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E-Book

Zombies, Hacker und legale Drogen

Zwei Dutzend Denkanstöße zum Diskutieren, Weiterdenken und Weitersagen

AutorHenning Lindhoff
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783862486922
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Was am besten tun während einer Zombie-Apokalypse? Gehören Hacker eigentlich zu den Guten oder zu den Bösen? Und was sagen Wolkenkratzer über die Wirtschaftslage aus? Henning Lindhoff versammelt in Zombies, Hacker und legale Drogen mehr als zwei Dutzend kurzweilige Denkanstöße zu Freiheit, Markt und der Schaffenskraft des Einzelnen. Heutzutage wird der freie Markt verschrien, diffus wird über »Ausbeutung« und »Kapitalismus« geschimpft, über die böse »Gier« und den zerstörerischen »Neoliberalismus«. Warum aber der freie Markt und die Freiheit des Einzelnen das unumstößliche Fundament einer jeden Gesellschaft bilden sollten, deckt Lindhoff anhand amüsant formulierter ökonomischer Zusammenhänge auf.

Henning Lindhoff, Jahrgang 1982, ehemals Sozialarbeiter, genießt mit seiner Ehefrau und den beiden gemeinsamen Söhnen das Landleben am Rhein. Er ist stellvertretender Chefredakteur des Monatsmagazins eigentümlich frei, Herausgeber der libertären Lesebuchreihe Freiheitskeime und Autor einer Studie zum Thema »Zwang im Betreuungsrecht«. Als Kolumnist schreibt er monatlich auf dem familienpolitischen Blog der Unternehmensberatung A.T. Kearney. Zudem veröffentlicht er regelmäßig auch in der Wochenzeitung Junge Freiheit und im Finanzmagazin Smart Investor. Seinen Enthusiasmus für den Eishockey-Sport lebt er als Autor für das Fachmagazin Eishockey News aus.

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Leseprobe

Riskieren


Konkurrenz und Wettbewerb sind Garanten für Frieden und Wohlstand


Der Mensch lebt nicht, um mit anderen zu konkurrieren. Konkurrenz, wie sie der Kapitalismus erzwingt, ist sinnlos und schädlich. Sie führt zu Missgunst und Gewalt. Stattdessen sollten die Menschen endlich lernen, miteinander statt gegeneinander zu arbeiten. Nur dann hat der Frieden auf Erden endlich eine Chance.

Die Kritiker und Gegner der Marktwirtschaft argumentieren bereits seit geraumer Zeit und überaus gerne gegen jegliche Form von ernsthaftem Wettbewerb. Nach ihrer Auffassung hetzt Wettbewerb Menschen gegeneinander auf, während diese eigentlich zum Wohle aller zusammenarbeiten sollten. Eine Forderung voller Irrtümer.

Die Basis freier Marktwirtschaft besteht in Handel und Austausch. Nichts könnte jemals kooperativer sein als diese beiden zwischenmenschlichen Aktivitäten. Die vielfach angeprangerte Rivalität zwischen den Konkurrenten auf dem Markt besteht einzig in der Frage, wer dem Kunden die qualitativ hochwertigere Ware zum günstigsten Preis anbieten kann, ohne dabei Bankrott zu machen. Der von einem freien Markt provozierte Wettbewerb ist ein Rennen der Hersteller gegen die tickende Kostenbombe und ein Wettlauf um die Gunst des Kunden. Allein der Kunde entscheidet – solange der Markt nicht durch staatliche Interventionen verzerrt wird –, wer aus diesem Wettbewerb als Sieger hervorgeht. Und jeder Sieg muss dabei mit Ideen, Innovationen und viel Schweiß bezahlt werden und währt zumeist nur kurze Zeit, bevor ein neues Rennen um Produkte und Preise eingeläutet wird. Dies ist gemeint, wenn man flapsig das Wort von der »nie schlafenden Konkurrenz« im Munde führt. Das Rennen steht dabei nie still und auch die größten Monopolisten ihrer Zeit müssen weiter innovativ bleiben, um ihre Marktposition halten zu können. Wie der Ökonom und Politikwissenschaftler James Rolph Edwards in einem Aufsatz aus dem Jahr 2001 aufzeigen konnte7, fällt der Anteil der großen Fortune 500-Unternehmen am Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten kontinuierlich seit den 1980er-Jahren. Auch sie müssen immer wieder aufs Neue um Marktanteile, Umsätze und ihre Gunst beim Kunden ringen (siehe Abbildung 7).

Abbildung 7: Anteil der Fortune 500-Unternehmen am US-Bruttoinlandsprodukt

In diesem Ringkampf allerdings folgen große wie kleine Unternehmen, einflussreiche wie weniger einflussreiche Individuen alle den gleichen ökonomischen Gesetzmäßigkeiten: den Gesetzen des Marktes.

Kooperation ist auf diesem Markt jederzeit notwendig, da die Ressourcen eines einzelnen Menschen niemals ausreichen, um auf sich allein gestellt das Überleben sichern zu können – gar nicht erst zu sprechen von einem nach westlichen Maßstäben »guten Leben«. Jeder Mensch ist also aufgrund der natürlichen Gegebenheiten, der Voraussetzungen in seiner Umwelt und der physikalischen wie chemischen Naturgesetze dazu gezwungen, mit seinen Mitmenschen zusammenzuarbeiten, um überhaupt sein blankes Überleben sicherstellen zu können. Auch der so gern verschriene Kapitalismus ändert daran so wenig wie die so gern gepriesene staatliche Wohlfahrt.

Ohne Kooperation bliebe dem Individuum als einzige Option die gewaltsame Aneignung des Eigentums anderer, was zu Krieg, Not und Elend führen würde und nicht das Interesse von rational denkenden Menschen sein kann.

Es bleibt also die friedfertige Kooperation, bei der eben jeder versucht, gemäß seinen schlichten egoistischen Gefühlen und Bedürfnissen den größtmöglichen Vorteil für sich herauszuholen. Eigentum, Sparsamkeit und Produktion sind die wichtigsten Faktoren einer solchen kooperativen Gesellschaft. Es sind die Grundzüge des Kapitalismus, die eine solch kooperative Gesellschaft erst möglich machen. Der Austausch von Gütern und Dienstleistungen beziehungsweise ihr Tausch gegen Zahlungsmittel gestaltet sich dabei immer friedfertig und auf dem Willen aller Beteiligten basierend. Alle Beteiligten müssen einem solchen Tausch zustimmen, damit ein Handel überhaupt zustande kommen kann. Ohne die Einwilligung aller Parteien käme kein Handel, kein Tausch, keine Geschäftsbeziehung zustande. Kann es etwas Friedfertigeres geben?

Der Clou an dem Ganzen ist wirklich erstaunlich und kann mit reiner Logik nachvollzogen werden: Damit eine Partei einem Handel zustimmt, muss sie darin zunächst einen Vorteil für sich erkennen. Niemand will seine Arbeitskraft, seine Ideen oder sein Produkt unter Wert verkaufen. Jeder will am Ende einen Gewinn erwirtschaftet haben. Nur wenn jeder Partner einen solchen Vorteil für sich erkennt, wird er einwilligen. Und dabei ist es absolut belanglos, ob sein Gegenüber die Werteinschätzung nachvollziehen kann. Der Wert einer jeden Ware ist nur rein subjektiv zu erfassen. Und auf diese Weise denkt nach einem erfolgreichen Tausch jeder Beteiligte, er habe ein prächtiges Geschäft abgeschlossen, und vielleicht auch, er habe sein Gegenüber über den Tisch gezogen. Alle verlassen zufrieden den Verhandlungstisch. Wohlgemerkt: Nur unter der Voraussetzung, dass dieser Verhandlungstisch und seine Regeln, das heißt der Markt, nicht zuvor vom Staat oder einem anderen Gewaltmonopolisten verzerrt wurden. Der freie, unverzerrte Markt funktioniert immer zum subjektiven Vorteilsgewinn der Marktteilnehmer. Dieser subjektive Vorteilsgewinn resultiert schließlich im materiellen Wohlstand des Marktteilnehmers, von dem auf dem weiteren Weg weitere Menschen profitieren. Denn der Marktteilnehmer gewinnt erstens Zeit, die nun für neue gewinnbringende Projekte oder auch für private Angelegenheiten und damit für den gefühlten Wohlstandszuwachs zur Verfügung steht. Zweitens gewinnt er materiellen Wohlstand, der das Überleben sichert und aufwertet. Welche Art von Gewinn angestrebt wird, liegt ebenfalls ganz im subjektiven Ermessen des einzelnen Marktteilnehmers.

Der Markt, der diese Form geschäftlicher Kooperation erst ermöglicht, stellt sich dabei als komplexes Netz intersubjektiver Verknüpfungen dar. Lässt man seine natürlichen Gesetze unangetastet, wächst dieses Netz zusehends und verbindet mit der Zeit immer mehr Menschen an den unterschiedlichsten Orten miteinander, die womöglich zuvor niemals geahnt hätten, dass sie jemals etwas miteinander zu tun haben würden. Die heute als größtmögliche Steigerung bekannte Form dieser Kooperation firmiert unter dem Begriff der Globalisierung. Globalisierung kennzeichnet eine weltweit nahezu unbegrenzte Arbeitsteilung über Kontinente und Meere hinweg. Sie lässt Menschen miteinander kooperieren, ohne dass diese aufgrund der geografischen Distanz überhaupt je voneinander wissen werden. Die Gesetze des Marktes, das Streben eines jeden Marktteilnehmers nach seinem subjektiven Gewinn an einer jeden Transaktion sorgen für dieses enge Netz friedfertiger Kooperation.

Ein solches Netz, ein solcher Markt, benötigt keinerlei Eingriffe. Es werden keine Politiker benötigt, die Regeln festlegen. Der Markt hat längst schon genügend Regeln. Genau die, die er braucht, um bereits seit Urzeiten zu funktionieren; fußend auf der Freiheit des Einzelnen, zu entscheiden, was für ihn wert- und sinnvoll ist und was nicht.

Warum Drogen legal sein sollten


Drogen schaden Geist und Körper. Der einzelne Mensch ist nicht in der Lage, verantwortungsvoll mit Rauschmitteln umzugehen. Aus diesem Grund sollten diese geächtet, Konsum und Handel verboten werden.

Die eigentliche Frage hinter der Frage nach der Legalität oder Illegalität von Drogen ist die, wessen Gesundheit eigentlich durch die potenzielle Einnahme von Drogen gefährdet erscheint. Sind Sie als Eigentümer Ihres Körpers berechtigt, mit Ihrem Körper zu tun und zu lassen, was Sie möchten? Ist Ihr Körper wirklich Ihr Eigentum? Besitzen Sie die Verfügungsgewalt über Ihren Körper?

Wenn es stimmt, dass Ihr Körper Ihnen gehört, und wenn es stimmt, dass die Regierung kein Recht dazu hat, gegen Ihren Körper und Ihre Gesundheit Gewalt und Einfluss auszuüben – selbst wenn die Regierung wissen könnte, was für Sie gesund und ungesund ist –, darf die Regierung Sie nicht davon abhalten, Ihren Körper in der Art und Weise zu gebrauchen, in der Sie als Eigentümer es für richtig erachten. Sie haben schlicht und einfach das Recht dazu, alles zu tun und zu lassen, solange Sie mit Ihrem Verhalten nicht andere Menschen schädigen.

Wenn Sie allein zu Hause sind, Drogen konsumieren und dabei niemand anderem Schaden zufügen, ist der Drogenkonsum allein Ihr Problem. Drogen sollten also legal sein – alle Drogen. Die Regierung darf hier schlicht keine Rolle spielen.

Welches wären die Konsequenzen der Legalisierung von Drogen? Zum einen würde ihr Konsum in der Gesellschaft kurzfristig ansteigen. Zum anderen würden allerdings auch die Möglichkeiten vielfältiger werden, die Abhängigkeit von Drogen wieder abzubauen. Grund hierfür ist, dass durch die Legalisierung von Drogen legale Märkte für Suchtstoffe wie auch für die Therapie der Drogensucht entstehen würden. Es würden neue Möglichkeiten entstehen, wie Unternehmen solche Produkte ganz legal anbieten könnten. Die Konkurrenz auf diesem Markt würde wachsen und dadurch würde auch die Qualität der Produkte steigen. Schauen Sie sich beispielsweise den Markt für die Therapie der Nikotinsucht an. Auch hier gibt es mittlerweile viele verschiedene Produkte und Therapien, die von vielen verschiedenen Firmen angeboten werden – vom Buch über Audio-CDs bis hin zum Pflaster und zur elektrischen Zigarette. Stellen Sie sich einfach mal vor, all diese Produkte gäbe es in ähnlicher Art und Weise auch zur Therapie der Heroin- oder...

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