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E-Book

Work-Life-Balance. Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung durch familienfreundliche Maßnahmen

AutorStefanie Rolle
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl140 Seiten
ISBN9783961461387
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen und organisationalen Wandels gewinnen Work-Life-Balance Strategien nicht nur auf politischer und wissenschaftlicher Ebene, sondern auch für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Zum einen steigen die beruflichen und privaten Anforderungen der Mitarbeiter, zum anderen unterliegen auch die Unternehmen einem steigenden Druck, um auf Veränderungen in der Unternehmensumwelt flexibel und kostengünstig reagieren zu können. Darüber hinaus wird es vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden und dafür Sorge zu tragen, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. So kann langfristig das Humankapital erhalten werden. Das Ziel von Work-Life-Balance Strategien ist es, durch ein Gleichgewicht der Anforderungen und Bedürfnisse verschiedener Lebensbereiche, die individuelle Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit langfristig zu erhalten. Diese Untersuchung geht der Frage nach, inwieweit familienfreundliche Maßnahmen zur Erhöhung von Arbeitszufriedenheit und Commitment beitragen können. Einführend werden die wichtigsten Einflussfaktoren der Work-Life-Balance Thematik beschrieben. Nach der detaillierten Betrachtung des Work-Life-Balance Begriffs erfolgt die Einordnung des betrieblichen Familienbewusstseins in diesen Kontext und mögliche Ziele und Handlungsfelder betrieblicher Familienfreundlichkeit werden vorgestellt. Im Anschluss erfolgt eine theoretische Einordnung von Work-Life-Balance, um anschließend die Konzepte der Arbeitszufriedenheit und des organisationalen Commitments vorzustellen und miteinander in Verbindung zu setzen. Außerdem werden die empirischen Befunde zu den Wechselwirkungen von familienfreundlichen Maßnahmen auf Arbeitszufriedenheit und Commitment vorgestellt. Abschließend werden Schwierigkeiten und Hemmnisse der Implementierung von Work-Life-Balance Konzepten diskutiert. Dabei werden auch Nachteile, welche durch den missbräuchlichen Einsatz von Work-Life-Maßnahmen entstehen können, kritisch betrachtet. Dieses Werk ist eine korrigierte Neuausgabe des 2012 veröffentlichten Buches 'Work-Life-Balance als Zukunftsaufgabe'.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.6 Wirkungsweise von Work-Life-Balance Konzepten: Mit der Implementierung von Work-Life-Balance Maßnahmen ist immer ein Umdenken in der Grundhaltung zur Arbeit verbunden. Arbeit ist nicht nur ein Mittel, um das Überleben zu sichern, sondern für die meisten Individuen ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Stehen die Bereiche Berufs- und Privatleben dauerhaft im Konflikt zueinander, hat dies sowohl negative Auswirkungen auf die Unternehmen, deren Mitarbeiter sich in diesem Dilemma befinden, als auch auf die beschäftigten Individuen selbst. Schlimmstenfalls kommt es zum Burn-out der Mitarbeiter. Ziel von Work-Life-Balance ist es darum, über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hinaus für Männer und Frauen eine Ausgewogenheit zwischen den beruflichen und privaten Interessen zu schaffen. (vgl. Thom, 2008, S. 233 f.) Thom (2008) beschreibt Work-Life-Balance daher als: 'Gleichgewicht [...] zwischen Berufs- und Privatleben, zwischen Körper, Geist und Seele, zwischen Arbeit und Entspannung, zwischen Müssen und Wollen' (Thom, 2008, S. 234). Die berufundfamilie gGmbH nennt vor allem drei Ebenen, auf denen sich die Implementierung von vereinbarkeitsfördernden Maßnahmen nachhaltig auswirkt. Erstens wirkten diese Maßnahmen im Bewusstsein der vorhandenen Mitarbeiter, weil diese so das Engagement ihres Unternehmens positiv wahrnehmen. Zweitens spielt es eine Rolle bei der Rekrutierung qualifizierten Nachwuchses. Drittens wird dadurch ein Imagegewinn bei den Kunden des Unternehmens erzielt. (vgl. Gemeinnützige Herti-Stiftung, 2008, S. 9) Kaiser et al. (2009) schlagen eine Unterscheidung zwischen kompensatorischen und echten Work-Life-Balance Maßnahmen vor. Zu den kompensatorischen Maßnahmen zählen sie z. B. Maßnahmen des Stressmanagements, da diese versuchen, vor allem die Symptome von Work-Life-Balance Konflikten zu behandeln. Echte Work-Life-Balance Maßnahmen versuchen darüber hinaus, Lösungen für die Interrollenkonflikte zu finden. Dazu zählen z. B. Maßnahmen zur Arbeitsflexibilisierung. Interrollenkonflikte treten auf, wenn die unterschiedlichen Rollen, die ein Individuum in der Gesellschaft einnimmt, in Konflikt geraten, weil die Partizipation an einer Rolle die Partizipation an einer anderen Rolle erschwert. Die Lösung von Interrollenkonflikten ist nach Kaiser et al. die zentrale Aufgabe von Work-Life-Balance (vgl. Kaiser et al., 2009, S. 30). Klimpel und Schütte (2006) betonen die Bedeutung des 'Grundbedürfnis[es] des Menschen nach Sicherheit, Gesundheit, Wertschätzung, sozialen Beziehungen und Selbstverwirklichung' (Klimpel & Schütte, 2006, S. 32) im Zusammenhang mit dem Erhalt der Gesundheit. Daher sollten 'Zielsetzungen von betrieblichen Work-Life-Balance-Maßnahmen [...] mit diesen Erwartungshaltungen in Einklang' gebracht werden und die Komponenten Selbstverwirklichung, Chancengleichheit, Gesundheit, Zeitmanagement und Familienfreundlichkeit als ganzheitliches Konzept in sich vereinen' (Klimpel & Schütte, 2006, S. 32). In diesem Buch wird Work-Life-Balance in dem engen Betrachtungsrahmen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie diskutiert. Somit wird Work-Life-Balance in Anlehnung an Häuser et al. (2006, S. 26) als ein Gesamtkonzept verstanden, welches Arbeitnehmern mit Kindern oder Kinderwunsch die Möglichkeit bietet, Arbeit und Privatleben so miteinander zu verbinden, dass es möglich ist, Erfolg im Berufsleben zu haben und gleichzeitig ein erfülltes Privatleben zu führen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Work-Life-Balance. Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung durch familienfreundliche Maßnahmen1
Inhaltsverzeichnis3
I Abkürzungsverzeichnis6
II Abbildungs- und Tabellenverzeichnis7
1. Einführung und Überblick9
1.1 Thematische Einführung9
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise12
1.3 Aktualität des Themas15
1.3.1 Einführung in die Aktualität des Themas15
1.3.2 Demografische Entwicklung15
1.3.3 Wandel der Rollenbilder16
1.3.4 Soziostrukturelle Veränderungen18
1.3.5 Struktureller Wandel der Arbeitswelt19
1.3.6 Betriebswirtschaftliche Vorteile von Work-Life-Balance20
1.3.7 Resümee23
2. Work-Life-Balance - die Problematik einer eindeutigen Begriffsabgrenzung25
2.1 Die Bedeutung von „Work“, „Life" und „Balance“ im Kontext der Work-Life-Balance25
2.2 Definition von Work-Life-Balance26
2.3 Forschungsbereiche von Work-Life-Balance28
2.4 Betriebswirtschaftliche Bedeutung von Work-Life-Balance30
2.5 Gesellschaftliche Bedeutung von Work-Life-Balance32
2.6 Wirkungsweise von Work-Life-Balance Konzepten33
2.7 Ziele von Work-Life-Balance35
2.8 Das Vier-Felder-Schema nach Kastner36
2.9 Work-Life-Balance Prozess nach Rockrohr37
3. Work-Life-Balance durch familienfreundliche Maßnahmen39
3.1 Betriebliche Familienpolitik, betriebliches Familienbewusstsein und Familienfreundlichkeit39
3.2 Familienfreundlichkeit in deutschen Unternehmen41
3.2.1 Ziele familienbewusster Personalpolitik41
3.2.2 Handlungsfelder familienfreundlicher Maßnahmen42
3.2.3 Leitbilder familienfreundlichen Handelns46
3.3 Instrumente der berufundfamilie gGmbH47
3.3.1 Das berufundfamilie audit47
3.3.2 Der berufundfamilie-Index51
3.4 Familienfreundliche Maßnahmen52
4. Theoretische Einordnung von Work-Life-Balance54
4.1 Klassische Modelle von Arbeit und Privatleben54
4.1.1 Segmentationsmodell55
4.1.2 Spillovermodell56
4.1.3 Kompensationsmodell58
4.1.4 Border Theory von Clark60
4.2 Kritik an den Theorien67
5. Mitarbeiterbindung und Arbeitszufriedenheit69
5.1 Arbeitszufriedenheit69
5.1.1 Definition der Arbeitszufriedenheit69
5.1.2 Messung der Arbeitszufriedenheit71
5.1.3 Determinanten der Arbeitszufriedenheit71
5.2 Theoretische Einordnung der Arbeitszufriedenheit73
5.2.1 Zwei-Faktoren-Theorie nach Herzberg, Mausner & Snyderman73
5.2.2 Job Characteristics Modell nach Hackman und Oldham (1980)75
5.2.3 Prozessmodell der Arbeitszufriedenheit nach Bruggemann76
5.3 Organisationales Commitment80
5.3.1 Definition von Commitment80
5.3.2 Messung von Commitment82
5.4 Theoretische Einordnung des Commitment nach dem Drei-Komponenten-Modell von Meyer und Allen82
5.5 Zusammenhang von Arbeitszufriedenheit und Commitment84
6. Empirische Hinweise auf den Zusammenhang von familienfreundlichen Maßnahmen, Arbeitszufriedenheit und Commitment89
6.1 Empirische Befunde familienbewusster Personalpolitik89
6.2 Wie familienfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?92
6.3 Familienfreundlichkeit im Mittelstand94
6.4 Betriebswirtschaftliche Effekte familienfreundlicher Maßnahmen96
6.5 Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 200698
6.6 Betriebswirtschaftliche Ziele und Effekte einer familienbewussten Personalpolitik100
6.7 Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2010103
6.8 Resümee der empirischen Befunde105
7. Work-Life-Balance als Zukunftsaufgabe107
7.1 Reduktion von Work-Life-Balance auf Work107
7.2 Integration von Work und Life112
7.3 Resümee115
8. Fazit117
Literaturverzeichnis122
Glossar134

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