Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 2,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Die Frage nach dem Ich, nach dem Selbst, nach dem was man ist, kann vielerlei Züge annehmen. Ihren Ursprung findet sie in der Philosophie und beweist dabei eine Popularität mit iterativem Charakter. Werke wie 'Wer bin ich und wenn ja, wie viele?' von Richard David Precht, die eher im populärwissenschaftlichen Teil anzusiedeln sind, sorgen in der heutigen Zeit dafür, dass wir uns mit solchen alten Fragestellungen immer noch beschäftigen. Neben dem Ursprung in der Philosophie, lässt sich diese Frage aber auch in beliebig vielen anderen Gebieten zur Anwendung bringen. Wenn wir nach dem Ich fragen, schwingen dabei sämtliche Aspekte mit, die einen Menschen ausmachen und somit ergibt sich für die Frage ein mannigfaltiger Rahmen. Fragt man in der Psychologie, so wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Antwort von Determiniertheiten bestimmt sein, die unseren Körper betreffen. Im gesellschaftlichen Sinne lassen sich genauso viele Ausprägungen finden. Wer bin ich im politischen Sinne? Wer bin ich in meiner Familie? Wer bin ich auf Arbeit? Soziale Beziehungen bestimmen und Formen uns und kreieren ein Ich, das nicht immer ein selbstbestimmtes sein muss. Alle diese Konstruktionen des Selbst scheinen von außen beeinflusst zu sein und doch gibt es auch die Frage nach dem Ich die, so zumindest die naheliegende Vermutung, nur von innen heraus beantwortet werden kann. Wer bin ich in sexueller und geschlechtlicher Hinsicht? Was bin ich? Ohne weitere Überlegungen anzustellen ließe sich diese Frage wohl relativ schnell und eindeutig beantworten - Mann oder Frau. Was dabei jedoch viel zu oft vergessen wird ist alles das, was dazwischen liegt. Die Differenzierung des Geschlechts in Mann (männlich) und Frau (weiblich), ist zu kurz gedacht und das radikal. Die Natur vermag verschiedenste Formen von Sein im humanen Sinne hervorzubringen. Dabei spielt die Frage nach Abnormität, Vereinzelung oder Gendefekt gar keine Rolle, wie sie die Medizin jedoch gerne stellt. Seien es zwittrig geborene Menschen, jene die sich im Laufe ihres Lebens im falschen Körper fühlen und eine Geschlechtsumwandlung mitmachen oder noch andere, sie alle beweisen dass eine Unterteilung in Mann und Frau uneindeutig ist. Dabei ist die biologische Differenzierung nur die erste Instanz vielfältiger Geschlechtszuschreibungen.
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