GLÜCK IM HUNA

Im Huna ist Glück nicht etwas, das dir vom Himmel einfach so zufällt, auch keine Chance, die du von irgendjemandem scheinbar planlos bekommst. Huna erklärt dir, dass du für dein Glück selbst etwas tun kannst. Ja, die Meister von Huna fordern dich sogar auf, dein Glück zu kreieren.

Wenn du dich bereits in einer sehr positiven Situation befindest, lädt es dich ein, dieses Glück in dir noch zu mehren, diesen Zustand noch länger und intensiver zu halten und diese Energie in alle Lebenssituationen hinein auszuweiten. Glück ergibt sich nach Ansicht von Huna nicht aufgrund eines Zufalls, sondern Glück ist ein selbstverständliches Geburtsrecht. Grund genug, sich näher mit dem »großen Geheimnis«, wie man »Huna« auch übersetzen kann, zu befassen.

Du brauchst ein starkes inneres Selbst, einen starken Charakter, um glücklich zu sein. Glückliche Menschen sind ruhig. Sie sind zentriert und in ihrer eigenen Mitte. Sie sind zufrieden mit sich und ihrem Leben. Sie haben eine Aura der Liebe um sich herum, wirken anziehend und sind zugleich ganz unspektakulär in ihrem Frieden.

Sie genießen ihr Glück, wohlwissend, dass sie eine besondere Begünstigung im Leben erfahren – die aber alle Menschen erleben könnten! Und sie pflegen diese Gefühle. Glückliche Menschen können fröhlich sein, auch wenn sie sich in einer scheinbar widrigen Situation befinden. Sie haben Zugang zu ihrem Innersten und zu ihrer Seele gefunden und lieben sich selbst.

Um glücklich zu sein, bedarf es aber eines wichtigen Schrittes:

Du musst dich dafür entscheiden.

Glück kann sein, dich von einer Krankheit zu erholen, dem Traumpartner begegnet zu sein, in der Lotterie gewonnen zu haben, den lang ersehnten Nachwuchs nun tatsächlich zu erwarten, einen erfolgreichen Job zu bekommen, einen sportlichen Erfolg zu verbuchen oder spirituelles Wachstum zu erleben. Glück kannst du auch in all den kleinen Dingen im Alltag spüren, eine Blume am Wegesrand, die dich berührt, ein schönes Musikstück, das dich an besondere Stunden erinnert. All diese glücklichen Begebenheiten und Umstände wirst du zunächst dankbar annehmen. Und genießen.

Und nun kommt die Weisheit von Huna zum Tragen. Dieser besondere Zustand, dieses Glück, diese besondere Energie will nun in den Alltag integriert werden und dort weiter ausgebaut werden. Es darf ruhig mehr sein, meinen die Kahunas, die Meister des hawaiianischen Schamanismus. Sie laden dich ein, diesen Zustand auszuweiten, diese Energie in alle Lebenssituationen zu übertragen, auszudehnen, tiefer einzutauchen und noch mehr und inniger das Glück zu genießen.

Und damit beginnt dein eigener Prozess, dein Glück selbstständig zu kreieren. Du darfst lernen, niemandem mehr zu erlauben, diesen besonderen Zustand von Glück zu zerstören. Du wirst dich so sehr lieben, dass es deine ganz persönliche Lebensaufgabe wird, für dich so sehr und so gut zu sorgen, dass du immer und unter allen Lebensbedingungen dieses Glück in dir spürst.

GLÜCK IN GESELLSCHAFT UND KULTUR

Ein Blick in andere »nicht spirituelle« Bereiche. Ist das Leben eine schier unendliche Suche nach Glück? »Irgendwo auf der Welt ist ein kleines bisschen Glück …« So sangen es die Comedian Harmonists in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts. Aber wo um aller Welt ist dieses bisschen Glück? Am Kirschbaum in Nachbars Garten? Am Ende des Regenbogens, wo der legendäre Topf voller blitzender Goldstücke auf den Glückspilz warten soll?

Der Hans im Märchen ist auf der Suche nach dem Glück – er beginnt bekanntlich mit einem Klumpen Gold, den er gegen ein Pferd eintauscht, das er für eine Kuh hergibt, die er für ein Schwein tauscht, das er für eine Gans weggibt, die er schließlich um ordentliche Wetzsteine eintauscht. Als er an einem Brunnen rastet, fallen die schweren Schleifsteine hinein.

Hans wird jedoch keineswegs verdrießlich, sondern glücklich, dass ihm endlich die drückende Last genommen wurde, die er in Form der Wetzsteine mit sich herumschleppte. Er ruft: »So glücklich wie ich, kann kein anderer Mensch unter der Sonne sein.« Frohgemut und leichten Schrittes, befreit von aller Bürde, eilt er nach Hause.

WAS IST GLÜCK EIGENTLICH?

Etwas zu haben oder nichts zu haben? Ein Haben von Dingen oder ein selbstverständliches, in sich ruhendes Sein? Ist Glück, die Welt da draußen zu erfahren, oder eher, endlich wieder heimzukommen? Ist Glück vielleicht immer beides im Wechsel? Eine eigentümliche Kraft treibt uns voran auf einer Suche – und oft genug wissen wir noch nicht einmal, wonach wir suchen.

Huna, der von Hawaii und Polynesien inspirierte Weg der Weisheit und der Freude, der Liebe und der Erfüllung, kann auf diese und ähnliche Fragen sinnvolle, oft verblüffend einfache und praktische Antworten geben. Ja, es gibt sogar eine »Huna-Glücksformel«! Bevor wir uns dieser Huna-Glücksformel widmen, sie näher beschreiben, wirksame Übungen und berührende Rituale dazu anbieten, wollen wir noch etwas tiefer erforschen, was Glück alles bedeuten könnte und wie Glück und bewusstes Leben zusammenhängen. Wir brauchen dazu keine philosophischen und auch keine psychologischen Wissenschaftsbegriffe (die es selbstverständlich gibt) und auch keine metaphysisch überhöhten Patentrezepte (wie sie oft genug feilgeboten werden). Persönliche Lebenserfahrung und schlichte Sprache reichen vollkommen aus.

Annäherungen daran, was Glück sein könnte

Was halten Sie von den folgenden Aussagen, die unterschiedliche Facetten von Glück beleuchten?

• Glück ist, wenn wir im Lotto gewinnen.
• Glück ist ein anderes Wort für Anpassung.
• Glück ist ein Hochgefühl, von dem man wünscht, es möge andauern.
• Die Hochgefühle von Glückszuständen unterscheiden Glück von Zufriedenheit.
• Glück ist ein flüchtiger Gast.
• Glück ist ein erfülltes Leben.
• Glück ist, anderen Lebewesen helfen zu können, heilen zu dürfen.
• Glück ist Freundschaft, Familie, Kreativität.
• Glück ist ein Höhepunkt, eine Euphorie, wie ein Orgasmus, jedoch kein Dauerzustand.
• Glück ist Zustand des inneren Gemütsfriedens, der Seelenruhe.
• Glück ist ein Wunsch, dessen Erfüllung während des Lebens auf der Erde nur kurzzeitig möglich ist.
• Glück ist bewusste Einswerdung von persönlichem und überpersönlichem Sein.
• Glück sind Zufälle, die aus heiterem Himmel etwas Gutes bringen oder vor etwas Üblem schützen.
• Glück ist … (Tragen Sie ruhig hier im Buch ein, was Ihnen selbst jetzt in den Sinn kommt.)

Glücksforschung

Seit Aristoteles ist Eudaimonia ein in der Philosophie gern gebrauchter Begriff, um das Gedeihen bzw. das Gelingen von Leben und Lebensführung zu bezeichnen. Damit verbindet man dann die Empfindungen von Glück, Glückseligkeit und seelischem Wohlbefinden.

Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat mit seiner Bedürfnispyramide ein Modell angeboten, in dem man Glück hierarchisch recht weit oben ansiedeln müsste. Unten an der breiten Basis sind körperliche Bedürfnisse, soziale Bedürfnisse und so fort; weiter oben individuelle Bedürfnisse. Ganz oben steht Selbstverwirklichung.

Der Forscher und Autor Mihaly Csikszentmihalyi hat den englischen Begriff des Flow in die Diskussion eingeführt, um damit ein Fließen und Strömen in einem Schaffensrausch oder bei einer Aktivität zu beschreiben, das zwischen den Polen von Angst durch Überforderung und Langeweile durch Unterforderung eine Art von Glücksgefühl entstehen lässt.

Gedeihen und Gelingen des Lebens, Selbstverwirklichung, im kreativen Fluss sein – das sind sicher wichtige Aspekte von Glück und Glücksempfinden.

Da vermutlich jeder Mensch glücklich sein will, suchen und forschen Menschen seit jeher nach Formeln und Rezepten. Beim Backen ist es vergleichsweise einfach, ein Rezept zu finden und mit einer Prise Liebe auch einen guten Kuchen zu backen. Der amerikanische Psychologe Edward F. Diener (»Glücklich ohne Grund«) forscht und veröffentlicht seit gut 25 Jahren zum Thema Glück, das er jedoch subjective well-being nennt, also etwa »subjektives Wohlbefinden«. Mit 260 Fachartikeln und zahlreichen Büchern, die in mehr als 30 000 wissenschaftlichen Arbeiten wieder zitiert werden, ist er derzeit der vielleicht wichtigste akademische Glücksforscher. Er vertritt etwas, was man »Positive Psychologie« nennt.

Diener spricht von vier Zutaten, die Menschen zum persönlichen Glück brauchen:

• Eine Aufgabe, die sie kompetent erfüllen.
• Nahe soziale Bindungen zu anderen Menschen.
• Ab und zu etwas Neues, das das Leben bereichert.
• Spiritualität (hier: die Überzeugung, Teil eines sinnvollen größeren Ganzen zu sein).

Aber es gibt noch viel mehr Ansichten.

Glück beginnt im Körper, im Hier und Jetzt, bei mir selbst: Der Biophysiker Stefan Klein (»Die Glücksformel oder Wie die guten Gefühle entstehen«) bezieht Glück und Glücksgefühle überwiegend auf ein körperliches Wohlbefinden, das durch Abbau von Stress, sinnliche Freuden, Vorfreude auf einen schönen Urlaub oder angenehme Erinnerungen ausgelöst wird.

Lächeln macht glücklich: Positives Denken und Lächeln sind wesentliche Zutaten zum Glück, aber nur, wenn sie aus dem Herzen kommen. So der amerikanische Anthropologe...