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Mitgliedergewinnung bei Freiwilligen Feuerwehren: Praktische Lösungsansätze für das Nachwuchsproblem

AutorMichael Paffendorf
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl93 Seiten
ISBN9783863416409
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Grundsätzlich geht es bei dem Thema um die Problematik, welche die heutige Zeit für das Ehrenamt im Allgemeinen aufwirft. Menschen sind darauf bedacht, aus ihrem Tun und Handeln den größtmöglichen Erfolg zu erzielen, möglicherweise auch den größtmöglichen finanziellen Gewinn zu erwirtschaften. Daher wägen sie den Aufwand bzw. die Kosten ihrer Handlungen gegen den für sie dadurch entstehenden Nutzen bzw. Ertrag ab. Gleichzeitig bekommen die Menschen in der heutigen Zeit, bedingt durch Globalisierung und verstärkte Vernetzung, ein wesentlich umfangreicheres und abwechslungsreicheres Freizeitangebot geliefert als noch vor 20 Jahren, sodass eine ehrenamtliche Tätigkeit als Alternative aus Zeitgründen zunehmend ausfällt. Hier soll diese Studie ansetzen. Das allgemeingültige Problem der Mitgliedergewinnung wird beschrieben und am konkreten Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rösrath dargelegt. Es wird die Frage gestellt, warum das Ehrenamt im Allgemeinen und die ehrenamtliche Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr im Speziellen nicht als attraktiv genug angesehen wird, um es selber auszuüben und sich dort zu betätigen bzw. zu verwirklichen. Dazu gilt es zu untersuchen, welche Bevölkerungsgruppen sich eigentlich ehrenamtlich engagieren und welche Gruppen im Gegenzug unterrepräsentiert sind. Auch wird erörtert, was das Ehrenamt den Menschen abgesehen von finanziellen Mitteln geben kann. Eventuell kann ein neu geschaffenes Image des Ehrenamtes Menschen dazu motivieren, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Das Buch stellt ein praktisches Handbuch mit Lösungsansätzen für diese Problematik dar. Mit der Arbeit sollen auch Lösungswege aufgezeigt werden, welche die ehrenamtliche Tätigkeit attraktiver werden lassen.

Der Autor hat, bedingt durch eine langjährige Mitgliedschaft in einer Freiwilligen Feuerwehr, einen persönlichen und direkten Einblick in die beschriebene Problematik erhalten. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Rettungsassistenten und arbeitet

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.1, Personalbedarf bei Freiwilligen Feuerwehren: Das Feuerwehrwesen in Deutschland basiert auf dem System der Ehrenamtlichkeit. Neben den derzeit 102 Berufsfeuerwehren bieten in Deutschland über 24.400 Freiwillige Feuerwehren Schutz und Hilfe für den Mitbürger. Die Feuerwehren klagen jedoch zunehmend über Nachwuchssorgen. Die beruflichen und sozialen Situationen der Mitglieder, Interessenveränderungen und ein breites Spektrum an Freizeitangeboten sind die Ursache dafür, dass der Zulauf von Bürgern zum ehrenamtlichen Dienst in den Feuerwehren rückläufig ist. Dieses Problem wird in den meisten Bundesländern, u.a. in Nordrhein Westfalen, durch die Tatsache verstärkt, das in den Landesgesetzen festgeschrieben ist, dass Städte mit mehr als 25.000 Einwohnern eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften vorhalten müssen, da der zu erbringende Schutz für eine Stadt dieser Größe durch eine lediglich auf Ehrenamtlichkeit basierende Feuerwehr i.d.R. nicht mehr zu bewältigen ist. Das bedeutet, dass laut Gesetz hauptamtliches Personal durch die Stadt beschäftigt werden muss, welches im Schichtdienst den Brandschutz der Kommune sicherstellt. Dies hat zur Folge, dass neben den Gehältern für das zwingend zu verbeamtende Personal auch Kosten für etwaige Umrüstungen der vorhandenen Gerätehäuser entstehen. Feuerwehrgerätehäuser einer Freiwilligen Feuerwehr sind nicht für hauptamtliches Personal ausgelegt. So müssen diese durch die Kommune mit Sozial- und Ruheräumen für hauptamtliches Personal ausgestattet werden. Die Anzahl der vorzuhaltenden Kräfte ergibt sich aus der Größe und dem Gefahrenpotential der jeweiligen Stadt sowie der Leistungsfähigkeit der neben den hauptamtlichen Kräften weiterhin zwingend notwendigen freiwilligen Kräften. Selbst bei mittleren kreisangehörigen Städten wie Rösrath können für die Kommune jährliche Kosten in Millionenhöhe entstehen. Hauptamtliche Kräfte bilden außerdem nur einen geringen Teil der Freiwilligen Feuerwehr und können die ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr entlasten, jedoch nicht ersetzen. Es gibt jedoch für die Städte in Nordrhein Westfalen die Möglichkeit, über die zuständige Bezirksregierung eine Ausnahmegenehmigung für die zwingende Umsetzung des Gesetzes zu beantragen. Sollte die Bezirksregierung nach Überprüfung der Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr der jeweiligen Kommune zu dem Ergebnis kommen, dass deren Leistungsfähigkeit der Größe und dem Gefahrenpotential der Stadt oder Gemeinde angemessen ist, kann sie der Stadtverwaltung eine zeitlich befristete Ausnahmegenehmigung erteilen, welche die Stadt vom sonst vorgeschriebenen gesetzlichen Zwang, hauptamtliche Kräfte einstellen zu müssen, befreit. Dies hat für die Städte, welche im Besitz von Ausnahmegenehmigungen sind, tiefgreifende Konsequenzen. So muss gewährleistet sein, dass die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr auf dem in der Ausnahmegenehmigung beschriebenen hohen Niveau erhalten bleibt und die in den meisten Fällen an die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung geknüpften Bedingungen wie z.B. Fahrzeugbeschaffungen, zeitnah umgesetzt werden. Die Anforderungen der Bezirksregierung kollidieren dabei oft mit den genannten Problemen des Mitgliederschwundes in den Freiwilligen Feuerwehren. 3.2, Personalbedarf bei der Freiwilligen Feuerwehr Rösrath: Die Stadt Rösrath ist zurzeit, durch eine Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung Köln von der gesetzlichen Pflicht, hauptamtliche Feuerwehrkräfte einzustellen, befreit. Dies bedeutet, dass das Potential der Feuerwehr Rösrath einzig von ehrenamtlich engagierten Kräften abhängt. Der von der Stadt Rösrath in Auftrag gegebene Brandschutzbedarfsplan sowie die Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung Köln schreiben für die Feuerwehr Rösrath einen verbindlichen Personalbestand von mindestens 112 Kräften vor. Zurzeit liegt die Feuerwehr Rösrath mit 135 Kräften über diesen Mindestanforder-ungen, allerdings muss mit Blick auf den demografischen Wandel der nächsten Jahre mit einem Mitgliederrückgang gerechnet werden. Der Personalbedarf ergibt sich aus aufwendigen Berechnungen über das benötigte Personal an Einsatzstellen sowie die Zeitspanne zwischen dem Notrufeingang in der Kreisleitstelle des Rheinisch-Bergischen-Kreises und dem Eintreffen einer festdefinierten Personenanzahl am Einsatzort. Wie diese Ergebnisse zustande kommen, ist nicht Aufgabe dieser Arbeit und wird daher auch nicht näher erläutert. Die genannten Zahlen und Erhebungen sind dem Brandschutzbedarfsplan entnommen und werden als gegeben vorausgesetzt.
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