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E-Book

Versandhandelsmanagement

Grundlagen, Prozesse und Erfolgsstrategien für die Praxis

AutorTGMC Management Consulting GmbH
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl366 Seiten
ISBN9783834992383
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Das Buch gibt einen Überblick über sämtliche betriebswirtschaftlichen Fragestellungen im Versandhandel. Von der Angebotserstellung über das Fulfillment bis hin zu Organisation, Kalkulation, Rechtsfragen und Wachstumsstrategien werden die zentralen Themen umfassend und praxisnah dargestellt. Mit einem Sonderkapitel für Vertreter im Direktvertrieb. Die 2. Auflage wurde umfassend aktualisiert und ergänzt.

Dr. Jan Thieme, promovierter Diplom-Volkswirt, hat eine Management-Karriere im Direktvertrieb und im Direktmarketing absolviert. Seit 1994 betreibt er eine Personalberatung für Versandhandel, Direktmarketing und Call Center. Die Mitautoren Jochen Barringer, Rolf Becker, Jörg Bernhard, Uwe H. Drescher, Bernd Heidemeyer und Patrick Palombo sind ebenfalls ausgewiesene Versandhandels-Experten.

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Leseprobe
3 Vertreter-Versandhandel (Direktvertrieb) (S. 179-180)

Der Vertreter-Versandhandel, haufiger Direktvertrieb genannt, ist eine spezielle Form des Versandhandels, die sich von anderen Formen des Versandhandels dadurch unterscheidet, dass der Angebotstrager kein Mailing, kein Katalog, keine CD und kein Internetauftritt, sondern ein personlicher Verkaufer ist. Der Verkaufer prasentiert die Ware in der Wohnung des Kunden mit Hilfe von Ansichtsmustern oder Proben. Der Verkaufer unterstiitzt seine Prasentation haufig durch Prospekte oder Abbildungen.

Der Direktvertrieb kennt im Prinzip die gleichen Funktionen wie jeder Versandhandler, namlich Sortimentsentv^icklung und Einkauf, Marketing, Verkauf und Geschaftsabwicklung (Fulfillment). Die Gewichtung der einzelnen Funktionen unterscheidet sich allerdings deutlich von der Gewichtung im Katalogversandhandel. Das Sortiment ist in aller Kegel schmaler und statischer, das Marketing haufig nur in Ansatzen vorhanden. Dafiir spielt der Verkauf in der Praxis des Direktvertriebs die HauptroUe. Die Dominanz der Personalfragen im Direktvertrieb, insbesondere die Rekrutierung und Motivation der Verkaufer, verstellen haufig den Blick fiir die ebenfalls wesentliche Bedeutung von Sortiment und Marketing. Die Geschaftsabwicklung unterscheidet sich in den Prozessen nicht wesentlich vom iibrigen Versandhandel. Ausnahme ist die Bestellannahme, die vom Verkaufer iibernommen wird.

3.1 Eignung des Sortiments fur den Direktvertrieb

Im Bundesverband Direktvertrieb sind 29 Unternehmen zusammengeschlossen. Wichtige Sortimente dieser Anbieter sind z. B. Tiefklihlkost, Wein, Kosmetika, Nahrungserganzung, Reinigungsmittel, Lexika, „Tischkultur", Kochgeschirr, Haushaltsgerate, insbesondere Staubsauger, Fenster und Tiiren, Zusatzheizungen, Einbaukiichen. Der Direktvertrieb ist wegen der hohen Personalkosten im Verkauf (Vertreterprovisionen) ein besonders teurer Vertriebsweg, der daher nur mit einer sehr hohen Wertschopfung funktioniert. Insbesondere die Neukundengewinnung ist in der Kegel sehr aufwendig. Die Direktvertriebseignung des Sortiments ist gegeben, wenn mogUchst viele der drei foigenden Bedingungen erfullt sind:

1. hohe Artikelwerte, die fiir die Verkaufer entsprechend hohe (absolute) Abschlussprovisionen ermoglichen. Dazu gehoren z. B. Fenster und Tiiren, Einbaukiichen, GroSlexika oder Staubsauger,
2. Wiederkaufartikel, durch die die Neukundeninvestition amortisiert werden kann wie z. B. Tiefkiihlkost, Kosmetika, Wein, Nahrungserganzung oder Reinigungsmittel, aber auch Tischgeschirr mit Nachkaufgarantie oder Erganzungsbande von Lexika,
3. hohe Spannen, die durch eine wertige Anmutung, Exklusivitat und besondere Features erreicht werden, so z. B. bei Dampfkochtopfen, wertig eingebundenen Lexika, Tischgeschirr. Bei Verbrauchsartikeln wie Kosmetika oder Reinigungsmitteln ist dem Verbraucher die Kalkulation ohnehin nicht transparent. Im Direktvertrieb sind bei einigen Warengruppen Spannen von 70 bis 90 % vom Verkaufspreis durchaus iiblich und erforderlich.

Die hohen Spannen werden haufig dadurch erreicht, dass die vertriebenen Produkte selbst hergestellt werden, daraus leitet sich die Bezeichnung Direktvertrieb ab: Der Hersteller vertreibt direkt an den Endverbraucher und nicht indirekt iiber den Handel.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort5
Vorwort zur ersten Auflage7
Vorwort zur zweiten Auflage11
Inhaltsverzeichnis14
1 Bedeutung und Formen des Versandhandels21
1.1 Was ist Versandhandel?21
1.2 Versandhandelstypen26
1.2.1 Business-to-Consumer (B-to-C)-Versandhandel26
1.2.2 Business-to-Business(B-to-B)-Versandhandel43
1.3 Motivation en zum Kauf im Versandhandel46
1.3.1 Allgemeine Kaufmotive47
1.3.2 Sortimentsorientierte Kaufmotive48
1.4 Bedeutung und Struktur des Versandhandels in Deutschland50
1.5 Versandhandel im internationalen Vergleich54
2 Der Prozess der Angebotserstellung57
2.1 Einkauf57
2.1.1 Strategische Sortimentsentwicklung57
2.1.2 Die Sortimentsstruktur63
2.1.3 Einkaufsquellen und Lieferanten65
2.1.4 Einkaufskonditionen70
2.1.5 Sortimentsoptimierung72
2.1.6 Disposition und Beschaffung75
2.1.7 Einkaufssteuerung79
2.2 Entwicklung der Angebotstrager81
2.2.1 Kataloge und Mailings81
2.2.2 Online-Shop89
2.2.3 CD-ROM, DVD und mobile Kommunikation101
2.2.4 TV-Shopping105
2.3 Marketing113
2.3.1 Die Zielgruppe113
2.3.2 Marktforschung121
2.3.3 Neukundengewinnung123
2.3.4 Kundenaktivierung134
2.3.5 Databasemarketing148
2.3.6 Verkaufssteuerung, Planung und Controlling153
2.4 Verkauf156
2.4.1 Verkaufsforderung157
2.4.2 Kundenbindungsinstrumente158
2.4.3 Telefonmarketing160
2.4.4 Sammelbesteller und Absatzmittler166
2.4.5 Integrierte Kommunikation168
2.4.6 Stationare Ladengeschafte170
2.4.7 Uberhangverwertung173
2.4.8 Ausland174
2.5 Der Prozess der Angebotsbereitstellung im Uberblick175
3 Vertreter-Versandhandel (Direktvertrieb)177
3.1 Eignung des Sortiments fur den Direktvertrieb177
3.2 Marketing im Direktvertrieb179
3.3 Verkauf im Direktvertrieb183
3.3.1 Rekrutierung von Verkaufern183
3.3.2 Ausbildung und Personalentwicklung186
3.3.3 Vergutung und Incentives189
3.3.4 Führung und Motivation192
3.4 Die Integration von Direktvertrieb und Direktmarketing195
4 Der Prozess der Geschäftsabwicklung197
4.1 Bestellannahme198
4.1.1 Telefonische Bestellung199
4.1.2 Schriftliche Bestellung206
4.1.3 Website-Bestellung207
4.2 Fakturierung und Kundenkonto208
4.3 Logistik211
4.3.1 Wareneingang211
4.3.2 Lagerorganisation212
4.3.3 Kommissionierung214
4.3.4 Packerei und Versand215
4.3.5 Personaleinsatz217
4.3.6 Retourenannahme und technischer Kundendienst219
4.4 Inkasso221
4.4.1 Zahlungsarten221
4.4.2 Kreditpolitik223
4.4.3 Mahnungen und Beitreibung225
4.4.4 Versandhausbetrug227
4.5 Kundenbetreuung227
4.6 Zusammenfassung: Der Prozess der Geschäftsabwicklung im Überblick228
4.6.1 Das optimale Prozessniveau228
4.6.2 Die Hauptprozesse des Versandhandels im Zusammenhang231
5 Querschnittsthemen des betrieblichen Gesamtprozesses233
5.1 Funktionalitaten eines IT-Systems im Versandhandel233
5.2 Die Aufbauorganisation eines Versandhandels238
5.2.1 Die klassische Linienorganisation238
5.2.2 Die Produktmanagement- und Matrixorganisation240
5.2.3 Grenzfälle241
5.3 Berufsbilderim Versandhandel244
5.3.1 Einkäufer244
5.3.2 Direktmarketer und Direktwerber245
5.3.3 Databasemarketing- und Adressmanager247
5.3.4 Call Center Manager248
5.3.5 Logistikleiter249
5.4 Dienstleister des Versandhandels und Outsourcing250
5.4.1 Einkaufsagenturen252
5.4.2 Werbeagenturen252
5.4.3 Adress- und Datenbankdienstleister254
5.4.4 Call Center255
5.4.5 Fulfillmentdienstleister257
5.5 Besondere Rechtsfragen des Versandhandels259
5.5.1 Zielgruppen als rechtliches Differenzierungskriterium260
5.5.2 Besondere Verbraucherrechte im Fernabsatz (Widerruf und Rückgabe)262
5.5.3 Informationsverpflichtungen268
5.5.4 Der Versand-Vertrag im elektronischen Geschäftsverkehr270
5.5.5 Rechtsaspekte der Geschäftsabwicklung277
5.5.6 Rechtsaspekte der kommerziellen Kommunikation279
5.5.7 Werbung im Rahmen von Telediensten281
5.5.8 Verkaufsforderung im Fernabsatz282
5.5.9 Gewinnspiele und ihre Bedingungen287
5.5.10 Besondere Grundsätze der Telefon-, Telefax- und elektronischen Werbung289
5.5.11 Datenschutzregelungen291
5.5.12 Neuerungen nach der UWG-Novelle 2003291
6 Interdependenzen, Ruckkopplungen und Optimierungsprobleme im Gesamtprozess293
6.1 Kalkulation und Preispolitik293
6.1.1 Kalkulationsgrundlagen293
6.1.2 Elemente der Preispolitik296
6.2 Die Optimierung von Sortimentsbreite und Sortimentstiefe307
6.3 Disposition, Nachfrageausschopfung und Kundenbindung309
6.3.1 Das „Zeitungsjungen-Problem"309
6.3.2 Die optimale Politik der Warendisposition312
6.4 Retourenvermeidung315
6.4.1 Retourengründe und Retourenvermeidung316
6.4.2 Die Retourenquote als Optimierungsproblem320
6.5 Verkaufschancen und Kreditrisiken (Die Fair-lsaac-lnforma-Methode)324
6.6 Strategische Entwicklung und Struktur des Kundenbestands328
6.6.1 Methoden der Kundenbewertung328
6.6.2 Die optimale Kundenstruktur333
6.7 Kernkompetenzen und Expansionsstrategien338
6.7.1 Kernkompetenzen im Versandhandel338
6.7.2 Expansionsstrategien im Versandhandel340
6-8 Die Bewertung von Versandhandelsunternehmen344
6.8.1 Bewertungsanlässe und Wachstumsfinanzierung344
6.8.2 Substanzbewertung346
6.8.3 Ertragsbewertung347
6.8.4 Strategische Bewertung351
6.9 Das Optimierungssystem des Versandhandels352
Literaturverzeichnis355
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis357
Namensregister359
Sachregister361
Die Autoren367

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