Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Fachkommunikation, Sprache, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Einführung in die Buchwissenschaft, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Das war ein Vorspiel, dort wo man Bücher verbrennt...' (Heinrich Heine, Almansor). Dieses Zitat gibt eine Ahnung von der dunklen Geschichte des Dritten Reiches und den fatalen Folgen der nationalsozialistischen Diktatur. Im Februar 1933 war der Höhepunkt der Säuberung und Zerstörung des Geistes und der Kultur und zeigte das große Ausmaß einer Schrifttumspolitik der Nationalsozialisten. Besonders erschreckend dabei ist die intensive Beteiligung und Durchführung von der deutschen Studentenschaft, die eigentlich immer für Humanismus, Aufklärung und Fortschritt stand und nun wider den Verstand und die Vernunft handelte. Um Bücher zu verbrennen und zu verbieten, Autoren und deren Werke auf einen Index zu setzen oder sie ins Exil zu verbannen, Verordnungen und Anweisungen von Buchhändlern und Verlegern zu geben und sie dabei zu überwachen, war es nötig, einen breit gefächerten Kontroll- und Lenkungsapparat aufzubauen. Dieses Vorhaben machte sich das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda mit der ihm unterstellten Schrifttumsabteilung und Reichsschrifttumskammer zum Ziel, um zu bestimmen, 'was, wann, wer veröffentlichen, drucken, vertreiben und lesen [durfte, d. Verf.]' Dieses System und seine Struktur möchte ich im ersten Teil meiner Hausarbeit skizzieren und erläutern. Dabei erscheint es mir wichtig, die wichtigsten und tief greifendsten Maßnahmen der Schrifttumslenkung und deren Auswirkungen am Beispiel des Buchverbots, der Bücherverbrennung und der Steuerung des Buchhandels aufzuzeigen. Die schon 1933 einsetzende Gleichschaltung der Kultur machte auch vor der Literatur bzw. dem Buchmarkt, dem Buchwesen sowie dem Buchhandel und deren Organisationen und Verbänden nicht halt. Sie konnte ihr Ziel nur dort erreichen, 'wo sich die einen der Gewalt beugen mußten, die anderen sich ihr freiwillig unterwarfen.' Wie in so vielen Zweigen der Kultur stießen die Gleichschaltungsmaßnahmen auch im Bereich der Publizistik und des Buchhandels auf keinen Protest und wurden sowohl aus Existenzangst als auch aus vollster Überzeugung stillschweigend angenommen. Ob nun alle opportunistisch waren oder doch noch einige Widerstand leisten konnten, werde ich am Beispiel des 'Börsenblattes für den deutschen Buchhandel', dem Sprachrohr des 'Börsenvereins des Deutschen Buchhandels', versuchen darzustellen.
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