Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Geschichte, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Economic History, Sprache: Deutsch, Abstract: Die erste deutsche Demokratie erhielt ihren Namen nach dem Ort des Zusammentretens der Nationalversammlung am 6. Februar 1919. Weimar war nichts weiter als ein Zufluchtsort, da die Sicherheit in Berlin nicht gewährleistet werden konnte. Die Weimarer Republik wurde nach dem Ersten Weltkrieg als ein politischer und gesellschaftlicher Neuanfang Deutschlands betrachtet. Sie war ein Werk der deutschen Arbeiterklasse und 'das Ergebnis einer bürgerlich-demokratischen Revolution'. Die Anfänge der Weimarer Republik waren geprägt von großer Hoffnung auf Kontinuität und Wandel des überkommenden Parteiensystems des Kaiserreichs, das die Regierungsverantwortung politischer Parteien nicht gekannt hatte. Es sollte Ruhe einkehren nach den fortlaufenden revolutionären Klassenkämpfen. Nach D. Abraham (1986) war 'the Weimar era [was] the last act in the drama of Germany´s nineteenth century', wobei sie von W. Ruge (1982) nur eine 'Republik auf Zeit' genannt wurde, da die reale Macht von Beginn an in den Händen des der Republik und der Demokratie zutiefst feindlich gesinnten deutschen Großkapitals und seiner politischen Beauftragten lag. Sie blieb auf eine kurze Zeitspanne beschränkt, da sie fortwährenden Belastungen ausgesetzt war, die ihr keine Zeit zur Reife gaben; 'gemessen am - verklärten - Glanz der Kaiserzeit musste die Republik ärmlich, trostlos und ohne glaubwürdige Legitimation erscheinen'. Laut F.A. Hermens und T. Schieder (1976) hätte es zu einer demokratischen Lösung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Krise eines anderen politischen Kräfteverhältnisses bedurft, als es damals in Deutschland vorhanden war. In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, die Ursachen und Kräfte, die die erste deutsche Demokratie zerstörten, zu benennen. Der Autor konzentriert sich auf den Zeitabschnitt von 1929 bis zu den Reichstagswahlen und der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler vom 30. Januar 1933. Das Scheitern der Weimarer Republik ist kein datierbares Ereignis, sondern vielmehr ein Prozeß, der sich über Jahre hinzog. Die Gründe dieses Scheiterns sind so zahlreich, dass eine erschöpfende Darstellung der Komplexität von Strukturen und Ereignisketten nahezu unmöglich erscheint und im Rahmen einer solchen Arbeit naturgemäß Faktoren unbenannt bleiben.
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