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Die Leiden des jungen Werther. Eine anthropologische Spurensuche im 18. Jahrhundert

AutorAnika Richmann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl24 Seiten
ISBN9783656701620
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,0, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Zu einem [...] Abarbeiten in der Selbstbeobachtung berechtigte [...] die aufwachende empirische Psychologie, die nicht gerade alles was uns innerlich beunruhigt für bös und verwerflich erklären wollte [...]' Johann Wolfgang von Goethe Johann Wolfgang von Goethe erkannte in diesem Zitat bereits den Prozess, welcher sich in der Anthropologie des 18. Jahrhunderts in den verschiedensten Bereichen der Wissenschaftsdisziplinen manifestierte. Am Menschen selbst orientieren sich nun jene Disziplinen, sodass besonders die Literatur als Medium der selbstreflexiven Wahrnehmung des subjektgewordenen Individuums zum Anschauungsgebiet wird. Thematisch konzentrieren und prägen sich in ihr nun jene Kontexte, welche den 'ganzen Menschen' bilden. Innerhalb dieser Relationen bewegt sich so auch Goethes Briefroman 'Die Leiden des jungen Werther', der 1787 als bearbeitete Ausgabe des Autors erschien (erstmalig erschienen 1774 unter dem Titel 'Die Leiden des jungen Werthers'). Entsprechend der anthropologischen Intentionen des 18. Jahrhunderts, die den Einzelnen in den Fokus wissenschaftlicher Diskurse rücken, berichtet Goethe in seiner Autobiographie 'Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit' zur Entstehung seines Werkes, dass ihn '[j]ener Vorsatz, meine innere Natur nach ihren Eigenheiten gewähren, und die äußere nach ihren Eigenschaften auf mich einfließen zu lassen [...] ' , hierbei indoktriniert hätte. Helmut Schmiedt schrieb über das Werk folgendes '[...] [es] dürfte [...] wenige andere Werke geben, die unter so vielen verschiedenen Perspektiven das dauerhaft intensive Interesse der Literaturwissenschaftler auf sich gezogen haben [...]' Bei den Zeitgenossen löste der Roman teils widersprüchliche Resonanz aus, sodass jene vom Verbot bis hin zur Huldigung des Werkes und seines Protagonisten, den jungen Werther reichte. Die Entstehung sowie Wirkung des Romans bezieht sich retrospektiv dichotomisch zurück auf die Geschehnisse in der Wirklichkeit: Einerseits gründet Goethes Werk auf einer Fallgeschichte, andererseits wird es, zahlreiche Debatten um Nachahmungseffekte auslösend, zum zeitgenössischen Archetypen der Modekrankheiten Melancholie und Hypochondrie. Die kausalpsychologische Entwicklung hin zum finalen Selbstmord, vollzieht sich laut Goethe auf Basis einer 'krankhaft' veränderten Perspektive, die '[...] das Leben als eine ekelhafte Last.' empfindet. '[...] das Schicksal des »der freien und allseitigen Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit« [nach; AR] lebenden Protagonist

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