Wilhelm II. war 'sehr nordisch gesinnt'. Von 1889 bis 1914 führten 23 seiner Nordlandfahrten in die Fjorde Norwegens. Inspiriert von der Frithiofs-Saga trachtete er danach, die Beziehungen zum schwedischen König der Unionsreiche Schweden-Norwegen so herzlich wie möglich zu gestalten. Dies traf auf Gegenliebe, denn der Unionskönig sah im deutschen Kaiser seinen wichtigsten Verbündeten gegen den übermächtig erscheinenden Erzfeind Russland, gegen Demokratie und Sozialismus sowie gegen norwegische Souveränitätsbestrebungen.°°Unterstützt von Philipp Eulenburg wollte Wilhelm II. Schweden in den Streitigkeiten mit Norwegen und vor dem Hintergrund der vermeintlichen russischen Gefahr beistehen und war bereit, dem Unionskönig Oscar II. die kaiserliche Marine zur Verfügung zu stellen, um einen etwaigen norwegischen Aufstand niederzuschlagen.°°Den Reichskanzlern bereitete das lebhafte Interesse an und fortgesetzte Engagement Wilhelms II. für Schweden-Norwegen folglich Kopfzerbrechen, denn die kaiserlichen Ratschläge waren nicht mit ihnen abgestimmt. Für sie galt es, Mittel und Wege zu finden, den Kaiser an der Ausübung eines Persönlichen Regiments zu hindern.°°Für Oscar II. wurden die alljährlichen Kreuzfahrten Wilhelms II. nach Norwegen zum Dilemma, denn diese förderten das norwegische Selbstbewußtsein, welches schließlich in der Forderung nach Unabhängigkeit von Schweden gipfelte und fast zum Krieg der Brudervölker geführt hätte.°°Es ist dieser Zeitraum zwischen 1890 und 1897, in welchem sich der Epochenwechsel der deutschen Außenpolitik von Bismarcks Saturiertheit über das Schwanken zwischen England und Russland im Neuen Kurs und der Politik der Freien Hand zur aggressiven Flottenrüstungs- und Weltpolitik unter Bülow vollzog. 'Niemand wußte, wer Koch und wer Kellner' im Auswärtigen Amt war.°°Die Abhandlung zeigt, wie die deutsche auswärtige Politik in dieser entscheidenden Phase°°der deutschen Geschichte gegenüber Schweden und Norwegen bis zu dessen Souveränität°°1905 Gestalt gewann.
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