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E-Book

Das MOSAIKprinzip

So werden Sie zum Baumeister Ihres Lebens

AutorKatja Roth
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl248 Seiten
ISBN9783864155956
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Wie reagiere ich flexibel auf die sich konstant wandelnden Herausforderungen der Berufswelt, ohne meine persönlichen Ziele aus den Augen zu verlieren? Aus zahlreichen Gesprächen in ihrer langen Erfahrung als Coach hat Katja Roth das MOSAIKprinzip entwickelt.

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Leseprobe

Die einzelnen Mosaiksteine des Lebens


Im letzten Jahrhundert haben die Menschen im engen Kontakt mit der Natur und ihren Mitmenschen gelebt. Das eigene Leben war geprägt von dem Wunsch, zum Wohl der Gemeinschaft beizutragen. Die beiden Mosaiksteine, die bei der Mehrheit fast den gesamten Lebensweg dominiert haben, waren die Arbeit und die Familie. Denken Sie mal an Ihre Eltern und Großeltern oder die Elterngeneration Ihrer Freunde zurück:

„Wir haben nur für unsere Kinder gelebt. Erst haben wir das Haus gebaut und viele Entbehrungen hinnehmen müssen. Aber wir wollten, dass es unsere Kinder mal besser haben als wir.“

Das war die Generation, die durch harte körperliche Arbeit Großartiges geleistet hat. Die Kinder liefen wie selbstverständlich mit und wurden in das Familienleben integriert. Diese Generation hat gearbeitet, um zu (über)leben. Freizeitvergnügungen wie Kino oder Tanzveranstaltungen waren die Ausnahme, die dem Anlass entsprechend groß zelebriert wurde. Sie können das heute noch beobachten, wenn Sie ins Theater oder in die Oper gehen. Die älteren Besucher sind fast ausnahmslos sehr festlich gekleidet. Wohingegen die Jüngeren oftmals Alltagskleidung bis hin zur Jeans tragen. Daran kann man die Bewertung solcher Aktivitäten durch die verschiedenen Generationen ablesen.

Der Familienalltag war viel klarer geregelt, als es heute in vielen Haushalten der Fall ist. Es war normal, dass die Väter spätestens gegen 17.00 Uhr von der Arbeit nach Hause kamen und die ganze Familie gemeinsam zu Abend aß. Und am Wochenende wurden alle Mahlzeiten, vom Frühstück über Mittag- bis zum Abendessen gemeinsam eingenommen. Es wurde eben viel Wert auf das gemeinsame Familienleben gelegt. Das war normal. Nicht normal ist hingegen, wenn wir heute in großen Wirtschaftszeitungen die Väter, die pünktlich zum Abendessen nach Hause kommen als „Helden des Alltags“ feiern.

Uns bieten sich heutzutage viel mehr Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten. Es ist nur die Frage, wie wir diese Vielfalt nutzen und ob wir uns dieser Vielfalt überhaupt bewusst sind. Wenn wir essen gehen wollen, können wir zwischen den Speisen nahezu aller Nationalitäten wählen, vom Italiener um die Ecke über den Griechen, Spanier, Chinesen, Koreaner, Inder, Japaner, Afrikaner bis hin zu guter deutscher Hausmannskost. Wollen wir abends ins Theater oder Kabarett, haben wir die Wahl zwischen Kleinkunstbühne, Mundart-Theater, Varieté, Schauspiel oder saisonalen Angeboten von ernst bis heiter. Wollen wir etwas zur körperlichen und seelischen Entspannung tun, wird das Angebot noch größer: Massagen mit ätherischen Ölen, heißer Schokolade oder heißen Steinen, Duftbäder, Reiki, Yoga, Fußreflexzonenmassage, Sauna, Dampfbad, Heubad, Solebad, Thermalbad. Wir können aus einer Vielzahl von Seminaren und Workshops für jedes Interessengebiet wählen: egal ob Singen, orientalischer Ausdruckstanz, Weinverkostungen, Outdoorkochkurse, kreatives Schreiben, Aquarellieren, Flirten, Sternschnuppen-Abend, Erste Hilfe für Hunde, afrikanisches Trommeln, Goldschmiedekurs, Chinesisch-Sprachkurs. Wir können mittlerweile fast jedes Land der Erde bereisen und erste Zivilisten sind bereits zum Mond geflogen (zugegebenermaßen zunächst nur die ganz Reichen). Studienanfängern stehen an 338 deutschen Hochschulen 8.859 Studienangebote zur Auswahl (Quelle: FAZ 03. Februar 2007). Berufsanfänger haben die Möglichkeit sich für einen der rund 350 Ausbildungsberufe zu entscheiden. Die Liste ließe sich beliebig lange fortsetzen. Ist es nicht erstaunlich, welche Möglichkeiten wir heute haben? Aber sind wir uns auch bewusst, aus welch immensem Fundus wir schöpfen können? Oder läuft unser Leben nicht oftmals stereotyp nach dem gleichen Muster ab?

Ich vergleiche die Vielfalt, die uns das Leben bietet, gerne mit vielen bunten Mosaiksteinen. Stellen Sie sich vor, Sie halten einen großen Baukasten vollgefüllt mit vielen bunten Mosaiksteinen in Ihren Händen. Dabei steht jede Farbe eines Mosaiksteins für einen Teilbereich des Lebens (die Farbzuordnung ist frei gewählt. Sie können jedem Mosaikstein selbstverständlich jede Ihnen genehme Farbe zuordnen):


Mosaiksteine


  • Rote Mosaiksteine = Ich/Ego
  • Dunkelblaue Mosaiksteine = Beruf
  • Orangene Mosaiksteine = Familie
  • Tannengrüne Mosaiksteine = Freunde
  • Mintgrüne Mosaiksteine = Gesundheit
  • Gelbe Mosaiksteine = Wissen
  • Rosa Mosaiksteine = Kreativität
  • Hellblaue Mosaiksteine = Spiritualität
  • Hellgrüne Mosaiksteine = Träume
  • Rostrote Mosaiksteine = seelisches Wohlbefinden

Aus diesem Baukasten voller bunter Mosaiksteine das eigene individuelle Lebensmosaik gestalten – ist das nicht eine verlockende Vorstellung? Dabei steht es Ihnen frei, mit wie vielen Steinen und Farben Sie Ihr eigenes Lebensmosaik zusammensetzen und gestalten. Es liegt einzig an Ihnen, wie viele Farben und Mosaiksteine Sie auswählen. Und natürlich gibt es in den einzelnen Lebensphasen durchaus Verschiebungen in der Gewichtung der einzelnen Mosaiksteine.

Wenn Sie beim weiteren Lesen dieses Buches mehr über die einzelnen Mosaiksteine erfahren und dann Stück für Stück Ihr eigenes Lebensmosaik anschauen, umbauen oder neu gestalten, dann wählen Sie zunächst nur so viele farblich unterschiedliche Mosaiksteine aus, wie Sie auch in Ihr Leben integrieren können. Denn mit entscheidend ist in diesem Zusammenhang, mit welcher Qualität wir die einzelnen Steine leben.

Ich möchte Sie ermutigen, bei allem, was Sie tun, vor allem Spaß und Freude zu empfinden. Voraussetzung dazu ist jedoch zunächst, dass wir uns der Vielfalt in unserem Leben (wieder) bewusst werden. Dann kann man jeden einzelnen Stein in die Hand nehmen und ins Licht halten. Sie werden sehen, je nachdem wie das Licht auf den Stein fällt, strahlt und leuchtet er in einer anderen Farbnuance. Jedes Mosaik sieht anders aus, da auch jeder Mensch unterschiedliche Neigungen, Talente und Präferenzen hat.

Ich möchte Sie darin bekräftigen, sich die Zeit zu nehmen, um Ihr Leben zu reflektieren. Stellen Sie jeden Mosaikstein auf den Prüfstand und unterziehen Sie Ihre bisherigen Verhaltensmuster einer selbstkritischen Prüfung. Dies gelingt am besten, wenn man zu sich selbst in Distanz geht und sich sein Leben aus der Vogelperspektive anschaut. Beginnen Sie zunächst mit kleinen Zeitabschnitten: Wie sieht Ihr Tag, Ihre Woche aus? Werfen Sie einen Blick in Ihren Terminkalender und überlegen Sie kurz, was Sie diese Woche gemacht haben und mit welchen Gefühlen Sie Ihre Aktivitäten erlebt haben. Sie finden auf der folgenden Seite eine einfache Übersicht, die Sie sich leicht kopieren können, um so die nächsten Wochen weiter zu beobachten. Mit welchen Aktivitäten verbringen Sie Ihre Tage und Wochen? Halten Sie die Übersicht recht einfach, denn sie soll Ihnen im ersten Schritt nur einen Überblick vermitteln. Notieren Sie neben jede Aktivität, wie Sie sich gefühlt haben, und ergänzen Sie diese durch den Smilie, der Ihrem Gefühl am nächsten kommt.

Abbildung 1: Muster Wochenplan vom ... bis ...

Abbildung 2: Vorlage Wochenplan vom ... bis ...

Ihre Notizen machen Sie am besten jeden Abend, bevor Sie zu Bett gehen, und lassen dabei den Tag noch einmal vor Ihrem geistigen Auge Revue passieren. Fühlen Sie sich noch einmal in die einzelnen Situationen hinein. Wie ging es Ihnen dabei? Malen Sie hinter jede notierte Aktivität einen Smilie, wie oben beschrieben. Es obliegt Ihnen, wie detailliert Sie Ihren Wochenplan führen wollen. Jetzt werden Sie fragen, für wie lange Sie das tun sollen. Nun, das hängt von Ihnen persönlich ab. Da die Aufzeichnungen ohnehin einzig Ihnen ein realistisches Bild darüber liefern sollen, wie und mit was Sie Ihre Zeit verbringen, dürfen Sie sich so viel Zeit dafür nehmen, wie Sie glauben zu brauchen. Um einen guten Überblick über das eigene Leben zu erhalten, hat sich eine Zeitspanne von mindestens drei bis vier Wochen bewährt. So erhalten Sie ein Bild, das der Realität am nächsten kommt. Hierbei gibt es kein „Richtig“ und kein „Falsch“. Wichtig ist, dass Sie für sich ein verlässliches Bild über Ihren derzeitigen Alltag bekommen....

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