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Verantwortung und Integrität heute

Theologische Ethik unter dem Anspruch der Redlichkeit. Für Konrad Hilpert

VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl512 Seiten
ISBN9783451805691
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Medizinische und technische Innovationen sowie soziale Wandlungsprozesse stellen den Menschen vor moralische Herausforderungen. Der theologischen Ethik fällt dabei die Aufgabe zu, das Ringen um optimale Handlungsoptionen zu reflektieren und Perspektiven zu eröffnen. Die Beiträgedes Bandes leisten eine disziplinäre Selbstbesinnung und thematisieren diesen Anspruch anhand zentraler ethischer Problemfelder (Bio-, Lebens-, Medizinische und Sozialethik).

Jochen Sautermeister, geb. 1975, Dr. rer. soc., Dr. theol., Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie und Direktor des Moraltheologischen Seminars an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, 2014-2017 Inhaber der Stiftungsprofessur für Moraltheologie unter besonderer Berücksichtigung der Moralpsychologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München; Psychologischer Ehe-, Familien- und Lebensberater     Antonio Autiero, geb. 1948, Dr. theol., Professor em. für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Jan P. Beckmann, geb. 1937, Studium der Philosophie in Bonn u. München, Prom. 1967 u. Habil. 1979, Univ. Bonn, Lehrtätigkeit Yale 1968-70, Oxford 1983; seit 1979 Prof. der Philosophie, FernUniversität Hagen (2003 emeritiert). Franz Xaver Bischof, geb. 1955, Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität München. Stephan Ernst, geb. 1956, studierte kath. Theologie, Philosophie, Pädagogik und Musikwissenschaft in Frankfurt am Main und Münster. Er promovierte 1986 im Fach Dogmatik bei Peter Hünermann in Tübingen. Von 1987 bis 1999 war er in der religiös-theologischen Erwachsenenbildung im Erzbistum Paderborn tätig, von 1990 bis 1993 Stipendiat der Fritz-Thyssen-Stiftung. 1995 erfolgte die Habilitation in Tübingen für das Fach 'Theologische Ethik'. Seit April 1999 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Würzburg. ? Prof. Dr. Dr. Karl Gabriel (geb. 1943), Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, ist promovierter Soziologe (Bielefeld) und habilitierter Theologe (Würzburg). Seit 1998 ist er Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Direktor des gleichnamigen Instituts. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Christlichen Sozialethik und der Christentums-, Religions- und Kirchensoziologie. Stephan Goertz, geboren 1964, Dr. theol., Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Marianne Heimbach-Steins, Dr. theol., geb. 1959, Professorin für Christliche Sozialwissenschaften und Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der Sozialethikerinnen und Sozialethiker des deutschsprachigen Raumes. Prof. Dr. phil. Christian Kummer SJ, Eintritt in den Jesuitenorden 1964, Phil.-theol. Grundstudium in Pullach und Frankfurt a. M.; Studium der Biologie in München; Promotion und Habilitation an der Hochschule für Philosophie, München. Dort Professor für Naturphilosophie und Leiter des Instituts für naturwissenschaftliche Grenzfragen zur Philosophie und Theologie; Mitglied der Kommission der Bayerischen Staatsregierung für ethische Fragen in den Biowissenschaften. Stephan Leimgruber, Dr. theol. habil., lic. phil., geb. 1948, Professor für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU München. Walter Lesch, Dr. phil., geb. 1958, Studium der Theologie, Philosophie und Romanistik in Münster, Fribourg, Jerusalem und Tübingen. Von 1988 bis 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Fribourg. Seit 1999 Professor für Moralphilosophie und Sozialethik an der Université catholique de Louvain. Karl-Wilhelm Merks, Prof. Dr. theol., geb. 1939 in Willich, Studium der klassischen Sprachen, Philosophie und Theologie in Bonn, Freiburg i.Ue. und Toulouse, 1981-2004 Professor für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät Tilburg in den Niederlanden. Sigrid Müller, geb. 1964, Dr. theol.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Verantwortung und Integrität heute1
Inhalt7
Vorwort11
Knut Backhaus: Eine Autorität.
15
I. Theologische Ethik als praktische Wissenschaft – systematische und historische Perspektiven21
Gerfried W. Hunold:
23
Was eine theologische Disziplin gegenwärtig verändert23
Vergewisserungen. Redlichkeit im Kontext vernetzter Ansprüche und Erwartungen27
Interdisziplinarität. Chiffre der Welt- und Lebensbewältigung29
Zukunftsperspektiven. »Politik des Ethischen«32
Moralfähigkeit. Ethische Bildung zur Selbstsuche33
Dialogbereitschaft. Lernende Kirche – begleitende Wissenschaft34
Glaubenskultur. Kennzeichen greifbarer Einheit von Religion und Sittlichkeit35
Karl-Wilhelm Merks: Moraltheologie als Wissenschaft. Zur Vernünftigkeit der praktischen Vernunft38
1. Wissenschaftlichkeit der Moraltheologie?41
2. Die spezifische Fragestellung der Moraltheologie43
3. Was heißt Wissenschaft bei der praktischen Vernunft?45
4. Was macht die Moraltheologie zur Theologie?51
Eberhard Schockenhoff: Vom Ethos der Moraltheologie
54
1. Das traditionelle Verständnis der Moraltheologie als deduktive Glaubenswissenschaft55
2. Das Ethos der Moraltheologie58
3. Warum und wozu treibe ich Moraltheologie?68
Stephan Goertz: Parrhesia. Über den »Mut zur Wahrheit« (M. Foucault) in der Moraltheologie
70
1. Parrhesia: Stationen und Aspekte eines mehrdeutigen Begriffs73
2. Die theologisch zwiespältige Rezeption der Parrhesia78
3. Moraltheologie unter dem Vorzeichen der Parrhesia83
4. Den parrhesiastischen Pakt halten85
Jürgen Werbick:
87
1. Die Last mit den »Vorschriften«87
2. Ein »innerer Sinn« für das Wesensgemäße90
3. Ethische Diakonie93
Gunther Wenz:
99
1. Die Zehn Gebote als Grundgesetz humaner Schöpfungsordnung100
2. Das gebotene Gottesverhältnis103
3. Das gebotene Selbstverhältnis105
4. Das gebotene Verhältnis zu Mitmensch und Welt109
5. Gesetz und Evangelium111
6. Evangelium und Gebot113
Stephan Ernst: Verantwortlich entscheiden unter Bedingungen der Unsicherheit. Bartolomé de Medina und die bleibende Bedeutung des
115
1. Entscheidungen unter Unsicherheit – Rückfrage an die Tradition der Moralsysteme115
2. Medinas Abhandlung über Entscheidungen bei Zweifeln – Verortung im Gewissenstraktat118
3. Entscheidungsregeln bei Gewissenszweifeln – Das tutioristische Prinzip der Regula Magistralis120
4. Grenzen der tutioristischen Regel – Frage nach dem Kriterium der Einschränkungen123
5. Entscheidungsregeln bei wahrscheinlichen und unwahrscheinlichen Meinungen – Medinas probabilistische These128
6. Der Zusammenhang von tutioristischen und probabilistischen Regeln133
7. Aktualisierende Konsequenzen für Entscheidungen unter Unsicherheit136
Sigrid Müller:
141
1. Rückblick141
2. Neue gesellschaftliche Entwicklungen148
3. Aktuelle Aufgaben der Moraltheologie152
Markus Vogt:
165
Grenzen des Erlaubten: Moral als Preis der Moderne166
Grenzen der Zuständigkeit: Schutz vor Moralismus167
Der moralische Übereifer des Denkens in geschlossenen Systemen168
Der an-archische Ursprung der Verantwortung169
Vergebung als paradoxe Grenze der Verantwortung171
Zur Stellung des Verantwortungsbegriffs in der theologischen Ethik172
Die Verantwortung der Theologie im universitären Kontext173
II. Aktuelle Brennpunkte der theologischen Ethik – Bioethik, Medizinethik und Beziehungsethik175
Antonio Autiero: Bioethik – global!
177
1. Grundlinien christlicher Lebensethik: historische Perspektive177
2. Von der Lebensethik zur Bioethik179
3. Zur Frage erweiterter Verantwortung im Kontext der Bioethik181
4. Bioethik als »globale Bioethik«182
5. »Globale« Bioethik als ethische Herausforderung185
Jan P. Beckmann:
188
1. Einführung188
2. Zum Begriff ›Fortschritt‹189
3. Wissenschaft oder Gesellschaft als »Orte« des Fortschritts?193
4. Kriterien der Identifikation von ›Fortschritt‹195
5. Ein kurzer Blick auf drei Beispiele197
6. Fazit200
Christian Kummer:
202
Der Goldstandard der Pluripotenz203
ES-Zellen sind Kunstprodukte205
Eine neue ethische Beurteilung?207
Embryonenschutz zwischen Sophistik und Zirkularität209
Ergebnis210
Josef Schuster:
211
1. Anthropologische Hinweise212
2. Ansprache Papst Johannes Pauls II.214
3. Hinweise aus der moraltheologischen Tradition
217
4. Verhältnismäßige und unverhältnismäßige Mittel
218
5. Rechtliche Rahmenbedingungen der künstlichen Ernährung
220
6. Fazit224
Josef Schuster: Möglichkeiten und Grenzen der Spenderautonomie.
225
1. Einleitung225
2. Die normative Legitimation der Lebendspende226
3. Die rechtlichen Voraussetzungen der Organlebendspende232
4. Kritische Würdigung der Regelung der Lebendorganspende im TPG234
Günter Virt:
246
1. Ethik und Ethikkommissionen als Krisenphänomen der Moral247
2. Unterschiedliche Institutionalisierungen und Zusammensetzung von Ethikkommissionen enthalten selbst schon unterschiedliche ethische Probleme248
3. Arbeitsweisen der Ethikkommissionen zur Politikberatung252
4. Das Ethikverständnis in den Ethikkommissionen und die ethische Kompetenz der Mitglieder253
5. Auswirkungen der Ethikkommissionen auf politische Entscheidungen254
6. Gewissensentscheidungen des Ethikers in einer Ethikkommission255
Reinhard Böttcher:
258
1. Bioethikkommissionen zur Beratung der Politik258
2. Die Politik als Auftraggeber von Bioethikkomissionen262
3. Zusammensetzung der Bioethikkommissionen und die Rolle von Theologen und Juristen263
4. Jenseits der Fachgrenzen267
Jochen Sautermeister:
269
1. Beziehungsethik im Anspruch des Ethischen269
2. Partnerschaftliche Beziehungen unter der Leitperspektive der Liebe273
3. Normative Rede unter dem Anspruch der Ermöglichung277
III. Theologische Ethik angesichts gesellschaftlicher und kultureller Herausforderungen283
Karl Gabriel:
285
1. Einleitung: Kontingenz und Zufall285
2. Gesellschaftliche Entwicklungen287
3. Transformationen des Religiösen289
4. Kontingenz als Zeitdiagnose291
5. Ethos und Wertbindung unter den Bedingungen gestiegener Kontingenz293
Franz Xaver Bischof: Menschenrechte als Garanten des Weltfriedens.
297
1. Zeitgeschichtlicher Kontext der Enzyklika298
2. Bausteine einer Friedensordnung302
3. Ein neuer Kodex des Verhaltens zwischen Christen und Nichtchristen307
4. ›Pacem in terris‹ – bleibende Relevanz und Verpflichtung308
Alois Baumgartner: »Es besteht keine Staatskirche«. Die Säkularität des modernen Verfassungsstaates als
311
I. Die Distanz der katholischen Staatslehre zur modernen Verfassungsstaatlichkeit312
II. Zu Begriff und Relevanz des säkularen Staates316
III. Die Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzils319
Marianne Heimbach-Steins: Katholische Schule, Bildungsgerechtigkeit und Inklusion
323
1. Inklusion – »roter Faden« der Behindertenrechtskonvention – anschlussfähig an christliches Ethos325
2. Inklusion und katholische Schule329
3. Herausforderungen und offene Fragen331
Hartmut Kreß: Das Arbeitsrecht der Kirchen – ein Problempunkt des Staatskirchenrechts.
337
1. Die Kirchen als Arbeitgeber337
2. Das Kirchengesetz der EKD vom 9. November 2011339
3. Der Begriff der Dienstgemeinschaft341
4. Das Streikverbot. Schwachstellen der kirchlichen Argumentation344
5. Anschlussfragen346
Thomas Hoppe: Die Dynamiken organisierter Gewalt als Anfrage an die Friedensethik
349
1. Zielkonflikte und ihre gewaltsteigernde Wirkung350
2. Handlungsspielräume für Gewalteindämmung351
3. Die gewaltaffine Grundstruktur ideologischen Denkens354
4. Die Sogwirkung organisierter Gewalt356
5. Enthemmte Gewalt und ihre traumatisierenden Wirkungen359
6. Extreme Gewalterfahrungen als Anfrage an die Theologie360
Walter Lesch: Ethik des Wahrnehmens – Ethik des Zeigens. Das Beispiel der Fotografie
362
1. Zwischen Realismus und Fiktion363
2. Zwischen Dokumentation und Verfremdung364
3. Zwischen Authentizität und Täuschung366
4. Zwischen Direktheit und Inszenierung367
5. Zwischen Offenlegung und Intimität369
6. Für eine Ethik des Respekts371
IV. Ethisches und moralisches Lernen373
Gerhard Mertens: Verantwortung als übergreifendes Ziel von Erziehung und Bildung.
375
1. Annäherungen375
2. Die Kategorie der Verantwortung379
3. Pädagogischer Ausblick384
Stephan Leimgruber: Wie geht ethisches Lernen?
385
1. Kann man Werte einimpfen?385
2. Das Gewissen ins Spiel bringen389
3. Werte erfahren und spüren lassen391
4. Ethisches Lernen durch Wertekommunikation392
Eckhard Frick: Erinnerung an Lampe. Die Fähigkeit zu mentalisieren als Voraussetzung des moralischen Urteilens
394
1. Mentalisieren395
2. Geltung und Genealogie399
3. Moralentwicklung und Mentalisierung402
4. Entsteht das Böse aus der »Geistesblindheit«?403
5. Mentalisierung im Diskurs404
6. Schluss: Der Name Lampe darf nicht vergessen werden406
Melanie Lüking: Moralisches Lernen durch Fallgeschichten
408
1. Der Handelnde steht in den Fallberichten im Mittelpunkt409
2. Chancen für den Leser der Berichte410
3. Methoden des Umgangs mit Erfahrungsberichten411
4. Mögliche Gefahren der narrativen Methode im Umgang mit
413
5. Fallgeschichten erinnern an kasuistische Vorgehensweisen414
Angelika Strotmann: Unmoralische Helden als Vorbilder in Jesusgleichnissen? Zu einer schwierigen Hypothese
418
1. Methodischer Ansatz und Begrifflichkeit419
2. Unmoralische Helden als Vorbilder (Lk 16,1– 8 EvThom 98 Mt 13,44)421
3. Unmoralische Helden oder nur unmoralische Handlungsträger?426
4. Zusammenfassung und Ausblick434
Verena Lenzen: Benjamins Engel
437
Ist Benjamins Engel der Geschichte noch ein Engel?
453
Werner Müller: Ist Alter(n) lernbar?
455
1. »Altern« – »Alter« – »Lernen«456
2. »Alte, lernt!«460
Hans Zirker: Anfänge und eine gute Strecke gemeinsamen Weges
467
Anfänge …467
… kooperative Theologie und religionspädagogisches Engagement …468
… Schulpädagogische Revisionen … Duisburger Jahre …470
… den Gesprächsfaden heute aufnehmend472
Verzeichnis der Veröffentlichungen von Konrad Hilpert474
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren507

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