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Wenn Hunde lachen

HarmoniLogie® - Kommunikationstraining für Mensch und Hund

AutorAnne Krüger-Degener
VerlagFranckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl248 Seiten
ISBN9783440161609
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Anne Krüger-Degener ist Schäferin und bildet seit über 30 Jahren Border Collies aus. In ihrer Arbeit hat sie die HarmoniLogie® entwickelt, eine Methode, die auf einer sehr feinen Kommunikation sowie dem Spiel aus Nähe und Distanz zwischen Mensch und Tier basiert. Daraus ergibt sich eine bedingungslose Zuwendung der Hunde zu ihrem Menschen und eine tiefe Freude auf beiden Seiten. Damit erreicht man in kürzester Zeit, dass die Hunde gern und vertrauensvoll folgen - ganz ohne Leckerli und mit einem Lachen im Gesicht.

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Leseprobe

DAS INTELLIGENTE SPIEL MIT DER HARMONIE


Die HarmoniLogie® ist die Lehre von der vertrauensvollen Nähe und der höflichen Distanz. Sie erzeugt eine verbindliche harmonische Beziehung. Es ist ein wunderbarer Weg, um den direkten Kontakt ohne Lockmittel und Überwinden durch Kraft zu entwickeln. Eine Technik, mit der Sie durch einen gelungenen Dialog die Naturgesetze der Sprache, die Leichtigkeit des höflichen und respektvollen Miteinanders und den Erfolg im Team erreichen: gutes Zuhören und leises Sprechen, positives Verstärken durch aufrichtiges Loben und gezieltes Kritisieren auf der Basis friedfertiger Kritikfähigkeit.

Die HarmoniLogie® bringt Menschen und ihre Hunde zum Lachen und befreit das Zusammenleben von komplizierten Strukturen. Diese Methode ist so einfach, dass Tiere sie verstehen.

Die HarmoniLogie® lehrt, einander zu vertrauen und zu respektieren und führt zu einer unendlich tiefen Verbindung zwischen dem Menschen und seinen Gefährten (auch den Zweibeinigen). Die HarmoniLogie® ist ein beweglicher und damit auch lebendiger Prozess der Gesprächsführung. Sie ist dem Tierreich entlehnt.

Der Hund soll gelassen seine Umwelt wahrnehmen 

 und jederzeit achtsam auf seinen Menschen reagieren.

HALT IN DER GEMEINSCHAFT


Der Halt innerhalb der Gemeinschaft scheint zum Wohlbefinden des Tieres dazuzugehören. Die Gesetze, die das ermöglichen, geben dem in der Familie lebenden, in Gruppen, Rudeln oder Herden strukturierten Individuum, offensichtlich einen Rahmen, in dem es sich entspannen kann.

Zu Fluchttieren wie Schafen, Ziegen und Pferden habe ich eine sehr enge Beziehung, da ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit als Tierwirtschaftsmeisterin eine große Schafherde führe und Pferde ausbilde. Auf der anderen Seite arbeite ich professionell mit Hunden, um die Herden zu treiben und zu lenken, aber auch im sportlichen Bereich sowie in der Therapie- und Begleithundeausbildung. So durfte ich von Raubtieren ebenso lernen wie von Fluchttieren. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind in Familienverbänden strukturiert und haben ein komplexes sprachliches System, das ihnen ermöglicht, friedfertig in der Gruppe zu leben und erfolgreich als Team zu kooperieren.

DAS SPIEL AUS NÄHE UND DISTANZ

Weder die Schafe noch die Hunde haben Bücher geschrieben oder Erziehungsratgeber gelesen. Gerade die Schafe werden im Allgemeinen nicht für sonderlich intelligent gehalten. Mich verblüffen sie mit der Einfachheit ihrer Sprache, der Klarheit ihrer Regeln und der Verbindlichkeit ihres Systems. Bei den Gesetzen der Herde handelt es sich stets um das Spiel der regulierbaren Distanz und unbedingten Nähe, um das Spiel aus Anspannung und Entspannung oder – wenn Sie so wollen – auch um das intelligente Spiel der Harmonie. Es ist leicht, Nähe zuzulassen, wenn man auch Distanz herstellen kann.

Dieselben Prinzipien finden wir nicht nur innerartlich, sondern auch artübergreifend. Es sind Gesetze der räumlichen Organisation, der körperlichen Sprache und der Höflichkeit. Es handelt sich stets darum, sein Gegenüber zu aktivieren, den eigenen „Tanzbereich“ abzugrenzen und den des anderen zu akzeptieren. Die einfachste Formel hierzu lautet: „Wer bewegt wen?“ Diese regulierbare Distanz erzeugt Sicherheit und Entspannung.

UNGESUNDE DISTANZLOSIGKEIT

In der Mensch-Tier-Kombination wird durch Konditionieren und Arbeiten über Lockreize in manchen Fällen eine Distanzlosigkeit erzeugt, die für die Beziehung ungesund werden kann. Da sind Menschen, die ihre Hunde zahm gemacht haben, und mit diesen meist distanzlosen Tieren versuchen, im Wilden Westen der Hundehalter Fuß zu fassen. Da wird gezogen, gezerrt, geschrien, bedrängt, gelockt und verführt, aber selten überzeugt. Dabei ist es so einfach, etwas Distanz einzufordern, um die zugelassene Nähe besser definieren und gestalten zu können. Und das ist einfach nur ein Gesetz der Natur, das die Tiere schon lange beherrschen und verstanden haben.

Diese Gesetze macht sich die HarmoniLogie® zunutze und dem Menschen verständlich. So schulen wir eine freundliche innere Haltung und erreichen damit eine verbindliche äußere Haltung.

Eine Beziehung ermöglicht ein freies und glückliches Miteinander voller Vertrauen.

RESPEKT UND VERTRAUEN


GUTE FREUNDINNEN

Ich genieße diese Auszeiten, wenn ich mit meiner Freundin über die Wiesen und durch die Wälder streife. Wir freuen uns des Lebens, freuen uns, einander zu haben, lachen viel und sind auch mal albern. Wir sind immer für den anderen da, unterstützen uns gegenseitig und freuen uns gemeinsam über die Erfolge des anderen und über alles Schöne.

Natürlich ist auch in der besten Freundschaft nicht immer eitel Sonnenschein. Wir sind auch mal unterschiedlicher Meinung und sie setzt mich durchaus auch „auf den Pott“, wenn es sein muss. Das gehört dazu. Denn gerade weil man einander schätzt und vertraut und um das Wohl des anderen besorgt ist, hat man nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, ihn in seine Spur zurückzubringen, wenn er auf Abwege gerät. Und man kann den anderen auch mal wegschicken und sagen, dass man allein sein möchte, ohne dass er es gleich krummnimmt. Auf das nächste Treffen freuen wir uns dann umso mehr.

Unsere Beziehung ist ungetrübt und unbeschwert, weil ich aus Erfahrung weiß, dass meine Freundin mir nichts Böses will. Ich habe sie über die Zeit in verschiedenen Lebenssituationen als zuverlässigen Fels in der Brandung erlebt. Was sie sagt, meint sie auch, sie ist nicht wankelmütig – mal so, mal so gibt es bei ihr nicht. Und das gibt Sicherheit.

FREUNDSCHAFTEN MÜSSEN WACHSEN

Am Anfang unserer Beziehung war das natürlich längst nicht so. Lernt man jemanden kennen, steht man sich erst einmal skeptisch gegenüber, tastet sich heran und entfernt sich auch wieder voneinander, bis man genau weiß, was man voneinander halten und erwarten kann. Das Aufbauen von Vertrauen und einer tiefen, unerschütterlichen, belastbaren Freundschaft braucht eben seine Zeit.

Pombär kommt lachend und ungebremst zu seinem Menschen gerannt.

WAS IST MIT DEN HUNDEN?

Der Vergleich von zwei Erwachsenen, die sich kennenlernen, mit einem Menschen, der einen Welpen zu sich nimmt, hinkt nur ein wenig. Auch wenn ein zwölf Wochen alter Welpe kognitiv schon recht weit entwickelt ist, ist er immer noch infantil und formbar, vielleicht vergleichbar mit einem Kind im Vorschulalter. Er trägt schon alle Möglichkeiten in sich und muss sehr ernst genommen werden. Er entwickelt sich auch viel schneller als ein Menschenkind, denn 15 Jahre Brutpflege kann sich außer dem Homo sapiens kein Wesen leisten. So entspricht ein einjähriger mittelgroßer Hund (bis ca. 15 kg) einem 20jährigen jungen Erwachsenen.

WERTE ÜBERTRAGEN

Hunde sind Hunde und das sollen sie auch bleiben, aber die beschriebenen Werte können wir problemlos auf unser (Zusammen-)Leben mit ihnen übertragen, ohne sie zu vermenschlichen. Nehmen wir sie ernst, respektieren wir sie, haben wir Vertrauen zu ihnen und bringen wir ihnen bei, auch uns Respekt und Vertrauen entgegenzubringen, holen wir sie in unsere Spur, in unser Leben – dann werden wir viel Freude miteinander und aneinander haben.

EIN PLATZ IN DER GEMEINSCHAFT

Und glauben Sie mir, es ist gar nicht so schwierig, wenn sie ein paar Grundsätze beherzigen. Vergessen Sie Ignorieren und Dominanz; die wenigsten Hunde wollen dominieren oder führen. Die meisten haben viel weniger Stress, wenn sie die Verantwortung abgeben können und in einer funktionierenden Gemeinschaft ihren Platz haben.

Ehrliche Zuneigung erzeugt ein wunderbares Gefühl.

DIE VIER SÄULEN DER KOMMUNIKATION


Das System der HarmoniLogie® erklärt die Zusammenhänge in der Kommunikation einfach, anschaulich und leicht nachvollziehbar. Die Kommunikation nach der HarmoniLogie® besteht aus vier Säulen, die im besten Fall gleichmäßig mit dem Heranwachsen, der Erziehung und der Ausbildung des Tieres wachsen. Diese vier Säulen gilt es, ein Leben lang zu überprüfen.

DIE NÖTIGEN WERKZEUGE

Stellen Sie sich vor, Sie möchten sich eine Holzwerkstatt einrichten. Zunächst benötigen Sie Werkzeug. Sie entwickeln also einen Hammer, eine Säge, einen Hobel und eine Zange. Erst wenn diese vier Werkzeuge fertig und bedienbar sind, Sie gelernt haben, geschickt und sicher mit ihnen umzugehen und sie zu warten und zu pflegen, können Sie beginnen, mit ihnen etwas zu werkeln. Was Sie damit herstellen können, ist abhängig von Ihren individuellen Fertigkeiten und Bedürfnissen sowie Ihrem Talent. Ebenso hängt das Resultat Ihrer Kreativität von der Beschaffenheit und Qualität sowie Quantität Ihres Materials, dem zu bearbeitenden Holz, ab. Und das sollte mit Sorgfalt ausgesucht werden und zu den Anforderungen Ihres Auftrages passen. Das Werkzeug müssen Sie stets pflegen und warten, eventuell nachbessern: ölen und gut aufräumen. Genauso ist es mit dem gelungenen Dialog in der HarmoniLogie®. Zunächst entwickeln wir mit den jungen Tieren die vier Säulen der Kommunikation und dann beginnen wir mithilfe dieser Elemente ihre Ausbildung. Die wiederum wird auch der Veranlagung des Hundes angepasst, damit die Ziele erreichbar werden. Die Nummerierung der Säulen entspricht ihrer Wichtigkeit, kann...

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