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Ludvik Vaculiks 2000 Worte - Aufruf zur Konterrevolution?

Der Prager Frühling 1968

AutorSebastian Schäffer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl20 Seiten
ISBN9783638051811
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 2,0, Universität Regensburg (Institut für Geschichte ), Veranstaltung: Der Prager Frühling 1968, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Auch Worte sind Handlungen' (Eckermann 2008) nach Johann Peter Eckermann, ein deutscher Schriftsteller und Sekretär von Johann Wolfgang von Goethe. Worte können aber auch Handlungen herbeiführen, ja provozieren. Geschriebene Worte können dazu genutzt werden Handlungen zu erklären oder zu rechtfertigen. Solche Rechtfertigungen - eine Kriegserklärung etwa - sind meist Reaktionen auf Handlungen und demnach, der eben gegebenen Definition entsprechend, wiederum Worte. Diese können - bewusst oder unabsichtlich - falsch verstanden werden. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele im Laufe der Geschichte: Die Emser Depesche als Beispiel der ersten bewussten Manipulation einer Pressemitteilung, die zum deutsch-französischen Krieg im Jahr 1870 führt. Oder aber Übersetzungsfehler in den Friedensverhandlungen während des Kosovo-Krieges, die eine Verlängerung der Kampfhandlungen zur Folge haben, um einen Fall aus der neuesten Geschichte zu nennen. Es gibt aber auch Fälle, bei denen keine Folgehandlung provoziert werden sollen, dies aber dennoch von der Gegenseite dankbar aufgenommen und wiederum als Rechtfertigung für die Folgehandlung als Vorwand genommen wird. Die '2000 Worte' von Ludvik Vaculik während des Prager Frühlings im Jahr 1968 in der damaligen Tschechoslowakei sind so ein Beispiel. Auch wenn die Forderungen in diesen 2000 Worten nicht schärfer oder kritischer sind als in anderen vergleichbaren Manifesten zu dieser Zeit, werden sie dennoch von Seiten der Sowjetunion und deren Verbündeten benutzt, sogar instrumentalisiert, um auf eine Rücknahme der Reformen in der ?SSR zu drängen und später den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten zu rechtfertigen. Diese Überlegungen führen zu einigen interessanten Fragestellungen, die im Verlauf dieser Arbeit beantwortet werden. Vaculiks 2000 Worte werden damals von den Führern der kommunistischen Parteien der Staaten des Warschauer Paktes als Aufruf zur Konterrevolution interpretiert. Die Antwort auf die Frage, ob es sich bei den 2000 Worten um eben einen solchen handelt, soll im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen. Dabei werden auch folgende Unterfragen miteinbezogen: Warum schlagen ausgerechnet die 2000 Worte so hohe Wellen? Warum ist dies nicht bei anderen, ähnlichen Essays der Fall? Ist das Manifest eine Provokation der Sowjetunion? Sind die 2000 Worte Anlass für die Intervention der Warschauer-Pakt-Staaten? Können 'die Intellektuellen' nicht genug bekommen, d.h. wollen sie noch mehr Reformen?

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