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E-Book

Washingtons Söldner

Verdeckte US-Interventionen im Kalten Krieg und ihre Folgen

AutorKlaas Voß
VerlagHamburger Edition HIS
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl590 Seiten
ISBN9783868546163
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
In den letzten Jahren fand eine stetige Privatisierung von Kriegen statt, nicht zuletzt durch den Einsatz von 'Söldnerfirmen' wie Blackwater (heute: Academi) in Afghanistan und im Irak. Doch es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Söldner erst mit dem Aufstieg der großen Militärdienstleister nach dem Ende des Kalten Krieges wieder zu einem wichtigen Konfliktakteur wurden. Tatsächlich fanden sie in der Konfrontation der Supermächte mit ihren verdeckten Operationen und Stellvertreterkriegen eine ideale Basis. Während man in Washington glaubte, dass Söldner risikofreie Interventionen in der 'Dritten Welt' ermöglichten, brachte ihr Einsatz zugleich eine erhebliche politisch-moralische Hypothek mit sich und bot eine perfekte Angriffsfläche für kommunistische Propaganda. Weit verbreitete Annahmen zu Geheimdiensten, verdeckten Operationen und dem Management öffentlicher Meinung werden in diesem Buch hinterfragt: Der Einsatz von Söldnern verweist darauf, dass echte Geheimhaltung weitaus weniger wichtig war, als die Möglichkeit für die amtierende US-Administration, zumindest formal die Verantwortung für die inoffiziellen Kriege im Ausland abstreiten zu können. Klaas Voß erzählt die wenig beachtete Vorgeschichte der aktuellen Rückkehr des Söldnertums und erinnert an die Schlachtfelder halb vergessener Konflikte des Kalten Krieges im Kongo, in Angola, Rhodesien und Nicaragua.

Klaas Voß, Dr. phil., ist Historiker am Hamburger Institut für Sozialforschung. Er ist Mitherausgeber (mit Bernd Greiner und Tim B. Müller) des Sammelbandes 'Erben des Kalten Krieges' (Hamburger Edition 2013)

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Titelseite2
Impressum3
Inhaltsverzeichnis4
Einleitung6
Söldner und »plausible deniability« im Kontext des Kalten Krieges11
Die Formel zur Söldnerintervention19
»That’s Classified« – eine Anmerkung zu Quellen und Methoden27
Teil I: Die Wiege des modernen Söldnertums – der Kongo in den 1960er Jahren32
Wie der Adler in den Kongo kam: kongolesische Krisen und amerikanische Interessen37
Der (aller-)erste Afrikanische Weltkrieg39
Die Braut, die jeder wollte43
Die Stunde der Geostrategen – die Johnson-Administration und der Kongo52
Die Gründe für einen verdeckten Interventionsmodus im Kongo60
Die Simba-Rebellion und Washingtons Entscheidung zum Söldnerprogramm68
Rückblick – der Präzedenzfall Katanga und seine Lehren70
Amerikanische Ambivalenz und die Rückkehr der Söldner77
Alternative I? – Militärberater und das Totalversagen der kongolesischen Armee82
Alternative II? – Fehlende Interventionsbereitschaft91
Der ursprüngliche amerikanisch-belgische Söldnerplan96
Joint Mercenary Warfare: Organisation, Struktur und Einsatz der Söldner im Kongo107
Rekrutierung und Organisation des 5. Kommandos109
Die Herkunft der Söldner – ein politisches Problem123
Belgier gegen Südafrikaner129
Die Söldnerluftwaffe und der amerikanische Airlift135
Die Straße nach Stanleyville145
Erfolgsstory Kongo? Der Krieg der Söldner und seine Folgen154
Jenseits von Stanleyville – die Zerschlagung der Rebellion157
Krieg im Söldnerstil – ein militärischer Erfolg163
Amerikanische Informationspolitik, Dementierbarkeit und öffentliche Meinung175
Kosten und langfristige Folgen der Söldnerintervention185
Teil II: Die weißen Bastionen – Angola und Rhodesien in den 1970er Jahren195
Auf der Suche nach Strategien: die USA und die Konflikte in Angola und Rhodesien201
Angola, Juli 1975 bis Februar 1976 – der Konflikt im Überblick204
Ein neuer Kongo? Angola aus amerikanischer Perspektive208
Die amerikanische Strategie in Angola216
Die Eskalation in Rhodesien, ca. 1976 – ein Überblick225
Politik der Ambivalenz – Rhodesien aus amerikanischer Perspektive229
Die amerikanische Strategie in Rhodesien236
Das letzte Aufgebot: Söldner in Angola, November 1975 bis Februar 1976244
Die Söldneroption der CIA und das Versagen von FNLA und UNITA245
Der Katanga-Effekt und die Entscheidung für den Einsatz von Söldnern251
Auf der Suche nach Söldnern258
Das britische Rekrutierungsprogramm265
Ein Rekrutierungsprogramm in den USA?274
Die CIA und der Einsatz der Söldner in Angola283
»Wo man den Kommunismus mit Kugeln bekämpft«: US-Söldner in Rhodesien293
Von Angola nach Rhodesien – »Mercenarization« und ihre Eigendynamik295
Duldungspolitik – private Organisationen und die Rolle der CIA303
Vietnam Reloaded – das US-Militär und Rhodesien310
Soldier of Fortune und Rhodesien316
Die Bedeutung amerikanischer Söldner für Rhodesien330
Politik der Dementierbarkeit und die Folgen der Söldnerkonflikte in Angola und Rhodesien339
Offizielle Stellungnahmen der Administration342
Die außenpolitischen Folgen – Söldnerpropaganda und ihre Resonanzen352
Reaktionen von Presse, Parlament und Öffentlichkeit – die innenpolitischen Folgen364
Eine Bilanz von Kosten und Nutzen376
Teil III: Krise im Hinterhof: Nicaragua und die Söldnerszene in den USA380
Tod der Revolution: Washingtons Strategien und Interessen in Nicaragua385
Eine kurze Geschichte des Contra-Krieges387
Von Realinteressen zu strategischen Schreckensszenarien396
Bekannte Topoi – Nicaragua als zweites Kuba oder neues Vietnam405
Der Bedarf an »nicht-offiziellen Assistenten« im Contra-Krieg413
Präzedenzfall – Söldner für Somoza415
Das militärische Versagen der Contras421
Sabotage, Teil I – Infrastruktur und urbane Zentren426
Sabotage, Teil II – Jagd auf sowjetische Helikopter436
Trainingsmissionen und der Aufbau der Contra-Fronten445
Kontinuitäten und Besonderheiten der Söldnerintervention in Nicaragua456
Krisen im Management: Kontrolle und Kontrollverlust über die Söldnerszene in den USA461
Robert K. Browns Krieg463
Soldier of Fortune und die Subkultur der Söldner474
Civilian Military Assistance (CMA) und private Söldnerschulen481
Außer Kontrolle – Risiken und Schadensbegrenzung492
»The overt nature of covert action«: Politische Kollateralschäden504
Söldner als Eskalationsfaktor im Konflikt mit dem Kongress505
Imageschäden – korrupte Söldner statt heroischer Guerilleros518
Söldner und glaubhafte Dementierbarkeit – ein gebrochenes Versprechen?530
Resümee: Lerneffekte und Institutionen540
Danksagung548
Quellen und Literatur550
Abkürzungsverzeichnis zu archivalischen Quellen und Regierungsinstitutionen550
Archive und Sammlungen552
Interviews und E-Mail-Korrespondenz554
Zeitungen und Magazine555
Publizierte Dokumente, Berichte und Anhörungen556
Memoiren und Selbstzeugnisse558
Sekundärliteratur560
Register576
A576
B576
C577
D578
E578
F579
G579
H580
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