Sie sind hier
E-Book

Die Kunstreligion der Frühromantik und der Religionswissenschaft

AutorDominic Lüthi
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl36 Seiten
ISBN9783638565660
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Während die Reformationen die Geschlossenheit des christlichen Kulturraumes einer Pluralität von 'Christentümern' geöffnet hatten, begannen sie mit dem Rückgang auf die Schrift und der Infragestellung des Bildes in seiner Verbindlichkeit zugleich einen für die Entstehung der Romantik wichtigen Prozess einzuleiten . Lockerte der Protestantismus nämlich die Kohäsion zwischen dem Träger religiöser Vorstellung und dieser selbst weiter, so intonierte das Aufkommen der Naturwissenschaften und der Aufklärung die schrittweise Immaterialisierung der Religion: Handlungen wurden vom Aberglauben bereinigt, jede Form - soweit der Ratio zugänglich - der Religion entkräftet. Erst im Zuge der aufklärerischen Kritik des traditionellen christlichen Glaubens wird Religion zum Grundbegriff. Religion denkt nun Gott vom Subjekt her, er wird letztlich zum Postulat diesseitiger, subjektiver Bedürftigkeit. Damit entfaltet sich an dieser Stelle die Romantik nicht als Verlust v o n Religion, sondern aus dem Verlust derer T r ä g e r , als Sehnsucht individueller Religiosität, die sich des übersetzenden Mittelgrundes als einer formalen und wesentlich materiellen Brücke hin zum Objekt aller Religion beraubt sieht. Als bezeichnend für den wohl bekanntesten romantischen Maler, C. F. FRIEDRICH, sind deshalb auch die vom Betrachter abgewandten und damit gesichtslosen Individuen, die sich von einem oft phantastischen Unendlichen durch einen fehlenden Mittelgrund getrennt sehen. Da bereits um 1800 keine verbindlichen Kodizes von Symbolen und damit einer verbindlichen Bildsprache mehr vorhanden waren, gerät diese von einer symbolisch-allegorischen Sprache zu einer offen allegorischen (vgl. F. SCHLEGEL in der frühen Romantik). In Ermangelung von Trägerformen zentriert die Romantik das Wesen der Religion im der Analyse Entzogenen und benennt das Unaussprechliche zirkumambulierend mit Chiffren des Ganzen ('das Unendliche', 'das Weltall', siehe zum Beispiel F. SCHLEIERMACHER). Aus der Suche nach Trägerformen (Sagen, Mythologien etc.) zeichnet sich das Verlangen nach einer unwillkürlichen (Natur) und umfassenden Formensprache ab (vgl. F. SCHLEGELS Universalpoesie): die typisch romantische innerlichkeitsorientierte Wirklichkeitssublimierung führt zu einem subjektiv evozierten Verweisungscharakter allen Irdischen auf das Unendliche als Ästhetisierungsvorgang - was schliesslich in das Phänomen der sogenannten Kunstreligion mündet.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Religionsgeschichte - Kirche

1.1.-30.6.2004

E-Book 1.1.-30.6.2004
Format: PDF

The collection of rulings publishes the administration of justice by governmental courts in the Federal Republic of Germany pertaining to the relationship of church and state, and also regarding…

1.1.-30.6.2004

E-Book 1.1.-30.6.2004
Format: PDF

The collection of rulings publishes the administration of justice by governmental courts in the Federal Republic of Germany pertaining to the relationship of church and state, and also regarding…

Weitere Zeitschriften

Menschen. Inklusiv leben

Menschen. Inklusiv leben

MENSCHEN. das magazin informiert über Themen, die das Zusammenleben von Menschen in der Gesellschaft bestimmen -und dies konsequent aus Perspektive der Betroffenen. Die Menschen, um die es geht, ...

BIELEFELD GEHT AUS

BIELEFELD GEHT AUS

Freizeit- und Gastronomieführer mit umfangreichem Serviceteil, mehr als 700 Tipps und Adressen für Tag- und Nachtschwärmer Bielefeld genießen Westfälisch und weltoffen – das zeichnet nicht ...

cards Karten cartes

cards Karten cartes

Die führende Zeitschrift für Zahlungsverkehr und Payments – international und branchenübergreifend, erscheint seit 1990 monatlich (viermal als Fachmagazin, achtmal als ...

CE-Markt

CE-Markt

CE-Markt ist Pflichtlektüre in der Unterhaltungselektronik-Branche. Die Vermarktung von Home und Mobile Electronics mit den besten Verkaufsargumenten und Verkaufsstrategien gehören ebenso zum ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

DER PRAKTIKER

DER PRAKTIKER

Technische Fachzeitschrift aus der Praxis für die Praxis in allen Bereichen des Handwerks und der Industrie. “der praktiker“ ist die Fachzeitschrift für alle Bereiche der fügetechnischen ...

DULV info

DULV info

UL-Technik, UL-Flugbetrieb, Luftrecht, Reiseberichte, Verbandsinte. Der Deutsche Ultraleichtflugverband e. V. - oder kurz DULV - wurde 1982 von ein paar Enthusiasten gegründet. Wegen der hohen ...