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E-Book

Welpenschule

Das 8-Wochen-Training

AutorMel Koring
VerlagFranckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783440161630
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
In nur vier Monaten wird aus einem entzückenden Hundebaby ein Junghund. Die erfahrene Hundetrainerin Mel Koring zeigt, wie man diese kurze Zeit nutzt, um sein Hundekind von Anfang an richtig zu erziehen. Ihr Ratgeber führt Tag für Tag durch die Welpenzeit, von der 8. bis zur 16. Lebenswoche. Einfache Anleitungen, Schritt-für-Schritt-Fotostrecken und 20 Filme auf der kostenlosen KOSMOS-PLUS-App erklären alles Wichtige rund um Eingewöhnung, Erziehung, Sozialisation und Spiel. Hier bleibt keine Frage offen und durch den chronologischen Aufbau behalten Welpenbesitzer auch in stressigen Zeiten immer den Überblick.

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Leseprobe

Wichtiges Basiswissen


Halsband oder Geschirr? Wie viel Schlaf braucht mein Welpe? Wie werden Kind und Welpe ein gutes Team? Wie viel Bewegung ist gesund für junge Hunde und welche Trainingsvoraussetzungen sind für eine erfolgreiche Erziehung wichtig? Hier finden Sie Rat auf die wichtigsten Fragen.

RUHE- UND SCHLAFBEDÜRFNIS


Das Ruhe- und Schlafbedürfnis von Hunden ist groß. Welpen brauchen 20 Stunden Schlaf und Ruhe am Tag. Erwachsene Hunde relaxen und schlafen bis zu 17 Stunden täglich.

Ruhe muss man lernen

Oft schlafen gerade Welpen aber deutlich weniger als 20 Stunden. Vielen Welpen müssen erst lernen, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Dazu gehört aber auch eine ruhige Umgebung, ein Sicherheitsgefühl der Welpen und ein ruhiger und entspannter Hundehalter.

Einige Rassen sind durch die Zucht und die Verwendung ungleich unruhiger als andere. Es gibt viele Welpen, die man schlafen legen muss – sonst kommen sie nie zur Ruhe. Dazu gehören zum Beispiel häufig Vertreter der Retrieverrassen, aber auch Border Collie, Kelpie, Belgische Schäferhunde, Australian Shepherds, also Hunderassen, die stets bereit sind, zu arbeiten und bei allem mitzumachen. Ein gemeinsames Nickerchen kann dem Welpen dann helfen, zur Ruhe zu kommen, oder ein erwachsener Hund, der bereits viele Stunden am Tag ruht und schläft.

© Anna Auerbach/Kosmos

WIE SICH UNSER WELPE ENTWICKELT,
liegt in unseren Händen.

© Anna Auerbach/Kosmos

Wichtig!

Schlaf und Ruhe sind gerade beim Welpen lebenswichtig. Im Schlaf werden die Erlebnisse verarbeitet. Hunde träumen und können sich, je nach Sinneseindrücken, auch stark dabei bewegen oder auch „Alpträume“ haben.

Das Ruhebedürfnis der Hunde ist gut untersucht. Bei zu wenig Schlaf und Ruhe werden Hunde überdreht und aktiv. Wenn man sie weiter nicht zur Ruhe kommen lässt, werden sie unkonzentriert, grobmotorisch und fahrig nervös, reizbar, aggressiv und irgendwann sogar krank. Je nach Typ wird der eine Hund eher kränklich, ein anderer Typ Hund kann eher aggressiv werden.

Viele Welpen, die umherrasen, bellen, springen und schnappen, sind einfach übermüdet und haben zu viel Input, den sie wiederum nicht verarbeiten können. Ist Ihr Welpe also immer „auf hundertachtzig“ und braucht scheinbar noch mehr Bewegung und Beschäftigung, ist meistens das Gegenteil der Fall.

Suchen Sie eine ruhige Ecke für das Hundekörbchen und die Hundebox. Liegt der Welpe auf seinem Platz oder schläft, wird er nicht angesprochen, nicht angefasst oder gestört.

Haben Sie einen sehr aktiven Welpen, nutzen Sie die Hundebox, um ihn schlafen zu legen. Setzen Sie sich daneben auf einen Stuhl und lesen Sie ein Buch. Auch wenn Protest die Folge ist – schauen Sie Ihren Welpen nicht an, sprechen Sie nicht mit ihm und fassen Sie ihn nicht an. Lassen Sie ihn schlafen lernen.

TIPP

Vielen aufgedrehten Welpen hilft es, einen Kauartikel in der Box zu haben. Wie Sie die Hundebox auftrainieren, lesen Sie hier: Tag 2: Boxentraining im Haus und Gewöhnung an den Kong

Der richtige Schlafplatz

Der ideale Schlafplatz ist ein Rückzugsort, der dem Welpen Sicherheit vermittelt. Der Platz sollte sauber, ruhig, warm und vor Zugluft geschützt sein. Er sollte für ihn auch jederzeit erreichbar sein.

Der Liegeplatz für einen Hund sollte so groß sein, dass er ausgewachsen ausgestreckt liegen kann. Die Unterlage sollte gut zu waschen sein. Bei großen, schweren Rassen sollte sie weich und stützend sein, damit die Gelenke geschont werden. Kurzfellige Hunde, wie Windhunde, Dalmatiner, Vizsla, Pinscher etc., haben es gern kuschelig, flauschig und warm. Einem üppig behaarten Hund mit viel Unterwolle, zum Beispiel Husky, Berner Sennenhund, Eurasier etc., machen Sie mit dem gleichen Schlafplatz keine Freude.

Empfehlenswert ist eine Hundebox, in die der kleine Hund sich zurückziehen und ausruhen kann.

Überlegen Sie bereits, bevor Ihr Welpe bei Ihnen einzieht, wo der Schlafplatz sein sollte. Wenn möglich sollte er nicht mehr verändert werden. Im Flur, in der Nähe der Haus- oder Wohnungstür, ist es eher unruhig. Schauen Sie sich in der Wohnung um und finden Sie eine ruhige Ecke für Ihren Hund.

Der Schlafplatz sollte etwas abseits und gemütlich eingerichtet sein, eine Decke über dem Metallkennel schützt vor neugierigen Blicken und sorgt zusätzlich für einen Höhlencharakter. Hier liegt auch eine Decke mit dem Geruch seiner Mutter. Ist der Welpe auf seinem Schlafplatz, wird er dort in Ruhe gelassen. Dies gilt auch für Kinder und neugierige Besucher!

Wichtig!

Sperren Sie Ihren Welpen nie in einen abgelegenen Raum ein! Er braucht Ihre Nähe, um gut zu schlafen und sich wohlzufühlen.

© Anna Auerbach/Kosmos

Gitterkennel in der richtigen Größe für einen erwachsenen Golden Retriever

DER ZIMMERKENNEL


Junge Hunde sind sehr neugierig und kreativ und nehmen zunächst alles in den Mund. Je nach Wohnsituation kann ein sogenannter Zimmerkennel oder ein Zimmerauslauf eine sehr große Hilfe sein.

Am einfachsten ist es sicher für Hund und Halter, wenn der Welpe einen Zimmerkennel und/oder Zimmerauslauf bereits beim Züchter kennengelernt hat. Der Zimmerauslauf sollte so hoch sein, dass der junge Hund nicht darüberspringen oder sich darüberhängen kann. Zudem sollte der Zimmerauslauf kippstabil sein.

Metall ist zu empfehlen, so ist der Auslauf gut zu reinigen und stabil genug.

Hundeboxen aus Kunststoff sind schöne Höhlen. Sie werden von vielen Hunden gern als sicherer Rückzugsort angenommen. Für Hunde mit viel Fell ist der Kunststoffkennel allerdings oft ungeeignet, da es schnell sehr warm in diesen Boxen wird.

Stoffboxen heizen sich ebenfalls schnell auf und gehen durch die spitzen Zähnchen und Krallen, je nach Temperament und Neigung, häufig schnell kaputt.

© Heike Schmidt-Röger/Kosmos

Welpenauslauf bei einem Dackelzüchter

Die richtige Größe

Der Zimmerkennel soll so groß sein, dass der erwachsene Hund darin liegen kann.

Gute Gründe für den Kennel

Jeder Hund sollte so früh wie möglich lernen, ruhig und entspannt in einer Box zu bleiben. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Sollte Ihr Hund einmal schwer verletzt sein, muss er unter Umständen während des Verbleibs in einer Tierklinik oder während der Heilungsphase viel Zeit in einer Box verbringen. Wenn dies früh für den Notfall geübt wird, wird der Genesungsprozess stressfrei und schnell ablaufen. Wie Sie die Box und das Alleinbleiben darin auftrainieren, lesen Sie ab hier: Boxentraining im Haus und Gewöhnung an den Kong (siehe Tag 2).

Auch beim Autofahren ist der Hund in einer Box am sichersten aufgehoben (siehe ab Tag 1: Autofahren / Boxentraining).

Die Box wie auch der Auslauf sollen dazu dienen, den Welpen in Situationen zu sichern, in denen wir nicht auf ihn aufpassen können. Solche Situationen sind etwa das Wickeln von Kindern, Duschen, Schlafen o. Ä., die täglich anfallen können.

Zudem kann der Welpe dicht bei uns neben unserem Bett schlafen. Auch wir können so besser schlafen. Sollte der Welpe nachts auf die Toilette müssen, bekommen wir dies schnell mit, können uns sofort anziehen und das kleine Familienmitglied nach draußen tragen.

Der Kennel und der Auslauf werden gemütlich eingerichtet; eine Decke über einen Teil der Box geschlagen, lässt auch einen Metallkennel zur gemütlichen Höhle werden.

Zudem fällt es Hunden oft leichter, das Alleinbleiben in einem Kennel oder durch einen Zimmerauslauf begrenzten Raum zu üben.

Ist die Box oder der Auslauf vom Welpen akzeptiert, kann dieser Ort auch als Auszeit bei unerwünschten Verhaltensweisen genutzt werden.

Wie diese einzelnen Übungen aufgebaut sind, erklären wir Ihnen in unserem Welpenerziehungskurs ab dem ersten Tag.

Wichtig!

Der Zimmerauslauf und der Kennel dürfen nie dazu missbraucht werden, den Hund abzuschieben, weil man beispielsweise kein Interesse mehr an ihm hat, zu bequem ist oder versäumt hat, ihn zu erziehen! Er darf darin auch nicht über viele Stunden allein gelassen werden!

WIE VIEL BEWEGUNG BRAUCHT EIN WELPE?


Wie so oft gibt es auf diese Frage keine einfache Antwort, sondern es kommt darauf an, um was für einen Welpen es sich handelt: Kleine Rassen sind schneller ausgewachsen als größere. Das Wachstum eines Chihuahuas kann bereits mit sechs Monaten abgeschlossen sein, oft sind diese kleinen Hunde dann auch geschlechtsreif. Dagegen ist ein Irischer Wolfshund erst mit 1,5 Jahren ausgewachsen.

TIPP

Wenn Sie merken, dass Ihr kleiner Hund müde wird, tragen Sie ihn. Für große Rassen kann man auch einen ausrangierten Kinderwagen oder einen Welpenbuggy nehmen.

Faustregeln

Bis zum Abschluss des Größenwachstums sollte die Intensität der Spaziergänge an das Alter vom Hund angepasst werden. Es gibt zwei minimal voneinander abweichende Faustregeln, an denen Sie sich hierzu orientieren können.

  1. Pro Lebensmonat 5 Minuten Bewegung (zum Beispiel für einen 3 Monate alten Welpen 15 Minuten pro Spaziergang)

oder:

  1. Pro Lebenswoche 1 Minute Bewegung (zum Beispiel für einen 12 Wochen alten Welpen 12 Minuten pro Spaziergang)

Diese Faustregeln dienen als Anhaltspunkt, wie viele Minuten man am...

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