt noch beeinträchtigt und ihm Freiheiten für die Entwicklung seiner Persönlichkeit lässt.

Durch Usability Management werden Software-Systeme an die physischen und psychischen Eigenschaften des Menschen angepasst. Im engeren Sinne liegt der Schwerpunkt damit auf der menschengerechten Gestaltung der Benutzungsoberfläche. Im weiteren Sinne sucht Usability Management nach organisatorischtechnischen Lösungen, um die Arbeit und die Software an menschliches Arbeitshandeln anzupassen. Für die menschengerechte Gestaltung der Mensch-Computer-Interaktion wurden deutsche und internationale Gesetze, Verordnungen und Normen formuliert, die Anforderungen an den Dialog stellen, der zwischen Benutzer (z. B. einem Sachbearbeiter) und Dialogsystem (z. B. SAP-Software) bei der Erledigung einer Arbeitsaufgabe (z. B. Anlegen von neuen Materialstammsätzen) stattfindet.

Für unsere Belange sind das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und die daraus folgenden Verordnungen und Normen von besonderer Bedeutung, sie werden deshalb in den folgenden Abschnitten kurz vorgestellt. Im Einzelnen behandelt das vorliegende Kapitel:

Arbeitsschutzgesetz und Bildschirmarbeitsverordnung
Dieser Abschnitt behandelt die grundlegenden Gesetze und Verordnungen, die beim Usability Management von SAP-Projekten zu beachten sind.

• Behindertengleichstellungsgesetz und Barrierefreie
Informationstechnik- Verordnung Barrierefreiheit und Accessibility, also die behindertengerechte Gestaltung von Informationstechnologie, gewinnen im SAP-Umfeld zunehmend an Bedeutung. Dieser Abschnitt informiert über den entsprechenden gesetzlichen Hintergrund.

• DIN EN ISO 9241: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten
Den Schwerpunkt dieses Abschnitts bilden die Leitsätze zur Aufgabengestaltung und die Grundsätze der Dialoggestaltung. Sie werden für die Arbeit mit SAP-Software konkretisiert und mit Beispielen illustriert.

3.1 Arbeitsschutzgesetz und Bildschirmarbeitsverordnung

Von herausragender Bedeutung ist das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), das in Deutschland als „Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit" zur Umsetzung von EU-Richtlinien im Arbeitsschutz dient und das Ziel verfolgt, die Gesundheit aller Beschäftigten zu sichern und zu verbessern.

Als eine Art „Grundgesetz des Arbeitsschutzes" enthält das Arbeitsschutzgesetz die Ermächtigungsgrundlage zum Erlass von Verordnungen auf dem Gebiet „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit". Für Bildschirmarbeitsplätze findet das Arbeitsschutzgesetz Konkretisierung in der Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV). Diese „Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit an Bildschirmgeräten" – so der vollständige Titel – dient der Umsetzung der so genannten EG- oder EU-Bildschirm- Richtlinie, also der „Richtlinie des Rates vom 29. Mai 1990 über die Mindestvorschriften bezüglich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit an Bildschirmgeräten" (BildschRL).
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Inhaltsverzeichnis10
Konventionen14
1 Usability bei SAP-Projekten15
1.1 Praktischer Bedarf für Usability Management15
1.2 Usability Management = Usability + Management21
1.2.1 Usability22
1.2.2 Usability Management25
1.3 Aufbau des Buches27
1.4 Business Case für Usability Management28
1.4.1 Nutzen28
1.4.2 Kosten29
1.4.3 Abwägen des Kosten-Nutzen-Verhältnisses31
1.4.4 Der richtige Zeitpunkt für Usability Management33
1.5 An wen wendet sich dieses Buch?33
1.6 Zusammenfassung und Ausblick35
2 Produktivitätsfaktor Usability Management36
2.1 Usability Management erhöht die Produktivität36
2.1.1 Verbesserung der Effektivität37
2.1.2 Verbesserung der Effizienz38
2.1.3 Erhöhung der Zufriedenheit43
2.2 Usability Management spart Kosten bei der Einführung46
2.2.1 Vereinfachung von Training und Support47
2.2.2 Frühzeitiges Erkennen von Anforderungen48
2.3 Usability Management verringert Stress50
2.3.1 Belastung und Beanspruchung53
2.3.2 Usability Management verringert Belastungen55
2.3.3 Usability Management vermehrt Ressourcen57
2.3.4 Usability Management verringert Beanspruchungen60
2.4 Zusammenfassung und Ausblick62
3 Gesetze, Verordnungen, Normen64
3.1 Arbeitsschutzgesetz und Bildschirmarbeitsverordnung65
3.2 Behindertengleichstellungsgesetz66
3.3 DIN EN ISO 9241: Ergonomie der Mensch-System- Interaktion68
3.3.1 Leitsätze zur Aufgabengestaltung69
3.3.2 Grundsätze der Dialoggestaltung74
3.3.3 Erfüllung der Dialogprinzipien bei SAP-Software88
3.4 Zusammenfassung und Ausblick90
4 Vorgehensmodell zum Usability Management92
4.1 Systematisch, ASAP-kompatibel und benutzerorientiert:93
Erfolgsfaktoren von Usability Management93
4.1.1 Usability Management ist systematisch94
4.1.2 Usability Management ist ASAP-kompatibel94
4.1.3 Usability Management in das SAP-Einführungsprojekt integrieren97
4.1.4 Usability Management ist benutzerorientiert97
4.1.5 Usability Management ist qualifizierend98
4.1.6 Usability Management ist projektspezifisch anpassbar98
4.1.7 Usability Management ist präventiv und kurativ einsetzbar99
4.2 Das Vorgehensmodell im Überblick99
4.2.1 Projekteinstieg101
4.2.2 Anforderungsanalyse104
4.2.3 Sollkonzeption107
4.2.4 Realisierung110
4.2.5 Schulung113
4.2.6 Go Live & Optimierung115
4.3 Exkurs: Ergonomische Stellschrauben117
4.3.1 Was sind ergonomische Stellschrauben?117
4.3.2 Stellschrauben als technische Einstellmöglichkeiten117
4.4 Zusammenfassung und Ausblick119
5 Projekteinstieg121
5.1 Ergonomische Projektziele122
5.2 Projektumfang und Projektaufgaben126
5.3 Beteiligung130
5.3.1 Zusammensetzung der Projektgremien131
5.3.2 Einbindung des Betriebs-/Personalrates133
5.3.3 Beteiligung der Beschäftigten135
5.3.4 Beteiligungskonzept137
5.4 Projektstandards141
5.5 Ergonomischer Meilenstein 1142
5.6 Zusammenfassung und Ausblick143
6 Anforderungsanalyse145
6.1 Nutzungskontextanalyse: Aufgaben, Benutzer, Technik147
6.1.1 Inhalte der Nutzungskontextanalyse149
6.1.2 Methoden der Nutzungskontextanalyse159
6.2 Anforderungen172
6.2.1 Ableitung strategischer Anforderungen aus Befragungen173
6.2.2 Ableitung spezifischer Anforderungen aus dem Nutzungskontext176
6.2.3 Anforderungen aus anderen Quellen179
6.2.4 Formulierung von Anforderungen181
6.2.5 Priorisieren von Anforderungen182
6.3 Ergonomischer Meilenstein 2183
6.4 Zusammenfassung und Ausblick183
7 Sollkonzeption185
7.1 Arbeitsprozess- und Dialoggestaltung187
7.1.1 Konsistenzmanager188
7.1.2 Weitere Workshopteilnehmer191
7.1.3 Vorgehen im Workshop192
7.2 Ergonomischer Rollenzuschnitt209
7.2.1 Ergonomische Angemessenheit der „Soll“-Aufgabenzuschnitte210
7.2.2 Generieren von ergonomischen Rollenzuschnitten213
7.3 Evaluation mit Benutzern218
7.3.1 Pluralistic Walkthrough219
7.3.2 Aufgabe des Moderators220
7.4 Ergonomischer Meilenstein 3221
7.5 Zusammenfassung und Ausblick222
8 Realisierung224
8.1 Aufbau testbarer (Teil-)Prozesse227
8.2 Evaluation testbarer (Teil-)Prozesse mit Benutzern229
8.2.1 Vorbereitung230
8.2.2 Durchführung232
8.2.3 Dokumentation235
8.2.4 Rückmeldung240
8.3 Evaluation integrierter Arbeitsprozesse mit Benutzern241
8.3.1 Vorbereitung242
8.3.2 Durchführung245
8.3.3 Rückmeldung245
8.4 Ergonomischer Meilenstein 4246
8.5 Zusammenfassung und Ausblick246
9 Schulung249
9.1 Qualifizierung der Projektbeteiligten250
9.1.1 Inhalte der Qualifizierung251
9.1.2 Zielgruppen der Qualifizierung253
9.2 Lernsystem257
9.2.1 Technische Ausgestaltung des Lernsystems258
9.2.2 Lernaufgaben259
9.2.3 Rahmenbedingungen260
9.2.4 Zusätzlicher Nutzen des Lernsystems263
9.3 Zusammenfassung und Ausblick266
10 Go Live & Optimierung268
10.1 Test im Echtbetrieb und Optimierung269
10.1.1 Information der SAP-Benutzer und Einweisung in die Testphase271
10.1.2 Erhebung software-ergonomischer Mängel und Optimierung der Software271
10.2 Ergonomischer Meilenstein 5273
10.2.1 Vorbereitung des Ergonomischen Meilensteins 5273
10.2.2 Durchführung des Ergonomischen Meilensteins 5278
10.3 Kontinuierlicher Verbesserungsprozess278
10.3.1 Erfolgsfaktoren eines Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses282
10.4 Zusammenfassung und Ausblick282
11 Usability Care284
11.1 Überblick285
11.2 Ergonomische Ist-Analyse287
11.2.1 Fragebogenerhebung287
11.2.2 Beobachtungsinterviews mit Videoanalyse293
11.2.3 Fokusgruppe306
11.2.4 Präsentation der Analyseergebnisse310
11.3 Systemanpassung311
11.3.1 Qualifizierung der Benutzer und der SAP-Betreuer313
11.3.2 Technikertermin316
11.3.3 Technische Änderungen, Dokumentation und Produktivsetzung317
11.4 Wirkungskontrolle318
11.4.1 Fragebogenerhebung319
11.4.2 Auswertungsgruppe322
11.5 Zusammenfassung und Ausblick323
12 Erfolgsfaktoren325
12.1 Erfolgsfaktor Projektplanung326
12.2 Erfolgsfaktor Zielklarheit329
12.3 Erfolgsfaktor Wissen334
12.4 Erfolgsfaktor Kommunikation336
12.5 Erfolgsfaktor Verbindlichkeit338
12.6 Zusammenfassung und Ausblick340
13 User-Centered Design-Prozess der SAP AG341
13.1 Herausforderungen an die SAP AG341
13.2 Benutzbarkeit im Vergleich zu Gebrauchstauglichkeit344
13.3 Prinzipien des User-Centered Design345
13.3.1 Fokus auf „echte“ Benutzer346
13.3.2 Validierung der User Interface-Anforderungen und der Designs346
13.3.3 Iteration von User Interfaces349
13.3.4 Ganzheitliche User Experience349
13.4 Was passiert konkret im UCD?351
13.4.1 Phase 1: Den Benutzer verstehen351
13.4.2 Phase 2: Die Interaktionsarchitektur definieren352
13.4.3 Phase 3: Design des User Interface356
13.4.4 Pre- or post-deployment359
13.5 SAP-Produktstandard Usability, Styleguides361
13.6 Zusammenfassung362
Literaturverzeichnis364
Dank371
Über die Autorinnen und Autoren373
Sachregister376

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