Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,0, Universität zu Köln (Seminar für Musik und ihre Didaktik), Veranstaltung: Hauptseminar, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Sinfonie in C-Dur, KV 551, von Wolfgang Amadeus Mozart, die später den Beinamen Jupiter-Sinfonie erhielt, ist die letzte Sinfonie, die Mozart komponiert hat. Sie hat im Laufe der Zeit große Bedeutung erlangt und besonders der Finalsatz 'kann als einer der häufigst analysierten Sinfoniesätze der gesamten Literatur gelten' (Wagner 1979, S. 131). Das große Interesse an diesem letzten Satz der Sinfonie beruht sicher nicht zuletzt auf seiner besonderen und eindrucksvollen Kompositionstechnik. Mozart integriert das in der Wiener Klassik eigentlich überkommene Prinzip des Kontrapunkts in den sinfonischen Satz, was in der Rezeptionsgeschichte verschiedene Bezeichnungen der Sinfonie als 'Sinfonie aus C mit der Fuge' oder 'Sonatenhauptsatz mit fugiertem Charakter' zur Folge hatte. Allerdings ist 'ein Ineinander von 'Fuge in Sonate? oder gar von 'Sonate in Fuge' [...] ein Widerspruch, der undenkbar und unlösbar erscheint' (David 1960, S. 26). Dennoch finden sich in der Jupiter-Sinfonie offensichtlich sowohl homophone als auch polyphone Elemente, so dass es Mozart tatsächlich gelungen zu sein scheint, diese kompositorischen Bauweisen in irgendeiner Weise zu vereinen. Doch wie schafft Mozart es, die starken Gegensätze und Widersprüche der beiden unterschiedlichen Kompositionsweisen zu überwinden? Warum greift er überhaupt zu kontrapunktischen Techniken? Geschieht dies dann auf Kosten der charakteristischen Elemente des kadenz- und taktmetrischen Satzes der Wiener Klassik? Das Ziel dieser Arbeit ist es, auf solche Fragen Antwort zu geben. Zu Anfang wird jedoch ein Abriss über die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der Jupiter-Sinfonie gegeben, bevor das Prinzip des Kontrapunkts und der kadenz- und taktmetrische Satz der Wiener Klassik in ihrer Verschiedenartigkeit kurz erläutert werden. Daraufhin werden ausgewählte Teile des Finalsatzes auf ihr Spannungsverhältnis zwischen homophonen und polyphonen Elementen hin untersucht, um Mozarts Kompositionstechnik in diesem Satz konkret zu zeigen und zu erläutern.
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