Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Europäische Ethnologie), Veranstaltung: Die Liebesbeziehung, die Partnerschaft und die psychoanalytische Sicht auf das Paar und die Familie (Freudlore II), 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Frage, warum in den verschiedenen Zeitepochen bzw. Zeitströmungen bestimmte psychische Krankheiten existieren, ja geradezu kulturell legitimiert werden, ist Kernbestandteil dieser Arbeit. Wenn beispielsweise S. Freud von psychischen Störungen spricht, wie die der Verdrängung oder Projektion, so werden gemäß seiner Theorie psychische Syptome produziert, die dem Zeitgeist auf legitime Weise entspricht. Die Menschen glauben dabei nämlich, dass die Ursache ihres Übels fälschlicherweise in den Tiefenregionen ihrer Seele zu finden sei, und dabei andere mögliche Ursachen nicht in Betracht ziehen. Diese legitime Symptomproduktion ändert sich jedoch, je nachdem welche Theorien im weiteren Verlauf der Zeit im Vordergrund stehen. Der Individualismus in unserer gegenwärtigen Zeit zeigt dabei auch eine bestimmte legitime Symptomproduktion, die die eigentliche Ursache des seelischen Problems verfälscht: Einerseits will man sich möglichst frei individuell entfalten können, welches unser höchstes Gut in unserer Gegenwart repräsentiert, andererseits nimmt die Zahl der Depressionen und Ohnmachtsgefühle der Menschen zu. Vereinsamungsbefürchtungen und Isolationen der Menschen als negatives Gefühl werden mit Hilfe von bestimmten psychischen Strategien kompensiert. Man fängt an, vermehrt sich narzißtisch zu verhalten, einen Sündenbock zu finden oder durch Sublimierung sich dem Problem fälschlicherweise zu entziehen. Zur Ursache des eigentlichen Übels gelangt man jedoch nicht. Wie man in die Spirale der Individualismus Falle systematisch hineingerät, wird anhand von plastischen Beispielen dargestellt, um zugleich diese Dialektik des Individualismus zu verdeutlichen.
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