Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Finanzwissenschaft und monetäre Ökonomie), Veranstaltung: Seminar: Wirtschaftspolitik in der EU als Modell für China?, 35 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Wirtschaftswachstum, wie es in China in den vergangenen 25 Jahren zu beobachten war, ist weltgeschichtlich eine Besonderheit.
Die Volksrepublik China (VRC), die mit 1,3 Milliarden (Mrd.) Menschen das bevölkerungsreichste Land der Welt darstellt, hat bis vor kurzem in der Weltwirtschaft kaum eine Rolle gespielt. Erst nach dem Tod Mao Zhedongs übernahm eine Gruppe pragmatisch orientierter Funktionäre um Deng Xiaoping die Macht und leitete im Jahre 1978 mit der Kampagne 'Befreiung des Denkens' die Abkehr der VRC von der kommunistischen Ideologie hin zu einer pragmatischen Reformpolitik ein. In den letzten drei Reform-Jahrzehnten seit 1978 hat sich die VRC kontinuierlich den internationalen Märkten geöffnet und konnte in diesem Zuge umfangreiche Auslandsinvestitionen sowie Technologien und Managementwissen ins eigene Land holen. Aufgrund der massiven Investitionen in die eigene Infrastruktur und dem nahezu grenzenlosen Angebot an billigen Arbeitskräften hat sich die VRC zu einem der wettbewerbsfähigsten Produktionsstandorte für internationale Unternehmen entwickelt. Die jährliche reale Wachstumsrate der letzten 25 Jahre betrug durchschnittlich nahezu 10%. Die VRC ist mittlerweile nach den USA, Japan und Deutschland die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt in absoluten Größen. Wenn man das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf die Kaufkraftparität bezieht, liegt China sogar an zweiter Stelle hinter den USA. Dieses enorme Wirtschaftswachstum ist nicht nur auf die demographische und geographische Größe des 'Reichs der Mitte' zurückzuführen, sondern auch auf die hohe Dynamik des Außenhandels, die nationale Sparquote (rund 30% des BIP) und die ausländischen Direktinvestitionen (FDI).
Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich mich mit der Darstellung und Analyse des chinesischen Außenhandelssektors befassen und ferner darauf eingehen, welche Branchen zum chinesischen Wirtschaftswunder beigetragen haben und in Zukunft das Wachstum weiter stützen werden. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in fünf Teile. Das folgende Kapitel 2 stellt in aller Kürze die grundlegenden Außenhandelstheorien dar. In Kapitel 3 werden die elementaren Faktoren beschrieben, die den Außenhandel zum Motor des chinesischen Wirtschaftswachstums machten. Darauf aufbauend wird im 4. Kapitel die Branchenstruktur des chinesischen Außenhandels untersucht. Da die Leistungsbilanzüberschüsse Chinas auf den Überschüssen der Handelsbilanz basieren, wird in dieser Arbeit nicht auf den Dienstleistungssektor eingegangen. Der Schwerpunkt in diesem Kapitel liegt auf der Textil- und Bekleidungsindustrie, sowie auf der Informations- und Telekommunikationsindustrie, da sich die Exportdynamik auf diese beiden Branchen stützt. Im 5. Kapitel werden die Ergebnisse zusammengefasst und ein kurzer Ausblick gegeben.
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