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Mitarbeiter händeringend gesucht: Personalkonzepte sichern Überleben

VerlagMedhochzwei
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl100 Seiten
ISBN9783862160716
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Der Inhalt: Ärzte und Krankenschwestern werden knapp! Mit diesem Phänomen muss sich heute jeder Verantwortliche in Krankenhäusern in Deutschland auseinandersetzen. Denn der Fachkräftemangel zeigt sich mittlerweile nicht nur in abgelegenen Regionen, sondern faktisch überall in Deutschland. Hinzu kommen neue Formen der Berufsausübung wie zum Beispiel die Tätigkeit als Honorararzt oder die Beschäftigung über eine Leiharbeitsfirma, die einerseits Mitauslöser, andererseits aber auch ein Ergebnis dieser Entwicklung sind. Krankenhäuser sind hier gezwungen, neue Wege zu gehen. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und im Unternehmen dauerhaft zu halten, ist mittlerweile zu einer zentralen Aufgabe des Krankenhausmanagements geworden. Hier setzt der neue Band der Buchreihe 'Zukunft Gesundheitswirtschaft' an: In der Neuerscheinung 'Mitarbeiter händeringend gesucht: Personalkonzepte sichern das Überleben' werden nicht nur Hintergründe und Erscheinungsformen des Ärzte- und Pflegekräftemangels untersucht, sondern vor allem konkrete und erfolgreiche Modelle beschrieben, die von Unternehmen bereits erfolgreich beschritten werden, um etwas gegen den Fachkräftemangel im Krankenhaus zu tun. Aktive Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich beschreiben in diesem Buch eine Fülle höchst unterschiedlicher Lösungen für diese für mehr und mehr Kliniken überlebenswichtige Frage. Ergänzend werden Personalbeschaffungs- und Personalentwicklungsstrategien von Industrieunternehmen aus verwandten Bereichen, so etwa der Medizintechnik, dargestellt. So können passende Ideen und Modelle vom Leser unmittelbar als Anregung für seine berufliche Praxis genutzt werden.

Die Herausgeber: Dr. Uwe K. Preusker, Berater und Publizist in der Gesundheitswirtschaft, Herausgeber und Chefredakteur des Informationsdienstes 'Klinik Markt inside' und diverser Buchpublikationen. Prof. Heinz Lohmann, Gesundheitsunternehmer, Vorsitzender der INITIATIVE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT e.V., zuvor 30 Jahre in führender Position der Gesundheitswirtschaft

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Leseprobe

Flaschenhals Mitarbeiter › 1 Einleitung

1 Einleitung


Das Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland hat in den vergangenen Jahren einen intensiven Wandel erfahren. Die Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) zwingt zu einer vollkommen anderen Herangehensweise an die Patientenversorgung. Während Kliniken früher noch von langen Liegezeiten profitierten, kommt es heute darauf an, die vorhandenen Ressourcen prozessorientiert und ökonomisch sinnvoll einzusetzen. Diese grundlegenden Veränderungen erfordern ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit bei den Beschäftigten. Die notwendigen Neuerungen lassen sich nur dann umsetzen, wenn sie von den Mitarbeitern aufgenommen und umgesetzt werden. Im Sinne der Überschrift dieses Beitrags „Flaschenhals Mitarbeiter“ bedeutet dies, dass auch die beste Prozessidee nur dann erfolgreich ist, wenn sie durch die Mehrheit der Beschäftigten sowohl verstanden, verinnerlicht als auch im täglichen Berufsalltag gelebt wird.

Weitere Faktoren, die in der Personalarbeit nachhaltig Einfluss genommen haben, sind die aktuellen Regelungen des Arbeitszeitgesetzes, der steigende Anteil weiblicher Ärzte mit deutlich mehr Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen sowie die zunehmende Verknappung von qualifiziertem medizinischem Personal auf dem freien Arbeitsmarkt, insbesondere in der Ärzteschaft und dem fachweitergebildeten Pflegepersonal. Schließlich muss auch die universitäre Hochschulmedizin in den Bereichen Forschung und Lehre durch mehr Transparenz und Qualitätskontrolle messbarer und leistungsbezogener werden.

Diese Grundsätze beachtend hat das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in den vergangenen sechs Jahren eine umfassende Veränderung zu einer leistungsorientierten Zentrumsstruktur vollzogen. Dies soll im Folgenden dargestellt werden.

Flaschenhals Mitarbeiter › 2 Das neue UKE Selbstverständnis

2 Das neue UKE Selbstverständnis


Um im Gesundheitsmarkt bestehen zu können, hat das UKE eine Markenbildungsstrategie begonnen und gemäß seinem Slogan „Wissen, Forschen, Heilen – durch vernetzte Kompetenz“ insbesondere die Interdisziplinarität zwischen verschiedenen Fachdisziplinen und Berufsgruppen zum wesentlichen Bestandteil seiner Unternehmenspolitik gemacht. Die Stärkung der fach- und berufsübergreifenden Zusammenarbeit ist dabei das Fundament der erfolgreichen Umstrukturierung der letzten Jahre.

Das UKE verfolgt bewusst eine Fokussierungsstrategie im Bereich der Krankenversorgung sowie zunehmend auch im Bereich der Forschung. Es sollen unabhängig von seinem umfassenden Versorgungsauftrag nicht mehr sämtliche medizinischen Leistungen angeboten, sondern vor allem diejenigen Leistungen intensiviert werden, die das UKE nachweislich mit besonderer Qualität anbieten kann. Um diese Strategie umzusetzen, hat das UKE in den vergangenen Jahren viel Energie in ein umfassendes und klar strukturiertes Controlling investiert. Davon ausgehend konnten Schwerpunkte identifiziert und in diesen Bereichen Leistungen gezielt weiterentwickelt und ausgebaut werden. Die Medizin am UKE ist heute in seinem Portfolio fokussierter und in der Summe aller angebotenen Fachdisziplinen deutlich besser geworden. Gleichzeitig wurden durch die Inbetriebnahme neuer Infrastruktur sowie die flächendeckende Einführung einer Elektronischen Patientenakte die Grundlagen für Prozesseffizienz und damit eine verbesserte Produktivität der Mitarbeiter gelegt.

Flaschenhals Mitarbeiter › 3 Herausforderungen für das Personal

3 Herausforderungen für das Personal


Den Beschäftigten des UKE fordern diese zahlreichen Veränderungen ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft ab. Die Definition eines schlankeren Behandlungsprozesses stellt lediglich das Fundament dar. Entscheidend jedoch ist die tatsächliche Umsetzung durch das vorhandene Personal. Um dabei Unterstützung anbieten zu können, wurden mehrere Programme in der UKE-eigenen Bildungsakademie etabliert mit dem Ziel, die Beschäftigten auf dem jeweils aktuellen prozessualen und medizinischen Stand zu halten und sich den neuen Anforderungen an die tägliche Arbeit stellen zu können. Durch die zunehmende Nutzung von Informationstechnologie konnte ein hoher, stetig zunehmender Vernetzungsgrad im UKE hergestellt werden. Die Möglichkeiten von vernetzten Technologien sowie der Einsatz elektronischer Dokumentationssysteme führen jedoch nur dann zu einem positiven Ergebnis, wenn die Endanwender ausreichend qualifiziert sind und ihnen die Anwendung leicht von der Hand geht. Hierbei spielt im UKE der Einsatz von E-learning eine große Rolle. So wird inzwischen jeder neue Mitarbeiter zunächst über E-learning Module noch vor Arbeitsaufnahme geschult, um bereits mit dem ersten Arbeitstag sofort in die Lage versetzt zu sein, im Sinne einer optimierten Patientenbetreuung tätig zu werden.

Gute Medizin braucht guten Nachwuchs und Forschung auf höchstem Niveau. Sowohl im Bereich Forschung als auch im Bereich Lehre wurden im UKE leistungsorientierte Finanzierungskomponenten eingeführt. Neben der steten Einbindung neuer Beschäftigter mit spezifischen Fachqualifikationen zur Stärkung des Forschungsstandortes ist es weiter wichtig, das Bestandspersonal in den rasanten Veränderungsprozessen der Forschungstechniken und -technologien fit zu halten und fortzubilden. Auch diesbezüglich wurden zahlreiche Programme entwickelt und über die universitäre Bildungsakademie angeboten.

Flaschenhals Mitarbeiter › 4 Besondere Herausforderung Ärzteschaft

4 Besondere Herausforderung Ärzteschaft


Sehr im Gegensatz zur Ärzteschwemme der 80’er Jahre ist der aktuelle Arbeitsmarkt durch einen zunehmenden Wettbewerb um qualifiziertes Personal gekennzeichnet. Vor allem öffentlich-rechtlich organisierte Einrichtungen haben gegen die zunehmend attraktiven Vergütungsstrukturen in privaten Kliniken je nach Region und Einsatzart zu kämpfen. Leistungsorientierte Vergütung war noch zu Zeiten des BAT für die in der Regel in großen Tarifstrukturen gebundenen öffentlich-rechtlichen Einrichtungen undenkbar. Auch die aktuellen Tarifstrukturen bieten nur im Ansatz Leistungsdifferenzierungsmerkmale. Ärzte haben seit dem Abschluss arztspezifischer Tarifverträge mit dem Marburger Bund überproportionale Vergütungszuwächse verzeichnen können. Gleichwohl wird in Deutschland die Ärzteflucht gefürchtet und insbesondere ländliche Regionen haben heute größte Probleme, qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu binden. Zu beachten ist ferner der zunehmende Anteil weiblicher Ärzte. Die Kliniken müssen daher schon heute Strukturen etablieren, welche die Möglichkeit von Teilzeitarbeit erlauben und auch Teilzeitkräften eine planbare Karriereentwicklung gestatten.

Flaschenhals Mitarbeiter › 5 Personalbindung heute

5 Personalbindung heute


Da das Personal nicht mehr automatisch durch eine ausreichende Anzahl von Initiativbewerbungen gefunden wird, sind die Kliniken heute gezwungen, sich auf dem Arbeitsmarkt zunehmend als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Neben Kindergartenplätzen und zahlreichen weiteren Vergünstigungen werden mittlerweile vielerorts auch Dienstwagenregelungen...

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