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Praxishandbuch des Mittelstands

Leitfaden für das Management mittelständischer Unternehmen

AutorGerhard Klippstein, Richard Merk, Volker Wittberg, Wolfgang Krüger
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl411 Seiten
ISBN9783834990846
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Das erste Kompendium, das den gesamten Kreislauf der Unternehmensführung mittelständischer Unternehmen in seiner spezifischen Problemstellung und in praktischen Lösungsansätzen abbildet.

Prof. Volker Wittberg, Prof. Wolfgang Krüger, Prof. Gerhard Klippstein und Prof. Richard Merk sind an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Bielefeld tätig.

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Leseprobe
Strategie – Zwischen Flexibilität und langfristiger Orientierung (S. 233-234)

Norbert Hans

Zusammenfassung

Strategisches Management fristet in kleineren und mittleren Unternehmen oft ein Stiefmütterchen- Dasein. Zu sehr stehen die Bewältigung des operativen Tagesgeschäfts im Mittelpunkt, die Sicherung des unmittelbaren Erfolgs und der Liquidität. Die Frage ist: Wie kann sich der Mittelständler strategisch aufstellen und eine auf Langfristigkeit angelegte Unternehmensentwicklung ins Auge fassen – und zugleich die für mittelständische Unternehmen typische und wichtige Flexibilität im operativen Tagesgeschäft beibehalten?

In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie Mittelständler in drei Schritten zu einer zukunftsfähigen Strategie gelangen, und zwar

durch eine Customer-Competition-Performance-Analyse (CCP),
die Ableitung eines strategischen Leitsatzes aus der CCP,
und der Umsetzung des strategischen Leitsatzes mit Hilfe der Balanced Scorecard.

Weiterhin werden die Differenzierungsmöglichkeiten für Mittelständler im Wettbewerb durch

erlebnisorientierte Strategien,
serviceorientierte Strategien
kundenbindungsorientierte Strategien
und Bedarfsermittlungsstrategien dargestellt.

Abschließend werden die Rollen definiert, die der Unternehmer, externe Coaches, Strategie- Projektgruppen und die Mitarbeiter bei der Umsetzung der Strategie einnehmen können.

1. Die strategischen Wettbewerbsvorteile

Verlässlicher Parameter bei der Analyse der Wettbewerbsfähigkeit des mittelständischen Unternehmens sind die strategischen Wettbewerbsvorteile. Deren Beobachtung und Analyse müssen im Mittelpunkt stehen bei:

der externen Unternehmensanalyse: Analyse der Chancen und Möglichkeiten, der Risiken und Gefahren für das Unternehmen mit Hilfe der Umweltanalyse, der Branchenanalyse, der Konkurrenzanalyse und vor allem der Kundenanalyse, und der internen Unternehmensanalyse: Analyse der Stärken und Schwächen, der kritischen Erfolgsfaktoren sowie der Kernfähigkeiten und Kernschwächen des Unternehmens. Strategische Wettbewerbsvorteile erfüllen drei Merkmale:

Sie betreffen ein für den Kunden wichtiges Leistungsmerkmal: Der strategische Wettbewerbsvorteil etwa eines Möbelgeschäfts kann in der Auslieferungsqualität liegen. Für das mittelständische Möbelgeschäft gilt: Es konkurrieren viele Anbieter um die Kunden mit Produkten, die allesamt eine ähnliche Qualität aufweisen. Wer freundliche Mitarbeiter hat, die beim Kunden nicht nur Dienst nach Vorschrift tun, sondern die Ware pünktlich anliefern und sie auch einmal eine steile Treppe hinaufschleppen, verschafft sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.

Strategische Wettbewerbsvorteile müssen von dem Kunden tatsächlich wahrgenommen werden: Die Kunden eines Möbelhauses erfahren die Qualität der Auslieferung direkt „am eigenen Leibe", in den eigenen vier Wänden. Bei jedem Möbelkauf können sie sich von dem Nutzen und der Kundenorientierung der Auslieferungsfahrer überzeugen. Sie dürfen vom Wettbewerb nicht so leicht einholbar und kopierbar sein: Wenn der strategische Wettbewerbsvorteil in der Ausbildung und Einstellung des Personals zum Kunden liegt, hat das Möbelhaus Vorteile. Denn durch den raschen Besuch eines Seminars lässt sich der Vorsprung eines Wettbewerbers nicht aufholen, in dessen Unternehmensphilosophie die Kundenorientierung integraler Bestandteil ist und der auf die qualifizierte Ausbildung des Personals großen Wert legt. Gerade der „menschliche Faktor", hier die grundsätzliche kundenfreundliche Einstellung der Fahrer, ist kaum imitierbar.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort10
Teil I Was ist Mittelstand?12
Standortbestimmung – Wo steht der Mittelstand?14
Zusammenfassung14
1. Mittelstands-Standortbestimmung15
2. Mittelstand zwischen theoretischer Erkenntnis und praktischem Nutzwert18
2.1 Volkswirtschaftliche Perspektive20
2.2 Betriebswirtschaftliche Perspektive23
2.3 Finanzwirtschaftliche Perspektive24
2.4 System- und Verhaltensperspektive26
2.5 Entrepreneurship-Perspektive29
Zusammenfassung34
Daten und Fakten – Wie ist der Mittelstand strukturiert?34
Zusammenfassung34
1. Mittelstand in der Marktwirtschaft35
2. Mittelstand qualitativ36
3. Mittelstand quantitativ38
4. Fazit47
Zusammenfassung50
Erfolgsfaktoren – Was zeichnet die „Stillen Stars“ im Mittelstand aus?50
1. Ziele und Visionen51
2. Marktdefinition52
3. Globalisierung53
4. Kundennähe54
5. Innovation55
6. Wettbewerbsvorteile56
7. Strategische Allianzen und Outsourcing58
8. Mitarbeiter59
9. Führungspersönlichkeiten59
10. Zusammenfassung und Diskussion60
11. Fazit62
Zusammenfassung64
Persönlichkeiten – Was macht den Mittelständler aus?64
Zusammenfassung64
1. Unternehmer ändern sich65
2. Vier Unternehmertypen66
3. Fazit69
Familienunternehmen – Auslaufmodelle oder Hoffnungsträger?72
Zusammenfassung72
1. Familienunternehmen ticken anders73
2. Unterschiede zwischen Konzernen und Familienunternehmen74
3. Strategische Besonderheiten von Familienunternehmen80
4. Ziele von Familienunternehmen82
5. Geschäftsleitung und Nachfolgeproblematik83
6. Transparenz in Familienunternehmen86
7. Fazit87
Eckpfeiler – Brauchen wir eine Mittelstandspolitik?90
Zusammenfassung90
1. Mittelstand als wirtschaftliche Größe91
2. Mittelstand und soziale Marktwirtschaft93
3. Probleme des Mittelstands95
4. Mittelstandspolitik als moderne Wirtschaftspolitik in Deutschland und Europa99
5. Fazit102
Teil II Der Lebenszyklus mittelständischer Unternehmen106
Vitalität – Wie lange leben Mittelstandsunternehmen?108
Zusammenfassung108
1. Geheimnis der Vitalität109
2. Geheimnis der Führung vitaler Unternehmen115
3. Unternehmenserfolg durch Kompetenz, Organisation, Personal und Finanzen117
4. Fazit119
Start-up – Worauf kommt es zu Beginn an?122
Zusammenfassung122
1. Zum aktuellen Gründungsgeschehen in Deutschland123
2. Wissenslandkarte zum Businessplan126
3. Gründungssituationen127
4. Worauf es bei einem Unternehmenskonzept ankommt129
5. Fazit136
Wachstum durch Industrielle Exzellenz – Managementqualität in der Produktion138
Zusammenfassung138
1. Unternehmenserfolg und Wachstum139
2. Operative Exzellenz und Unternehmenserfolg140
3. Qualitätsmanagement143
4. Managementqualität144
5. Cherry GmbH, Auerbach: Europäischer Champion des Industrial Excellence Award 2005147
6. Fazit149
6.1 Managementqualität149
6.2 Die Fabrik der Zukunft150
6.3 Der Produktionsstandort Deutschland151
Wendepunkte – Krisen- und Insolvenzmanagement als Chance?154
Zusammenfassung154
1. In die Krise geraten155
2. Die Chance suchen157
3. Die Chance nutzen164
4. Fazit166
Unternehmensnachfolge – Wie managt man den Generationenwechsel?170
Zusammenfassung170
1. Risiken ungeregelter Unternehmensnachfolge171
2. Die Phasen des Nachfolgemanagements172
3. Die Frühphase: Thema Daseinsvorsorge173
3.1 Die Notfall- und Erbregelung174
3.2 Die Altersversorgung176
4. Die Planungsphase: Thema Familienstrategie177
5. Die Realisierungsphase179
5.1 Wirtschaftliche und rechtliche Feinjustierung180
5.2 Abschließende Auswahl des Nachfolgers181
6. Die Neu-Startphase182
Unternehmensverkauf – Wie macht man Marketing in eigener Sache?186
Zusammenfassung186
1. Der Marketing-Mix für den Unternehmensverkauf187
2. Das Unternehmensprofil – die Basis für jeden Verkaufserfolg188
3. Unternehmensbewertung – die richtige Methode auswählen190
4. Verkaufsstrategien – das Unternehmen erfolgreich vermarkten193
5. Typische Verkaufsformen195
6. Due Diligence – das Vertrauen des Käufers rechtfertigen196
7. Finanzierung – unerwartete Unterstützung durch den Verkäufer198
8. Marketing ist möglich!199
Teil III Die Führung mittelständischer Unternehmen202
Die Führung mittelständischer Unternehmen – Zwischen Defizit und Äquivalenz204
Zusammenfassung204
1. Problembeschreibung205
2. Empirische Bedeutung der Unternehmensgröße206
3. Defizitmodell versus Äquivalenzmodell207
4. Empirische Erkenntnisse210
4.1 Systemsphäre210
4.2 Handlungssphäre212
5. Fazit216
Good Governance – Familienunternehmen zwischen Wert- und Werte-Orientierung220
Zusammenfassung220
1. Wert- oder/und Werte-Orientierung?221
2. Verantwortungsvolle Eigentümer222
3. Leistungsfähiges Management224
3.1 Regeln für die interne Führungsnachfolge225
3.2 Der Fremdmanager226
4. Effektive Kontrolle228
5. Fazit231
Strategie – Zwischen Flexibilität und langfristiger Orientierung234
Zusammenfassung234
1. Die strategischen Wettbewerbsvorteile235
2. In drei Schritten zur zukunftsfähigen Strategie236
2.1 Die Customer-Competition-Performance-Analyse236
2.2 Mit CCP zum strategischen Leitsatz238
2.3 Die Umsetzung des strategischen Leitsatzes239
3. Die wichtigsten Strategiearten für den Mittelständler242
3.1 Wettbewerbsvorteil durch Differenzierung242
3.2 Differenzierungsstrategie braucht Personalentwicklung244
4. Strategieorientierung und Flexibilität verknüpfen245
4.1 Der Unternehmer als Strategieexperte245
4.2 Externen Strategie-Coach einsetzen246
4.3 Strategie-Projektgruppe gründen246
4.4 Das strategische Wissen der Mitarbeiter nutzen247
Technologien und Ressourcen – Chancen evaluieren und nutzen250
Zusammenfassung250
1. Chancen evaluieren251
2. Fallbeispiel: Die ETeCH Technology Bridge252
3. Ressourcen255
4. Fazit259
Finanzierung – Rating, Mezzanine und Private Equity262
Zusammenfassung262
1. Basel II und der Mittelstand263
2. Aufbau bankinterner Ratings264
3. Finanzprodukte zur Schließung der Eigenkapitallücke: Private Equity und Mezzanine- Finanzierungen266
3.1 Beteiligungsfinanzierung – Private Equity267
3.2 Mezzanine-Finanzierung270
Personalführung – Zwischen Distanz und persönliche Nähe276
Zusammenfassung276
1. Ausgangsprobleme der Personalführung277
2. Zur Einordnung der Personalführung278
3. Personalführung – jeder versteht es anders!280
4. Menschenbilder – der Ausgangspunkt281
5. Personalführung – nicht nur Vis a vis!282
6. Führung – keine Einbahnstraße285
7. Führungstheorien – helfen sie?286
8. Führungsstile288
9. Führungsrollen und Führungsdilemmata289
10. Distanz oder Nähe – was nun?292
Controlling – Zwischen Blindflug und sicherer Unternehmensführung296
Zusammenfassung296
1. Grundlagen des Controllings297
2. Strategisches Controlling298
3. Operatives Controlling299
3.1 Grundlagen299
3.2 Kennzahlen300
4. Balanced Scorecard307
5. Fazit309
Teil IV Die Leistung mittelständischer Unternehmen313
Innovationsmanagement – Tüftelei und systematische Entwicklung314
Zusammenfassung314
1. Innovation: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit315
2. Innovation erfordert eigene Orientierung316
2.1 Potenzialbasierte Aufdeckung von Innovationsmöglichkeiten – die Kunden und Märkte von morgen entdecken318
2.2 Bedarfsbasierte Aufdeckung von Innovationsmöglichkeiten – die Kundenprobleme und Lösungsmöglichkeiten von morgen entdecken320
3. Von der Vision zum machbaren Entwicklungssprung – die Zukunft schrittweise erschließen322
4. Entfaltung innovativer Kräfte – Experimente fördern und aus Erfahrungen lernen326
Beschaffung – Von der Warenorder zum Supply Chain Management330
Zusammenfassung330
1. Mittelstand und Beschaffungsorganisation331
2. Mittelstandsspezifische Beschaffungsprobleme332
2.1 Beschaffungsmarketing333
2.2 Beschaffungsabwicklung334
2.3 Beschaffungslogistik334
2.4 Globalisierung und globale Beschaffung335
3. E-Business und E-Procurement336
4. Beschaffungsmanagementprozess338
4.1 Bedarfsmanagement338
4.2 Lieferantenmanagement339
4.3 Verhandlungsmanagement340
4.4 Liefer- und Versorgungsmanagement341
4.5 Abrechnungsmanagement341
5. Supply Chain Management und Netzwerke342
Produktionsmanagement – Zwischen Handwerk und Hochtechnologie346
Zusammenfassung346
1. Wettbewerbsorientierte Produktionsstrategie347
2. Leistungsstrategie348
2.1 Primärproduktspektrum348
2.2 Spektrum industrieller Dienstleistungen350
3. Prozessstrategie352
3.1 Outsourcing352
3.2 Prozessoptimierung357
4. Fazit359
Marketing und Vertrieb – Unternehmenserfolg durch Kundennähe und Flexibilität362
Zusammenfassung362
1. Marketing und Vertrieb im Mittelstand363
2. Strategische Marketingplanung in KMU365
2.1 Situationsanalyse366
2.2 Marktforschung in KMU366
2.3 Entwicklung einer Marketingkonzeption367
3. Erfolgsfaktoren von KMU – Ergebnisse empirischer Untersuchungen370
4. Unternehmenserfolg durch Kundennähe und Flexibilität als strategische Wettbewerbsvorteile372
5. Fazit377
Spiel ohne Grenzen – Mittelständler: Local und Global Player382
Zusammenfassung382
1. Von der Bundesliga in die Weltliga383
2. Fakten zum Auslandsengagement: Umfang, Motive und Zielregionen385
3. Internationalisierung und Wettbewerbsfähigkeit389
4. Unternehmerische Gesamtkonzepte entwickeln – die Vorteile des Standortes nutzen392
Literatur396
Autoren398

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