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E-Book

Wiley-Schnellkurs Quantenmechanik

AutorWilhelm Kulisch
VerlagWiley-VCH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783527809516
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Quantenmechanik: Der Begriff ist bekannt, aber was verbirgt sich konkret dahinter? Wilhelm Kulisch erklart Ihnen kurz und knapp das Wichtigste zu diesem Thema. Er erlautert Grundlagen zu Operatoren, Wellenfunktionen, Eigenwerten, Eigenvektoren und auch die Schrodingergleichung wird hier besprochen. Dann fahrt der Autor mit Potentialbarrieren, Drehimpulsen, der Unscharferelation und vielem mehr fort. Zum Abschluss des Buches gibt er Ihnen noch einen kurzen Einblick in praktische Anwendungen der Quantenmechanik. Zahlreiche Ubungsaufgaben mit Losungen helfen Ihnen, Ihr Wissen zu testen und zu festigen.

Wilhelm Kulisch lehrt seit uber zehn Jahren Physik an der Universitat Kassel. Neben der Technischen Mechanik unterrichtete er lange Zeit auch Experimentalphysik fur Nebenfachstudenten.

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Leseprobe

Lösungen des Eingangstests


Lösung der Aufgabe zu Kapitel 1

Zu den quantisierten Größen gehört die Energie, die bei Licht nur als ganzzahliges Vielfaches von übertragen werden kann, wobei ν die Frequenz ist. Eine weitere quantisierte Größe ist der Drehimpuls eines Elektrons in einem Atom, der nur ganzzahlige Vielfache von annehmen kann.

Bei einem Quantensprung gelangt ein System von einem quantisierten Zustand in den nächsthöheren oder ‐tieferen. Er ist sehr klein, seine Größe wird durch das Planck'sche Wirkungsquantum h (oder das reduzierte Wirkungsquantum  = h / 2π) bestimmt. Die Bedeutung des Quantensprungs liegt in der Tatsache, dass es keine dazwischenliegenden Zustände gibt es ist also wirklich ein Sprung erforderlich. (Dennoch wird das Wort in der Umgangssprache falsch benutzt.)

Schon vor der Entwicklung der Quantenmechanik war bekannt, dass Ladung nur als Vielfaches der Elementarladung auftreten kann. Dies wird in der Quantenmechanik vorausgesetzt und ergibt sich nicht aus ihr.

Lösung der Aufgaben zu Kapitel 2

  1. Ein Operator ist ganz allgemein eine mathematische Vorschrift.
  2. In der Quantenmechanik werden die Messgrößen der klassischen Physik in Form von Operatoren angegeben.
  3. Der Kommutator zweier Operatoren A und B ist wie folgt definiert:
  4. Die Definition des Antikommutators zweier Operatoren lautet:
  5. Ein Operator A wird hermitesch genannt, wenn er gleich seinem Adjungierten ist, wenn also gilt:

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 3

Die zeitunabhängige Schrödingergleichung lautet in ihrer allgemeinsten Form:

Die Komponenten der Gleichung lassen sich wie folgt beschreiben:

  • H ist der Hamiltonoperator, also der der Gesamtenergie zugeordnete Operator.
  • ψ(r) ist die Wellenfunktion, die das betrachtete System beschreibt.
  • E ist der zu ψ(r) gehörende Energieeigenwert des betrachteten Systems.

Diese Gleichung muss man folgendermaßen lesen: Wendet man den Hamiltonoperator auf die ein System beschreibende Wellenfunktion an, erhält man die zugehörigen Energieeigenwerte. Die Schrödingergleichung bildet die Grundlage für nahezu alle Rechnungen in der Quantenmechanik.

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 4

Zur Lösung eines quantenmechanischen Problems sind die folgenden Schritte erforderlich:

  1. Man muss – ausgehend von einer Analyse der Problemstellung – die Schrödingergleichung aufstellen. Dazu ist es erforderlich, den Hamiltonoperator zu bestimmen.
  2. Man ermittelt die bei dem Problem auftretenden Randbedingungen.
  3. Man löst die Schrödingergleichung, d. h., man überlegt, welche Wellenfunktionen unter Berücksichtigung der Randbedingungen die Schrödingergleichung erfüllen.
  4. Man normiert die Wellenfunktionen, um beispielsweise sicherzustellen, dass die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Teilchens in einem bestimmten Bereich gleich eins ist.
  5. Man bestimmt die Energieniveaus.

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 5

Der klassischen Physik zufolge passiert an der Grenzfläche überhaupt nichts, das Elektron würde einfach weiterfliegen. Die Quantenmechanik besagt allerdings, dass es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass das Elektron an der Grenzfläche reflektiert wird, obwohl seine Energie größer als die Potentialstufe ist.

Die Wahrscheinlichkeitsstromdichte spielt bei der Beschreibung dieses Vorgangs eine sehr wichtige Rolle. Sie ist wie folgt definiert:

Quantitativ werden die reflektierten bzw. transmittierten Anteile durch den Reflexions‐ bzw. den Transmissionskoeffizienten beschrieben, die folgendermaßen definiert sind:

Dabei sind R und T die Amplituden der reflektierten und der transmittierten Welle, k1 und k2 die Wellenvektoren in den beiden Bereichen.

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 6

Sowohl für den klassischen als auch für den quantenmechanischen harmonischen Oszillator ist das Potential parabolisch. Beim klassischen Oszillator kann man den Ort des schwingenden Teilchens jederzeit genau angeben. Zudem kann das Teilchen jede beliebige Energie einnehmen.

Beim quantenmechanischen Oszillator hingegen ist die Energie quantisiert, es sind also nur diskrete Energieniveaus möglich. Zudem kann man den Ort des schwingenden Teilchens nicht genau angeben, sondern nur für jeden Ort eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit.

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 7

In der klassischen Physik besitzt ein Teilchen auf einer Kreisbahn mit dem Radius r den Drehimpuls

Dabei ist p der Impuls des Teilchens. Dieser Bahndrehimpuls ist klassisch gesehen der einzige Drehimpuls des Teilchens. Der Quantenmechanik zufolge besitzt ein Teilchen über diesen Bahndrehimpuls hinaus noch einen Eigendrehimpuls, den Spin, und einen Gesamtdrehimpuls, der die vektorielle Summe aus Bahn‐ und Eigendrehimpuls darstellt.

In der Quantenmechanik sind nicht alle drei Komponenten des Drehimpulses gleichzeitig beobachtbar. Der Grund dafür ist, dass die Operatoren der drei Komponenten nicht miteinander vertauschen. Es können nur das Betragsquadrat des Drehimpulses L2 und eine seiner Komponenten, etwa Lz, gleichzeitig beobachtet werden. Der Drehimpulserhaltungssatz gilt auch in der Quantenmechanik, allerdings ist die Formulierung komplizierter als in der klassischen Physik.

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 8

Zur Beschreibung eines Zustands eines Wasserstoffatoms sind vier Quantenzahlen erforderlich:

  • Die Hauptquantenzahl n ergibt sich aus der Lösung der Radialgleichung.
  • Die Drehimpuls‐ oder Nebenquantenzahl l beschreibt die Quantisierung des Drehimpulses.
  • Die Magnetquantenzahl m ergibt sich aus der Quantisierung der z‐Komponente des Drehimpulses.
  • Die Spinquantenzahl s beschreibt die Orientierung des Spins.

Diese Quantenzahlen können nicht jeden beliebigen Wert annehmen; vielmehr wird der Wertebereich durch die nächsthöhere Quantenzahl bestimmt:

  • n ist eine beliebige positive Zahl.
  • l ist durch den Wert von n begrenzt:
  • Für den Wertebereich von m gilt:
  • Die Spinquantenzahl kann die Werte 1/2 und −1/2 annehmen.

Die Energie eines Zustands des Wasserstoffatoms hängt nur von der Hauptquantenzahl ab.

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 9

Die folgende Tabelle stellt die wichtigsten Experimente zusammen, die den jeweiligen Charakter belegen.

LichtElektronen
WelleDoppelspaltversuchBeugung am Kristallgitter
Teilchen

Photoeffekt

Comptoneffekt

Elektronenstrahlröhre (Fernseher)

Bei Licht bzw. Elektronen handelt es sich um quantenmechanische Objekte, die durch Wellenfunktionen beschrieben werden müssen. Es gibt für sie in der makroskopischen Welt kein Analogon. Daher kann man nur sagen, dass sich etwa Licht unter bestimmten Umständen wie eine Welle verhält, unter anderen aber wie Teilchen.

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 10

Bosonen sind Teilchen mit ganzzahligem Spin, Fermionen solche mit halbzahligem. Photonen sind mit s = 1 Bosonen, Elektronen mit s = 1/2 Fermionen. Das Pauliprinzip besagt, dass in einem System (etwa einem Atom) zwei Fermionen niemals den gleichen Zustand einnehmen können, also niemals in allen Quantenzahlen übereinstimmen können. Bosonen hingegen können den gleichen Zustand einnehmen. Der Grund dafür ist die Forderung der Quantenmechanik, dass die Wellenfunktion von Bosonen symmetrisch sein muss, die von Fermionen aber antisymmetrisch.

Als Folge des Pauliprinzips unterliegen Fermionen und Bosonen völlig unterschiedlichen Statistiken, Fermionen der Fermi‐Dirac‐Statistik, Bosonen hingegen der Bose‐Einstein‐Statistik.

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 11

Der Heisenberg'schen Unschärferelation zufolge gilt zwischen der Ortsunschärfe und der Impulsunschärfe eines Teilchens die Beziehung:

Die Ortsunschärfe des Sandkorns ist in der Aufgabenstellung gegeben. Aus der Unschärferelation ergibt sich für die Geschwindigkeitsunschärfe des Korns:

Aus dieser Geschwindigkeitsunschärfe ergibt sich eine mit der Zeit zunehmende Ortsunschärfe:

Ein Tag hat 86400 s, ein Jahr 365,25 Tage. Damit ergibt sich für die Ortsunschärfe nach den verschiedenen Zeiten:

Obwohl das Sandkorn sehr klein ist, ist es makroskopischer Natur. In überschaubarer Zeit ist die sich ergebende Ortsunschärfe vernachlässigbar. Die Heisenberg'sche Unschärferelation spielt also bei makroskopischen Körpern keine Rolle. Der Zeitraum von 1010 Jahren entspricht im etwa dem Alter des Universums.

Lösung der Aufgabe zu Kapitel 12

Die sieben Teilchen können folgendermaßen beschrieben werden:

  • Photon: Ein Photon ist ein Quant einer elektromagnetischen Welle.
  • Phonon: Eine quantisierte Gitterschwingung.
  • Polaron: Ein Elektron in einem polarisierbaren Medium erzeugt eine Polarisationswolke, die sich mit dem Elektron bewegt. Das Elektron mit der Wolke, die es umgibt, kann als Teilchen beschrieben werden.
  • Polariton: Ein Quasiteilchen, das bei der Kopplung eines elektromagnetischen Feldes mit einem angeregten Zustand mit einem Dipolmoment in einem Festkörper...
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