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E-Book

Wissenstransfer in Clustern

Eine Analyse am Beispiel des Biotech-Standorts Martinsried

AutorManuel Rimkus
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl126 Seiten
ISBN9783834999672
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Manuel Rimkus analysiert die verschiedenen Koordinationsmechanismen von disparat verteiltem Wissen am Beispiel des Biotechnologiestandorts Martinsried. Er untersucht Einflussfaktoren eines effizienten Wissenstransfers in Wissensclustern und zeigt, dass die Etablierung eines Wissensintermediärs und der langfristige Aufbau einer vertrauensvollen Wissensatmosphäre transaktionskostensenkend wirken.

Dipl.-Kfm. Manuel Rimkus ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie im Bereich Management grenzüberschreitender EU-Förderprogramme.

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Leseprobe
2 Konzeptionelle Grundlagen (S. 3-4)

Wissen bildet in der öffentlichen Debatte um den Stellenwert der Wissensgesellschaft (vgl. Gorz 2004, Carlaw et al. 2006, Moldaschl/Stehr 2007) sowie als Produktionsfaktor in arbeitsteiligen Wirtschaftssystemen eine Schlüsselgröße (vgl. Willke 2004, S.21, Krätke 2005, S.159f.). Diesen Sachverhalt verdeutlicht ein Vertreter (E10 2007, Z544- Z546, Interview) der Max-Planck-Institute für Biochemie und Neurobiologie:

„Die Diskussion in der Gesellschaft hat sich geändert. Was ist das Wichtige in Zukunft, was für den Wirtschaftsstandort Deutschland, was ist die Basis, dass wir langfristig überleben? Jetzt hört man immer öfters, es ist Wissen."

Mit der Breite wissensökonomischer Themengebiete verschwimmt jedoch gleichzeitig die konzeptionelle Trennschärfe des Wissensbegriffs, was zu einer unsystematischen Gestaltung des Wissensmanagements und -transfers in der unternehmerischen Praxis führt (vgl. Schreyögg/Geiger 2003, S.7ff., Schmickl 2006, S.2f.). Diese Divergenz zwischen den theoretischen Grundlagen und der praktischen Umsetzung lässt sich ebenfalls für den Clusteransatz konstatieren (vgl. Martin/Sunley 2003, S.5f., Alecke/ Untiedt 2005, S.4f., Maskell/Kebir 2005, S.1f.). Im Nachfolgenden werden die Termini aus beiden Forschungskreisen im Kontext des vorliegenden Untersuchungsgegenstands näher bestimmt.

2.1 Systematisierung des Wissensbegriffs

Die wissenschaftliche Literatur systematisiert zahlreiche Klassifikationen von Wissenskategorien und verschiedene definitorische Einordnungen (siehe Tab.1). Krogh (1998) unterscheidet grundlegend zwischen der kognitivistischen Perspektive, die Wissen als ein objektives Abbild der Realität begreift, und der konstruktivistischen Perspektive, bei der das Wissen auf der subjektiven Wahrnehmung des Individuums von seiner Umwelt beruht. Darüber hinaus herrscht in der Managementforschung ein utilitaristisches Verständnis von Wissen vor, das Senge et al. (1999) als eine wesentliche Voraussetzung für effektives Handeln charakterisieren (vgl. Thiel 2002, S.13f.).

Im Rahmen dieser Arbeit wird ebenfalls auf die utilitaristisch-pragmatische Wissensdefinition (vgl. Krogh/Köhne 1998, Amin/Cohendet 2004) von Hippner (2005, S.127) zurückgegriffen: „Wissen entsteht durch die Vernetzung von Informationen anhand bestehender Erfahrungen, wobei diese Erfahrungen im Gedächtnis von Mitarbeitern oder in Datenbanken, Regeln etc. hinterlegt sind." Diese Variante der Wissensdefinition rekurriert im Wesentlichen auf dem informationstheoretischen Ansatz (vgl. Schreyögg/Geiger 2003, S.8f.) und erweitertet diesen um die hierarchische Begriffskette Daten, Information und Wissen (vgl. dazu Rehäuser/ Krcmar 1996, S.6, Duff 2000, S.27f., Brandt/Volkert 2003, S.4).

Demnach werden Daten durch Zeichen repräsentiert, die unter Verwendung von Syntaxregeln in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen sind (vgl. Felbert 1998, S.122f.), während Informationen vor dem Hintergrund des Erfahrungskontextes des jeweiligen Nutzers nach einer Semantik interpretierte Daten darstellen (vgl. Eulgem 1998, S15ff.). Wissen als höchste Stufe in dieser Hierarchie entsteht durch die zweckorientierte Kombination verschiedener Informationen (vgl. Stauss 2002, S.275f.) und beruht somit auf einer Pragmatik (vgl. Hippner 2001, S.174, Hippner 2005, S.127f.).
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis8
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis10
Anhang11
Abkürzungsverzeichnis12
1 Einleitung14
2 Konzeptionelle Grundlagen16
2.1 Systematisierung des Wissensbegriffs16
2.2 Wissen in räumlicher Perspektive21
2.3 Abgrenzung des Untersuchungsgegenstands26
3 Forschungsdesign30
3.1 Methodisches Vorgehen bei der qualitativen Untersuchung30
3.2 Zielsetzung der quantitativen Befragung38
4 Koordinationsmechanismen des Wissenstransfers40
4.1 Allgemeines Modell des Wissenstransfers in Clustern40
4.2 Institutionenökonomische Analyse des Wissensclusters Biotechnologie am Standort Martinsried45
5 Wissensakkumulation durch Wissenstransfer73
5.1 Interaktive Wertschöpfung durch Erschließung und Transfer von Kundenwissen am Beispiel biotechnologischer Zulieferer73
5.2 Wissensgenese durch Wissenstransfer in virtuellen Unternehmensnetzwerken am Biotechnologiestandort Martinsried78
6 Implikationen und Gestaltungsempfehlungen88
7 Fazit und Ausblick97
Literaturverzeichnis100
Anhang125

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