Als 1990 die Grundschullehrerin Ilme Willberg (Jahrgang 1944) gebeten wird, bei dem Partnerschaftsprojekt ihres Kirchenkreises mit im Westerwald mitzuarbeiten, kann sie noch nicht ahnen, was daraus einmal werden wird. In den folgenden Jahren entstehen und wachsen intensive Kontakte mit der Partnergemeinde im kongolesischen Muku. Mehrmals reist Ilme Willberg als Delegierte des Kirchenkreises und Vorsitzende des mittlerweile gegründeten Fördervereins 'Helft-Kindern-Lernen' in den Kongo und immer wieder sind Delegierte von dort in ihrem Kirchenkreis zu Gast. Besonders liegt ihr das Schulwesen und die Lehrerausbildung in der Partnergemeinde am Herzen. Die Republik Kongo ist das Nachbarland von Ruanda. 1994 ereignet sich dort eines der schrecklichsten Blutvergießen der Menschheitsgeschichte: Bis zu eine Million Ruander werden innerhalb weniger Wochen von ihren Mitbürgern ermordet, sehr viele von ihnen auf bestialische Weise, und unzählige weitere in der Folge Racheaktionen und ungezügelte, verrohte Soldatenhorden. Die Region um Muku ist massiv mitbetroffen, weil sie im Grenzgebiet zu Ruanda liegt. Zehntausende von Flüchtlingen aus Ruanda retten sich über die Grenze, aber sicher sind sie auch dort nicht. Die Killertrupps stellen ihnen nach, rekrutieren ihren Nachwuchs aus den provisorisch errichteten Waisenhäusern, schüchtern ein, morden weiter und üben Druck auf die internationale Flüchtlingsorganisation UNHCR aus. Das Beben in Ruanda stürzt auch das politische System im Nachbarland in die tiefste Krise. Armut und Gesetzlosigkeit bedrücken die Bevölkerung, die der brutalen Willkürgewalt derer, die gerade Macht, Geld und Waffen haben, hilflos ausgeliefert. Als Ilme Willberg ein Jahr nach dem Genozid zusammen mit ihrem Bruder Hans-Wolfram, der in Muku ein Brunnenprojekt aufgebaut hat, wieder zu den Freunden in den Kongo reist, schlägt ihr die Not dort wie eine niederschmetternde Welle entgegen. Sie kann es kaum ertragen. Als sie in die leeren Augen der traumatisierten Waisenkinder blickt, setzt sich unauslöschlich ein Gedanke in ihr fest: Zwei von ihnen in Deutschland ein neues Zuhause zu geben und eine Leben mit Zukunft zu ermöglichen. Ihr packender Erlebnisbericht erzählt die spannende Geschichte, die daraus wurde.
Ilme Willberg, Jahrgang 1944, ist Grundschullehrerin im tätigen Ruhestand. Sie ist Mutter zweier Adoptivkinder aus dem Kongo, deren Geschichte ihr Buch "Watoto" erzählt. Die engagierte Christin, deren Tätigkeitsschwerpunkt heute im Prädikantendienst und in der Altenarbeit liegt, gründete und leitete im Zusammenhang einer Partnerschaft ihres Kirchenkreises im Westerwald mit der kongolesischen Gemeinde von Muku im Süd-Kivu das Schulprojekt "Helft Kindern lernen e.V.". Im Rahmen dieses Projekt entstand ein lebhafter Austausch mit dortigen Mitarbeitern aus Kirche und Pädagogik mit wechselnden Besuchen hier und dort.
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