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Work-Life-Balance und das Idealbild der Familie im freizeitsoziologischen Wandel: Eine Untersuchung für die Sport- und Freizeitbranche

AutorRicardo Apel
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl66 Seiten
ISBN9783955497958
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Diese Ausarbeitung zur Vereinbarkeit des deutschen Idealbildes der Familie mit einer gesunden Work-Life-Balance unter dem Aspekt des freizeitsoziologischen Wandels soll am Beispiel des Sport- und Freizeitmarktes untersuchen, ob und inwiefern ein perfektes Leben unter den gegenwärtigen Bedingungen der gesellschaftlichen Entwicklung real umsetzbar ist. Nach einer Einführung in die aktuellen Themen und Probleme auf dem Feld der Freizeitwissenschaften werden die daraus resultierenden Konfliktpotenziale mit der Arbeitswelt - dem Gegenpol der Freizeit - dargestellt. Speziell in der Sport- und Freizeitbranche findet man folgendes Problem: Jene, die in diesem Wirtschaftszweig tätig sind, arbeiten größtenteils dann, wenn der Rest der Gesellschaft seine Freizeit verbringt, also zu Wochenend-, Abend- und auch Ferienzeiten - den Hochbetriebszeiten dieser Branche. Anschließende Problemlösungsstrategien bzw. -ansätze sollen als optimistischer und realistischer Ratgeber und Zielführer zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance fungieren. Man kann definitiv alle schönen Dinge im Leben unter einen Hut bringen. Man muss nur wollen und vor Allem wissen, wie!

Ricardo Apel, B.Sc., wurde 1988 in Görlitz geboren. Sein Studium des Sport- und Freizeitmanagements an der Hochschule für Gesundheit und Sport in Berlin schloss der Autor im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Science erfolgreich ab. Aus

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 1.3.1, Individualisierung vs. Familiensoziologie: Anhand der Ergebnisse des Mikrozensus 2011 soll verdeutlicht werden, wie sehr sich die Identifizierung mit dem Idealbild der Familie gemindert hat. Die nachfolgenden Auswertungen lassen Zweifel zu, ob in der zukünftigen Gesellschaft die Familie als solche, wie man sie kennt und für gewöhnlich wahrnimmt, noch immer die Hauptlebensform der Deutschen bleibt. Vor Allem in Bezug auf Großstädte und besonders in Bezug auf Berlin werfen folgende Ergebnisse Fragen nach Ursachen auf. Aufgrund der Größe der Tabellen und der damit verbundenen Unübersichtlichkeit dieser Arbeit, werden die einzelnen Tabellen nicht extra eingefügt, sondern lediglich die Quellenangabe zur jeweiligen Tabelle gemacht. Die erste Tabelle des Mikrozensus bezieht sich auf die gesamtdeutsche Bevölkerung und deren Anteil Alleinlebender (nach Altersgruppen und Geschlecht) in einer Darstellung von April 1991 bis zum Jahr 2011. Obwohl sich die Gesamtbevölkerung von 1991 zu 2011 von ca. 79,2 Mio. nur um knapp 2 Millionen Menschen auf ca. 81 Mio. Menschen erhöhte, stieg während dieses Zeitraums der gesamtdeutsche Anteil Alleinlebender von ca. 11,4 Mio. Menschen sogar um ungefähr 4,5 Millionen auf ca. 15,9 Mio. Menschen. Alleinlebende machen demnach in Deutschland einen Anteil von knapp 20 Prozent aus. Bei der Bevölkerung zwischen 35 bis unter 65 Jahren ist der Anstieg mit ca. 3,0 Mio. Menschen am höchsten. Ein Blick auf die zweite Tabelle, welche die Alleinlebenden anteilsmäßig auf ihre Bundesländer verteilt, zeigt, dass sich die Zunahme der Ein-Personen-Haushalte vor Allem in bevölkerungsstarken Gegenden vermehrt abspielt. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Quote der Alleinlebenden im Jahr 2011 in Berlin am höchsten (31 Prozent), in Hamburg am zweithöchsten (29 Prozent) und in Sachsen am dritthöchsten ist (23 Prozent). Noch im Jahre 1991 hatte Berlin zwar auch den größten Anteil Alleinlebender zu vermelden, allerdings war der Spitzenanteil mit ca. 22 Prozent noch um 9 Prozent niedriger als im Jahr 2011. Insgesamt ist festzuhalten, dass die Zahl der Alleinlebenden (als Teilaspekt der Individualisierung) im gesamtdeutschen Raum ansteigt, auch in mittelgroßen Städten, Kleinstädten und ländlichen Gegenden. Besonders in Berlin aber auch in weiteren Ballungsgebieten wie Hamburg, München oder Frankfurt am Main ist der Anstieg jedoch am stärksten. Der Anstieg Alleinlebender lässt sich auch an der Tabelle 3 (Privathaushalte am Haupt- und Nebenwohnsitz ab 1991 nach Haushaltsgröße und Gebietsstand) ablesen. Demnach gleicht sich das Verhältnis von Ein-Personen-Haushalten (EPH) zu Mehr-Personen-Haushalten (MPH) im gesamtdeutschen Raum immer mehr aus. Im Jahre 1991 waren es noch ca. 34 Prozent EPH und rund 66 Prozent MPH. 10 Jahre später im Jahr 2001 war lag das Verhältnis bei 37 Prozent zu 63 Prozent und im Jahre 2011 liegen die Werte für den gesamtdeutschen Raum bei 40 Prozent (EPH) zu 60 Prozent (MPH). Bereits deutlich ausgeglichener lesen sich die Werte in Tabelle 4 des Mikrozensus 2011, aus welcher man das gleiche Verhältnis (EPH - MPH) herauslesen kann, jedoch in diesem Fall auf Länderebene bezogen. Schon vor 21 Jahren hielten sich die EPH und die MPH in Berlin nahezu die Waage - 49 Prozent zu 51 Prozent - und im Jahr 2011 zeichnete sich bereits ein Übergewicht an EPH in Berlin ab (54 Prozent). Somit ist Berlin das erste Bundesland mit einem Übergewicht an Ein-Personen-Haushalten und demnach also auch an Alleinlebenden. Der wachsende Anteil an 'Single-Haushalten' lässt sich wohl auf unterschiedlichste Ursachen zurückführen, welche den Schritt zur Partnerschaft in der Privatsphäre erschweren, jedoch gibt es dahingehend aktuell noch keine verlässliche Studie als Quelle, welche diese Ursachen untersucht (hat). Daher kann man nur vermuten, dass es womöglich zu einem wesentlichen Anteil auch mit der Vereinfachung der Kommunikation zu tun hat. Es ist allgemein bekannt, dass die neuen Kommunikationsmittel wie Internet und Smartphones im Grunde stark positiv zur Pflege von Kontakten mittels sozialen Netzwerken und einfacheren Kontaktmöglichkeiten beiträgt. Allerdings stärkt es auch die Trägheit des Menschen, sich für eine Unterhaltung fortbewegen zu müssen, da man von überall aus seinen Mitmenschen erreichen kann. Dazu kommt die viel größer gewordene Partnerauswahl durch das Internet und seine diversen Netzwerke. Selbst wenn die Plattformen noch nicht einmal auf Dating oder sonstiges ausgelegt sind bzw. dies nicht einmal das Hauptmotiv vieler Websites ist, eröffnen sie eine nie zuvor da gewesene Auswahl an Sport-, Hobby- und Sexpartnern, vor Allem aber auch an potenziellen Partnern für eine Beziehung und für die Gründung einer Familie. Diese neuen Möglichkeiten und der einfachere Zugang zur Bekanntschaft mit vielen neuen interessanten Menschen spielen sich zumeist (rein zeitlich bedingt) in der Freizeit ab. Wie bereits erwähnt, teilt sich diese Zeit noch in zweckgebunden (obligativ) und ungebunden (dispositiv). Wenn man nun davon ausgeht, dass einem am Tage von allen drei Zeitdimensionen (Determinationszeit, Obligationszeit und Dispositionszeit) von der letztgenannten frei verfügbaren Zeit quantitativ am wenigsten zur Verfügung steht, man jedoch in dieser Zeit so viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung zur Auswahl hat und dann noch so viele Menschen zur Wahl stehen, mit denen man diese Erlebnisse teilen könnte bzw. welche mit einem selbst etwas unternehmen wollen, dann ist sogar nur bei Betrachtung dieser zwei Einflussfaktoren auf die Freizeit (größeres soziales Netzwerk und Vielfalt der Freizeitgestaltungsmöglichkeiten) ein Rückgang von festen Bindungen in Partnerschaft und Familie nachvollziehbar, wenn auch nicht unbedingt zu tolerieren. Somit sind Lebensstile, die in ihrer Struktur einer Individualisierung folgen, auf dem Vormarsch gegenüber Lebensstilen, die familiäre Schwerpunkte beinhalten.
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