Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Was kommt nach dem Tod? Gibt es so etwas wie Seele und wenn ja, was geschieht
mit ihr, wenn wir verstorben sind? Diese Fragen sind eng miteinander verknüpft und
beschäftigen uns seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte.
Die Beantwortung ist auch heute noch mindestens in zweierlei Hinsicht schwierig.
Denn erstens ist der Gedanke an den Tod und die Frage, was uns danach erwartet,
verbunden mit Emotionen, vor allem vielen Ängsten. Zweitens sind es zudem zwei
der wenigen Fragen in der heutigen Welt, die wir uns nicht empirisch beantworten
können.
Schon Platon widmete sich ausführlich in seinem Werk Phaidon, aber auch im
Phaidros und der Politeia, unter anderem der Frage nach der Unsterblichkeit der
Seele. Seine Methode war hier der typische platonische Dialog. Er ließ Sokrates so
mit seinem Gesprächspartner interagieren, dass diese entweder selbst Antworten
fanden oder nicht anders konnten, als seiner Argumentation zuzustimmen. Eine
Schwierigkeit bei der Beschäftigung mit Schriften Platons liegt darin, dass nicht ganz
klar ist, ob er in seinen Dialogen den historischen Sokrates zu Wort kommen lässt
oder ob er eher als fiktive Figur fungiert. Da es für mich nahe liegender erscheint,
setze ich in meiner Arbeit voraus, dass Platon Sokrates als Sprachrohr benützt.
Daher interpretiere ich die Argumentationen ausschließlich als Gedankengänge
Platons.
Die Argumentationsketten von Platons Unsterblichkeitsbeweisen werde ich in diesem
Text nachzeichnen. Dabei zeige ich mögliche Kollisionen mit seinen eigenen Lehren
auf sowie nicht nachvollziehbare Prämissen oder Begründungen. Da für das
Verständnis die Ideenlehre Platons eine große Rolle spielt und ich mich im Text
immer wieder darauf beziehe, setze ich eine kurze Abhandlung darüber an den
Anfang meiner Ausführungen.
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