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E-Book

Whistler

AutorJp. A. Calosse
VerlagParkstone-International
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl81 Seiten
ISBN9781780426198
FormatPDF/ePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,20 EUR
Whistler taucht zu einem entscheidenden Zeitpunkt der Kunstgeschichte auf und übernimmt die Rolle eines Vorläufers. Den Impressionisten gleich hat er den Willen, seine Ideen durchzusetzen. In einer ersten Schaffensphase wird der Künstler vom Realismus Courbets und vom Japonismus beeinflusst. Whistler findet mit den Nocturnes und der Cremorne Gardens-Serie zu künstlerischer Eigenständigkeit, und stellt sich dem Akademismus entgegen. Das Portrait seiner Mutter nennt er Arrangement in Grau und Schwarz, was für seine ästhetischen Theorien sehr bezeichnend ist. Wenn er die Lustgärten von Cremorne darstellt, so nicht, um identifizierbare Personen darauf abzubilden, sondern um eine Stimmung zu erfassen. Die Ufernebel der Themse, bleiche Lichter, Fabrikschlote haben es ihm angetan. Während dieses Zeitabschnitts schockiert er seine Zeitgenossen mit seinen abstrakt anmutenden Bildern. Die Portraits (Ganzfiguren) beherrschen seine nächste Phase, in der er Berühmtheit erlangt. Die portraitierten Personen werden in ihrer natürlichen Umgebung dargestellt, was ihnen eine merkwürdige Präsenz verleiht. Oscar Wilde (1854 bis 1900) lässt sich von den Portraits zur Niederschrift des Bildnis des Dorian Gray inspirieren. Seine Launen, seine Eleganz und seine Persönlichkeit geben Anlass zu Neugierde und Bewunderung. Enger Freund von Mallarmé (1842 bis 1898), bewundert von Marcel Proust (1871 bis 1922), provozierender Dandy, empfindlicher Weltmann, anspruchsvoller Künstler: Whistler war ein wagemutiger Erneuerer.

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Leseprobe

Der junge Mann ist nicht für die militärische Laufbahn geschaffen, da er unfähig ist, sich der strengen Disziplin unterzuordnen. Man gibt ihm im Juni 1854 seine Entlassung bekannt. Er kommt als Praktikant in eine Fabrik in Baltimore, in der Lokomotiven hergestellt werden, und verbringt die Zeit mit Spaziergängen durch die Werkstätten und Büros. Die Langeweile wird ihm bald unerträglich und schließlich verlässt er Baltimore. Am 7. November 1854 tritt er eine Stelle beim staatlichen Küstenvermessungsamt in Washington an. Dort missfällt ihm auch der roalltag, er erledigt seine Arbeit ohne Begeisterung.

 

Whistler führt ein äußerst aktives gesellschaftliches Leben: Man sieht ihn auf Empfängen, gekleidet nach der letzten Mode. Er begeistert sich für die Zeichnung, alles was nicht seinen Neigungen entspricht, lehnt er ab. Whistler gilt als ein großer Unterhalter. Er langweilt sich zu sehr im Vermessungsamt und reicht im Februar 1855 seine Kündigung ein. Die wenigen Monate, die er im ro zugebracht hat, werden für seine weitere Laufbahn von außerordentlicher Bedeutung sein. Er wurde mit der Radierung vertraut gemacht, einer Technik, in der er Meisterschaft erlangen wird. Nachdem er volljährig geworden ist, beschließt er, nach Paris zu fahren. Courbet, dem der Zugang zur Weltausstellung verwehrt wurde, gibt sein erstes Manifest für den "Realismus" heraus. Whistler sympathisiert mit dem Künstler, nimmt mit der Gruppe der Realisten Kontakt auf und lernt so Fantin-Latour und Edgar Degas kennen.

 

Am 9. November 1855 schreibt sich der junge Ingenieur an der Kunstgewerbehochschule ("Ecole des Arts décoratifs") ein; er wird 1856 Student bei Gleyre, einem bekannten Professor der Malerei, der in seinem Atelier die Studenten um sich sammelt, die sich einem zu sehr dem Akademismus vepflichteten Unterricht entziehen wollen. Der Unterricht von Gleyre ist originell und auf persönliche theoretische Überlegungen gestützt, die die akademischen Maler mit Schrecken erfüllen. Er rät dazu, die Farbtöne vor dem eigentlichen Malen auf der Palette zu mischen. Whistler benutzt diese Technik, die den Vorteil hat, den Maler von Beschränkungen freizumachen und die ihm mehr Spielraum bei der Herausarbeitung der Formen gibt. Insgesamt arbeitet er sehr wenig und vergnügt sich viel.

 

James richtet sich in einem kleinen Hotel ein, geht mit seinem Zeichenblock spazieren und skizziert Straßenszenen. Er perfektioniert seine Technik,...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geburt im Zeichen der Reise (1834-1863)8
Japanischer Einfluss. Die Nebel von Valparaiso, Die Nocturnes auf der Themse und in den Gärten von Cremorne (1863-1874)14
Harmonie in Gold, Der Ruskin-Prozess (1872-1880)38
Die Porträts49
Heirat und Ehrungen Die edle Kunst, sich Feinde zu schaffen (1888-1890)53
Eine schöne Auszeichnung (1897-1903)65
BIOGRAFIE75
INDEX DER WERKE80

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