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E-Book

Kinderwunschsprechstunde

AutorMichael Ludwig
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl194 Seiten
ISBN9783540709794
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis44,99 EUR

Das erfolgreiche Buch vom Experten auf dem Gebiet der Kinderwunschbehandlung. Auch in dieser 2. Auflage gibt er seinen Erfahrungsschatz und sein Wissen weiter. Die 2. Auflage ist hinsichtlich der aktuellen Datenlage sorgfältig aktualisiert. Fachlich kompetent, wissenschaftlich fundiert und einprägsam führt der Autor Schritt für Schritt hin zu einer optimalen Beratung für Paare mit Kinderwunsch. Plus: viele Fallbeispiele, konkrete Anleitungen.



Prof. Ludwig arbeitet am Endokrinologikum Hamburg und hat schon viele Kinderwunschpaare beraten und behandelt.

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Leseprobe
Natürliche Familienplanung (S. 15-16)

2.1 Mittelschmerz – 16
2.2 Zervikalschleim – 16
2.3 Basaltemperaturkurve – 17
2.4 Computergestützte Hormonbestimmung und Konzeptionsoptimierung – 21
Literatur – 21


Kurzüberblick

Der Begriff »natürliche Familienplanung« hat auf den ersten Blick in einem Buch zur Kinderwunschbehandlung in der täglichen Praxis nichts zu suchen. Bei näherer Betrachtung stellt die Familienplanung jedoch die Grundlage einer jeden Beratung des unerfüllten Kinderwunsches dar. Im Besonderen hat sich um die Pflege der natürlichen Familienplanung sowie Forschungen in diesem Bereich Prof. Freundl (Düsseldorf ) verdient gemacht und soll daher an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Von ihm bzw. seiner Arbeitsgruppe steht auch entsprechende Literatur zur Verfügung (Freundl et al. 2001).

Auf drei Punkte, die der Frau das ansonsten nicht wahrnehmbare ovarielle Geschehen während eines normalen Menstruationszyklus näherbringen, soll hier eingegangen werden: den Mittelschmerz, die Zervikalschleimveränderung und die Basaltemperaturkurve. Das unterschiedliche Verständnis der körpereigenen Funktionen auf Seiten des Paares sowie auf Seiten des beratenden Arztes wird in eindeutiger Weise durch eine Studie von Kentenich (Berlin) illustriert, der in Berlin türkische sowie deutsche Bewohnerinnen befragen ließ. Dabei ging es unter anderem darum, inwieweit der optimale Konzeptionstermin während des Menstruationszyklus bekannt sei. Dabei stellte sich heraus, dass in bis zu 10% der Fälle dieser Zeitpunkt auf die Phase der Menstruationsblutung bzw. auf die Phase kurz davor oder kurz danach gelegt wurde. Dieses Bewusstsein muss den beratenden Arzt im Rahmen der Kinderwunschbehandlung dazu führen, zumindest eine Anamnese des bisherigen Sexualverhaltens zu erheben (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung [BZGA] 2003). Dabei sei auch darauf hingewiesen, dass nicht in jedem Fall die Notwendigkeit des vaginalen Verkehrs für die Konzeption im Bewusstsein des Paares vorausgesetzt werden kann.

2.1 Mittelschmerz

Der Mittelschmerz ist selbstverständlich kein Instrument zur natürlichen Familienplanung. Er sei hier jedoch aus einem anderen Grund erwähnt. Nicht selten wird man mit der Situation konfrontiert, dass die Partnerin beim unerfüllten Kinderwunsch das Gespräch mit der Information beginnt, sie könne nicht schwanger werden, da sie keinen Eisprung habe. Erst bei näherem Befragen wird man feststellen, dass diese Auffassung darauf beruht, dass Freundinnen oder Bekannte über das stete Erleben des Mittelschmerzes berichten und damit den Eindruck erwecken, dass ein solches Ereignis im Rahmen eines normalen Zyklusgeschehens zwangsläufig auftreten muss.

Ob der Mittelschmerz durch die deutliche Vergrößerung der Follikel direkt präovulatorisch entsteht, durch die Freisetzung des Follikels mit Blutbeimengungen in die Bauchhöhle oder durch die konsekutive Entstehung des Corpus luteum erst am Tag danach, mag individuell komplett unterschiedlich sein. In diesem Zusammenhang gilt es im Einzelfall auch nichts zu klären. Viel wichtiger ist, der Patientin klarzumachen, dass ein fehlender Mittelschmerz nicht Ausdruck einer fehlenden Ovulation ist!

! Dieses Beispiel mag illustrieren, dass bestimmte Dinge aktiv erfragt werden müssen, da nicht selten das Rat suchende Paar völlig andere Vorstellungen von den physiologischen Abläufen hat als der Arzt, der das Paar berät.

Ein anderes Beispiel in diesem Zusammenhang ist, dass sich die allerwenigsten Paare vorstellen können, dass nach einer Salpingektomie das Ovar noch funktionsfähig ist. Meist wird angenommen, dass nach einer Salpingektomie das Ovar seine Funktion einstellt, da ja die Eizelle nicht mehr durch die Tube aufgenommen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis7
1 Physiologische Grundlagen9
1.1 Einleitung10
1.2 Stadien der Follikelreifung10
1.3 Aufbau der Gonadotropine12
1.4 Funktion vom LH und FSH12
1.5 Wirkung von LH und FSH bei der Follikelreifung13
1.6 Regulationsmechanismen im Regelkreis Hypothalamus- Hypophyse-Ovar16
1.7 Inhibine, Aktivine und Follistatin17
1.8 Lutealphase17
1.9 Endokrine Lebensphasen der Frau18
Literatur22
2 Natürliche Familienplanung23
2.1 Mittelschmerz24
2.2 Zervikalschleim24
2.3 Basaltemperaturkurve25
2.4 Computergestützte Hormonbestimmung und Konzeptionsoptimierung29
Literatur29
3 Hormonanalytik zur Zyklusdiagnostik31
3.1 Follikelphase und Ovulation32
3.2 Lutealphaseninsuffizienz36
3.3 Eingeschränkte ovarielle Reserve37
3.4 Hyperprolaktinämie39
3.4.1 Hyperprolaktinämie39
3.4.2 Makroprolaktinämie41
3.4.3 Prolaktinome41
3.4.4 Medikamentöse Therapie42
3.5 Schilddrüse und unerfüllter Kinderwunsch44
3.6 Hyperandrogenämie45
3.6.1 Grundsätze45
3.6.2 Seltene Differenzialdiagnosen bei Hyperandrogenämie46
3.6.3 Adrenaler Enzymdefekt47
3.6.4 Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS)50
3.6.5 Therapie der Hyperandrogenämie52
3.6.6 Metformintherapie bei PCO Syndromund kosmetischer Problematik57
3.6.7 Metformintherapie bei PCOSyndrom und Kinderwunsch59
Literatur62
4 Systematischer Ansatz zur Diagnostik und Therapie bei Kinderwunschpaaren65
4.1 Einleitung66
4.2 Anamneseerhebung66
4.3 Infektionsscreening69
4.4 Bedeutung des männlichen Faktors– Spermiogramm70
4.5 Amenorrhoe72
4.6 Normales Spermiogramm und Oligo-/ Amenorrhoe, Hyperandrogenämie, PCO-Syndrom73
4.7 Abklärung des Tubenfaktors: wann und wie?77
4.8 Bedeutung der Endometriose im Rahmen der Kinderwunschbehandlung80
4.8.1 Einleitung80
4.8.2 Bedeutung der Endometriose per se als Sterilitätsfaktor82
4.9 Myome87
4.10 Pathologischer Tubenfaktor90
4.11 Idiopathische Sterilität95
4.11.1 Einleitung und Begriffsbestimmung95
4.11.2 Ursachen der idiopathischen Sterilität96
4.11.3 Therapie der idiopathischen Sterilität99
4.12 Auffälliges Spermiogramm102
4.13 Einfluss des Faktors »Alter« auf die Therapieentscheidung108
4.14 Einfluss der »Kinderwunschdauer« auf die Therapieentscheidung111
Literatur117
5 Lebensführung und Konzeptionschancen119
5.1 Einflussfaktor »Nikotinabusus«120
5.2 Einflussfaktor »Übergewicht«120
Literatur123
6 Grundlagen der ovariellen Stimulation125
6.1 Einleitung126
6.2 Finale Follikelmaturation/ Ovulationsinduktion126
6.3 Beurteilung des Endometriums126
6.4 Möglichkeiten der Stimulation128
6.4.1 Clomifen-Zitrat128
6.4.2 Gonadotropin-Stimulation129
6.4.3 Überwachung des Stimulations zyklus133
6.4.4 Protokolle unter Verwendung von GnRH-Agonisten134
6.4.5 Protokolle unter Verwendung von GnRH-Antagonisten136
6.4.6 Lutealphasenunterstützung136
6.5 Ovarielles Hyperstimulations syndrom140
6.5.1 Einleitung140
6.5.2 Pathogenese des OHSS142
6.5.3 Therapie des OHSS142
Literatur144
7 Aufklärung zu Schwangerschaft und Geburt nach assistierter Reproduktion145
7.1 Einleitung146
7.2 Risiko von entzündlichen Komplikationen, ektopen und heterotopen Schwangerschaften146
7.3 Abortrate nach Sterilitätsbehandlung148
7.4 Mehrlingsrisiko148
7.5 Schwangerschaftserkrankungen150
7.6 Geburtsrisiken für die Kinder151
7.7 Fehlbildungsrate152
7.8 Bedeutung des unerfüllten Kinderwunsches als Risikofaktor für Schwangerschaft und Geburt153
Literatur156
8 Individuelle Therapieentscheidung157
8.1 Einleitung158
8.2 Beispiele zur Entscheidungsfindung162
8.2.1 Beratung vor und während der Entscheidungsfindung für eine IVF-/ICSI-Behandlung162
8.2.2 Aufbau eines langfristigen Entscheidungsbaumes164
8.2.3 Langdauernder Kinderwunsch165
8.2.4 Negative Begleitfaktoren165
8.2.5 Ablehnung der Behandlung aufgrund gesundheitlicher Risiken166
8.2.6 Akute prämature Ovarialinsuffizienz .(POF »premature ovarian failure«)168
8.2.7 Alternative Beratung bei mehreren Optionen170
Literatur170
Anhang173
A1 Antiandrogene Medikamente (zur Therapie zugelassen)174
A2 Prolaktinhemmende Medikamente (zur Therapie zugelassen)174
A3 Prolaktinfreisetzende Medikamente175
A4 Gesetzliche Grundlagen für die Beratung und Durchführung einer Kinderwunschbehandlung179
A5 Umgang mit statistischen Angaben bei der Entscheidungsfindung180
A6 Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und der Krankenkassen über ärztliche Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung (»Richtlinien über künstliche Befruchtung«)182
A7 Anamnesebögen für Frau und Mann190
Stichwortverzeichnis199

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