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E-Book

Managementkonzepte beurteilen und richtig anwenden

AutorRainer Völker
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl298 Seiten
ISBN9783446416987
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR

Zur Bewältigung von Managementaufgaben sind eine Vielzahl von Modellen, Konzepten, Ansätzen etc. entstanden. Doch was können solche "Managementkonzepte" überhaupt leisten? Wo liegen die Möglichkeiten, wo die Grenzen? Antworten liefert dieses Praxisbuch: Der Autor stellt die einzelnen Managementaufgaben dar, beschreibt die wichtigsten Konzepte und deren theoretische Hintergründe und liefert darüber hinausgehendes Faktenwissen. Der Leser erhält eine theoretisch fundierte Sicht, erkennt die Vorteile, aber auch die Nachteile der einzelnen Konzepte und kann sie so erfolgreich in seine berufliche Praxis umsetzen.

Die Highlights

- Gibt einen breiten Überblick über die verschiedensten Konzepte
- Liefert das nötige Hintergrundwissen, um Möglichkeiten und Grenzen zu erkennen
- Ermöglicht die richtige Auswahl und eine bessere Umsetzung in der Praxis

Der Autor

Rainer Völker ist Professor für Management und leitet das Kompetenzzentrum Innovation und marktorientierte Unternehmensführung der Hochschule für Wirtschaft in Ludwigshafen.

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Leseprobe

6 Produkt- und Gütermärkte (S. 173-174)

„Wenn Manager keine detaillierten Antworten zu den Fragen der Zukunft haben, können ihre Unternehmen auch nicht erwarten, Marktführer zu sein."
(Gary Hamel, C. K. Prahalad)

6.1 Überblick

In der Volkswirtschaftslehre gibt es sehr viele Theorien und empirische Erkenntnisse, die für das Management von Unternehmen von großer Bedeutung sind und die Eingang in die Managementlehre gefunden haben. Wichtig sind dabei vor allem die Beiträge zum Verständnis von Märkten. Auf Märkten stehen sich Anbieter und Nachfrager gegenüber. Auf diesen Märkten werden Güter, Dienstleistungen sowie Geld bzw. Kapital gehandelt. Gehen wir zunächst kurz auf Güter- und Dienstleistungsmärkte ein: Verschiedenste Managementkonzepte basieren auf Ergebnissen der Mikroökonomie, speziell aus dem Teilbereich industrial economics. Für das strategische Management zentrale Theorien über Marktstrukturen, Markteintrittsbarrieren, Produkt- und Preisdifferenzierung, Wettbewerbsformen, Economies of Scale bzw. Scope etc. sind dort entstanden bzw. wurden dort empirisch untersucht. Bezüglich Kapitalmärkten gilt: Die Kapitalmarktforschung brachte zentrale Methoden hervor, um Unternehmen finanziell optimal zu steuern. In einer rein marktorientierten Wirtschaft mit Privateigentum bedeutet Optimalität eine bestmögliche Steigerung des Vermögens der Shareholder, später in Kapitel 8 werden wir entsprechend das Thema „Wertmanagement" aufgreifen.

In Kapitel 6 gehen wir auf Theorien ein, die Güter- und Dienstleistungsmärkte im Fokus haben. Unter 6.2 erläutern wir zunächst grundlegende theoretische Zusammenhänge bezüglich des Verständnisses von Märkten: Es wird erläutert, wie bestimmtes Nachfrage- und Angebotsverhalten zustande kommt. In Abschnitt 6.3 werden Wettbewerbskonstellationen und mögliches Konkurrenzverhalten beleuchtet, ein unter Umständen nützliches Instrument, um Konkurrenzsituationen zu analysieren und Prognosen über das Verhalten der Wettbewerber anzustellen, ist die Spieltheorie. Abschnitt 6.4 zeigt, wie sich Märkte entwickeln können, die Lebenszyklustheorien (Markt- und Technologiezyklen) sowie die Theorie des Dominant Design spielen dort wichtige Rollen.

Das Verständnis von Märkten bildet eine zentrale Grundlage der strategischen Planung. Abschnitt 6.5 setzt sich damit auseinander. Erkenntnisse bezüglich Kapitalmärkten werden in Kapitel 7 vorgestellt.

Relevante Fragestellungen für das Management

• Wie kommt die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zustande und reagiert sie bei unterschiedlichen Märkten auf Preisänderungen?
• Wie lässt sich der Kundennutzen von neuen Gütern und Dienstleistungen ermitteln?
• Wie lässt sich durch Value Pricing u. a. die Konsumentenrente abschöpfen?
• Welche Rolle spielen Skaleneffekte, Economies of Scope und die Lernkurve?
• Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung von Märkten?
• Welche Faktoren beeinflussen die Attraktivität eines Marktes?
• Wie lässt sich das Verhalten der Wettbewerber prognostizieren?
• Auf welchen Märkten (Geschäftsfeldern) soll das Unternehmen tätig sein? Ausrichtung nach den Marktchancen oder nach den Kernkompetenzen?
• Was ist die richtige Strategie pro Geschäftsfeld?

6.2 Nachfrage und Angebot

„Unsere Produkte gehören zum Tagesbedarf vieler Menschen." (Neville Isdell, CEO Coca-Cola)

6.2.1 Die Nachfrage nach bekannten Gütern und Leistungen

Empirisch beobachtbar sind Zusammenhänge wie in Bild 6.1 dargestellt. Die nachgefragte Menge eines Gutes nimmt ab, wenn der Preis steigt.

Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
1 Einführung und Überblick12
1.1 Über systematisches Wissen und die Theorienhinter den Regeln12
1.2 Warum Hintergrundwissen notwendig ist17
1.3 Aufgabengebiete von Managern26
1.4 Relevante Wissensgebiete und Aufbau des Buches30
1.5 Literatur32
2 Gewinnung und Nutzung von systematischem Wissen34
2.1 Einige Grundlagen34
2.1.1 Über Modelle, Hypothesen und Theorien34
2.1.2 Der Forschungsprozess39
2.1.3 Die Prüfung von Theorien und Hypothesen41
2.2 Gestaltungsempfehlungen für das Management49
2.2.1 Schwierigkeiten der Verwertung des theoretischen Wissens49
2.2.2 Gestaltungsmodelle, -konzepte, -methoden, -instrumente etc.51
2.2.3 Managementmoden und Guru-Theorien52
2.2.4 Evidenzbasiertes Management (EbM)55
2.3 Häufige Missverständnisse und Fehlinterpretationen58
2.3.1 Intuition versus Systematik?58
2.3.2 Theorie versus Praxis?60
2.3.3 Vorsicht bei Kausalinterpretationen61
2.3.4 Operationalisierungen als Quelle von Missdeutungen62
2.3.5 Signifikant gleich richtig?63
2.4 Literatur64
3 Individualverhalten66
3.1 Überblick66
3.2 Gene oder Umwelt?68
3.2.1 Messmöglichkeiten68
3.2.2 Empirie69
3.2.3 Exkurs: Zusammenwirken von Umwelt und Genen –Epigenetik72
3.2.4 Geschlechtsspezifische Unterschiede74
3.3 Motivation und Emotion74
3.3.1 Triebe und Anreize74
3.3.2 Die wesentlichen Theorien und ihre Gestaltungsempfehlungen76
3.3.3 Ein Gebäude von komplementären Theorien und Gestaltungsempfehlungen80
3.3.4 Emotionen – Begriff und Bedeutung in der Praxi81
3.3.5 Exkurs: Universale Sicht auf Triebe und Emotionen – Homöostase82
3.4 Fähigkeiten85
3.4.1 Kognitive Intelligenz85
3.4.2 Multiple Intelligenzen86
3.4.3 Die Bedeutung der emotionalen Intelligenz88
3.5 Einstellungen und Werte90
3.5.1 Wesen und Ursprung von Einstellungen90
3.5.2 Einstellungsänderungen92
3.5.3 Einstellungen von Mitarbeitern erkennen und verändern96
3.5.4 Werte97
3.6 Persönlichkeit und Persönlichkeitstests99
3.7 Eigene Modellbildung und Entscheidungsfindung101
3.7.1 Grundlegende Zusammenhänge101
3.7.2 Attributionen und entsprechende Fehlentscheidungen102
3.7.3 Schemata und entsprechende Fehleinschätzungen106
3.7.4 Rationaler Entscheidungsprozess108
3.7.5 Mögliche Einschränkungen der Optimalität bzw. Rationalität109
3.7.6 Haben Manager (und Mitarbeiter) einen freien Willen?113
3.8 Literatur115
4 Gruppen und Interaktion118
4.1 Überblick118
4.2 Die Gruppe und Gruppenbildung119
4.2.1 Wesentliche Begriffe119
4.2.2 Teams122
4.2.3 Gruppenentscheide125
4.3 Führung126
4.3.1 Was ist Führung?126
4.3.2 Was bestimmt den Führungserfolg – Eigenschaften,Verhalten und Situationen?127
4.3.3 Geschlechtsspezifische Unterschiede132
4.3.4 Principal-Agent-Theorie und Anreizsysteme133
4.4 Kommunikation136
4.4.1 Ein grundlegendes Modell136
4.4.2 Kommunikation ohne Worte – Mimik und Gestik137
4.4.3 Typische Kommunikationsprobleme und Lösungsansätze138
4.5 Konflikte und Konfliktmanagement141
4.5.1 Mögliche Konfliktbeziehungen141
4.5.2 Sind Konflikte immer negativ?143
4.5.3 Interessenkonflikte – „Nullsummenspiel“ oder „Winwin“?143
4.5.4 Soziales Dilemma – Wie lässt sich Win-win erreichen?144
4.5.5 Methoden des Konfliktmanagements und ihr Nutzen147
4.6 Networking150
4.6.1 Die Bedeutung von Networking150
4.6.2 „Small Worlds“ und die Bedeutung von schwachen Bindungen151
4.7 Literatur154
5 Organisationen156
5.1 Überblick156
5.2 Warum gibt es Unternehmen?157
5.3 Grundlegende Organisationsformen160
5.3.1 Hierarchische Organisationssysteme160
5.3.2 Interne Märkte163
5.3.3 Netzwerke166
5.3.4 Über Leistungstiefe, Outsourcing und Wertschöpfung167
5.4 Organisationsdynamik – Inhärente Dynamik versus Leadership169
5.5 Gestaltungskonzepte172
5.5.1 Grundlegende Zusammenhänge172
5.5.2 Kontingenztheoretische Ansätze173
5.5.3 Organisatorische Gestaltungskonzepte174
5.6 Wahl zwischen verschiedenenOrganisationsalternativen178
5.6.1 Die Transaktionskostentheorie als Grundlage178
5.6.2 Kritik und die moderne wertorientierte Sicht181
5.7 Literatur182
6 Produkt- und Gütermärkte184
6.1 Überblick184
6.2 Nachfrage und Angebot185
6.2.1 Die Nachfrage nach bekannten Gütern und Leistungen185
6.2.2 Die Nachfrage bei Netzwerkexternalitäten189
6.2.3 Nachfrage nach Leistungsmerkmalen – Ermittlung mit der Conjoint-Analyse191
6.2.4 Abschöpfung der Konsumentenrente – Value Pricing194
6.2.5 Angebot von Gütern und Leistungen196
6.3 Wettbewerb199
6.3.1 Wettbewerbsformen199
6.3.2 Modellierung des Wettbewerbs aus Sicht des Managements202
6.3.3 Grundlagen der Spieltheorie204
6.3.4 Möglichkeiten der Spieltheorie aus Sicht desManagements208
6.3.5 Grenzen der Spieltheorie bezüglich der Managementpraxis213
6.4 Wie sich Märkte entwickeln215
6.4.1 Das Lebenszykluskonzept215
6.4.2 Die Bedeutung von Technologien und Technologiedynamik217
6.5 Verständnis von Märkten – Wesentliche Grundlage der strategischen Planung221
6.5.1 Zentrale strategische Planungseinheit: Strategisches Geschäftsfeld221
6.5.2 Wahl der strategischen Geschäftsfelder und Verteilung der Ressourcen – „Outside-in“223
6.5.3 Kernkompetenzen als Ausgangspunkt – „Inside-out“226
6.5.4 Strategien für einzelne Geschäftsfelder229
6.6 Literatur232
7 Kapitalmärkte und Implikationen fürdie richtigen ökonomischenEntscheidungen234
7.1 Überblick234
7.2 Ökonomisch richtige Entscheide236
7.2.1 Woher kommt die Kapitalwertregel?236
7.2.2 Kapitalwert und interner Zinssatz239
7.2.3 Die Berücksichtigung von Risiko240
7.2.4 Was sind die richtigen Kapitalkosten?243
7.2.5 Berücksichtigung von Realoptionen244
7.2.6 Die „Ableger“ des NPV-Prinzips – Customer-Value etc.247
7.3 Finanzierung über Eigen- oder Fremdkapital?248
7.3.1 Leverage-Effekt248
7.3.2 Irrelevanz der Kapitalstruktur für den Unternehmenswert?250
7.4 Literatur254
8 Wirtschaftssysteme und Ethik256
8.1 Überblick256
8.2 Marktwirtschaft und Corporate Governance258
8.2.1 Vor- und Nachteile von Marktwirtschaften258
8.2.2 Corporate Governance – Begriffsbestimmung undzentrale Unterschiede261
8.2.3 Veränderung der Kapitalmärkte und Auswirkungen auf die Corporate Governance263
8.3 Wertmanagement266
8.3.1 Wie Werte und Wertsteigerung prinzipiell ermitteltwerden266
8.3.2 Einige Operationalisierungsprobleme268
8.3.3 Wertmanagement – Gestaltungskonzept und Norm270
8.3.4 Shareholder-Value versus Stakeholder-Value?271
8.3.5 Familienunternehmen – „Family-Value“272
8.4 Zunehmende Vernetzung der Marktwirtschaften– „Globalisierung“274
8.4.1 Anpassungsdruck274
8.4.2 Interdependenz internationaler Kapital-, Arbeits- und Gütermärkte275
8.4.3 Kampf um die Ressourcen276
8.5 Unternehmensethik277
8.5.1 Grundlegende Zusammenhänge277
8.5.2 Über Ethik278
8.5.3 Erfüllung ethischer Normen über ein Mindestmaß hinaus?280
8.5.4 Corporate Social Responsibility – Anspruch und Wirklichkeit282
8.6 Literatur284
9 Grenzen des systematischen Wissens286
9.1 Literatur291
Abkürzungsverzeichnis292
Index294
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