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Wettbewerbsorientierte Managerentlohnung im F&E-Kontext

Eine ökonomische Analyse ausgewählter Performancemaße

AutorManuela Hirsch
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl249 Seiten
ISBN9783835055179
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Manuela Hirsch untersucht ausgehend von einem Duopolmodell mögliche strategische Wettbewerbseffekte von Delegation und performanceorientierter Entlohnungsvertragsgestaltung im F&E-Kontext.

Dr. Manuela Hirsch promovierte bei Univ.-Prof. Mag. Dr. Christian Riegler am Lehrstuhl für Integrierte Unternehmensrechung der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie ist derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Integrierte Unternehmensrechnung tätig.

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Leseprobe
2 Performancemessung in F&,E (S. 5)

Die Notwendigkeit von F&,E zum Aufbau und Erhalt unternehmerischer Erfolgspotentiale steht außer Streit. Die Messung des konkreten Wertbeitrags, den die F&,EAktivitäten zur Unternehmenszielerreichung liefern, stellt die Unternehmen jedoch vor eine große Herausforderung. Sie wird als eine der schwierigsten Aufgaben in der unternehmerischen Erfolgsmessung bezeichnet. Der Begriff F&,E umfasst verschiedenste Aktivitäten, beginnend mit der Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis hin zur konkreten Produkt- und Prozessentwicklung. In der vorliegenden Arbeit wird diese umfassende Begriffsdefinition grundsätzlich beibehalten. Wenn jedoch Ausführungen nur einen Teilaspekt des F&,E-Begriffs betreffen, wird darauf explizit hingewiesen.

Die Rolle von Forschung und Entwicklung im und für das Unternehmen hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert. War der F&,E-Bereich früher ein isolierter Teil, der einen großteils linear ablaufenden Innovationsprozess mehr oder weniger unabhängig vom restlichen Unternehmen durchgeführt hat, so wurde er in den letzten Jahren zu einem integralen, wichtigen Bestandteil des Unternehmens, der mit den Leistungsverwertungssystemen, als internen Kunden der F&,E-Leistung, eng verwoben ist.

Zunächst sollen in diesem einführenden Kapitel anhand eines Prozessmodells die F&,E-Aktivitäten und ihre Verknüpfung mit den anderen Bereichen im Unternehmen dargestellt werden. Daran anschließend wird näher auf die Besonderheiten von F&,EInvestitionen im Unterschied zu herkömmlichen Investitionen z.B. in Sachanlagevermögen eingegangen. Um ein grundlegendes Verständnis über Performancemessung im F&,E-Bereich zu erhalten, folgt nach einigen Begriffsdefinitionen ein kurzer Überblick über die Entwicklung dieses Themas in der Literatur.

Anschließend wird auf die Gestaltung von Performancemesssystemen in F&,E und deren Aufgaben eingegangen. Da nicht jedes Unternehmen zentral durch einen Entscheidungsträger gesteuert wird, sondern vielmehr eine Tendenz zur Dezentralisierung erkennbar ist, folgt weiters eine Darstellung möglicher hierarchischer Ebenen der Performancemessung in Zusammenhang mit F&,E. Dabei wird auch die organisatorische Einbettung der F&,E-Aktivitäten im Unternehmen behandelt.

Nachfolgend werden verschiedene Messbereiche dargestellt und konkrete Ansätze zur Messung und Beurteilung der F&,E-Performance aus dem zu Beginn vorgestellten Prozessmodell abgeleitet. Den Abschluss dieses Kapitels bilden eine Gegenüberstellung von Gründen, die für bzw. gegen eine Performancemessung in F&,E sprechen sowie daraus abgeleitete Implikationen für Gestaltungsempfehlungen für F&,E-Performancemesssysteme.

2.1 Der F&,E-Prozess

Für die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten haben Brown/Svenson (1988) anhand eines Prozessmodells deren Verflechtung mit den Leistungsverwertungssystemen des Unternehmens dargestellt, und dabei verschiedene Ebenen aufgezeigt, die zur F&,E-Performancemessung herangezogen werden können. Dieses lineare Modell wird in Abbildung 1 dargestellt.

Auch Brockhoff (2002) weist auf die Wichtigkeit des Schnittstellenmanagements hin, um ,eine "kommentarlose Weiterreichung von Aufgaben ,an nachgelagerte organisatorische Einheiten" zu vermeiden. Derartige Koordinationsaufgaben werden in der Literatur üblicherweise dem Controlling übertragen.

Die einzelnen Elemente dieses Prozessmodells werden nachfolgend erläutert:

1. Die F&,E-Inputs umfassen Human-, Sach- und Finanzressourcen, die für F&,EAktivitäten eingesetzt werden, also z.B. Arbeitsleistung gemessen in Personenjahren, Kosten für den Erwerb und Betrieb von Laborausstattungen, aber auch zugewiesene Budgetmittel zur Finanzierung der Aktivitäten. Daneben zählen hier noch immaterielle Werte zum Input, z.B. Fachwissen, Ideen oder allgemein Informationen.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis18
1 Einleitung19
1.1 Motivation und Zielsetzung19
1.2 Aufbau der Arbeit21
2 Performancemessung in F&E23
2.1 Der F&E-Prozess24
2.2 Besonderheiten von F&E-Investitionen27
2.3 Begriffsdefinitionen30
2.4 Entwicklung der Performancemessung in F&E31
2.5 Gestaltung von Performancemesssystemen in F&E34
2.5.1 Zweck der Performancemessung35
2.5.2 Allgemeine Aufgaben von Performancemesssystemen37
2.5.3 Aufgaben von Performancemesssystemen im F&E-Kontext38
2.5.4 Ebenen der Performancemessung40
2.5.5 Gegenstand der Performancemessung46
2.6 Ansatzpunkte zur Messung und Beurteilung der F&E-Performance47
2.6.1 Ebene Input48
2.6.2 Ebene Aktivitäten48
2.6.3 Ebene Output48
2.6.4 Ebene Leistungsverwertung49
2.6.5 Ebene Outcome49
2.7 Zusammenfassende Betrachtung51
2.7.1 Gründe, die gegen eine F&E-Performancemessung sprechen51
2.7.2 Gründe, die für eine F&E-Performancemessung sprechen53
2.7.3. Implikationen für Gestaltungsempfehlungen54
3 Performanceorientierte Anreizsysteme in F&E57
3.1 Rahmenbedingungen der Gestaltung von Anreizsystemen57
3.2 Basiselemente von Anreiz- und Belohnungssystemen60
3.2.1 Anreiz- und Belohnungsarten60
3.2.2 Bemessungsgrundlagen63
3.2.3 Entlohnungsfunktion67
3.3 Aufgaben von performanceorientierten Entlohnungssystemen69
3.4 Verhaltenswissenschaftliche und ökonomische Analysezugänge71
3.4.1 Verhaltensbeeinflussungseffekt im F&E-Kontext72
3.4.2 Wettbewerbseffekt im F&E-Kontext72
4 Verhaltensbeeinflussungseffekt im F&E-Kontext in der ökonomischen Analyse74
4.1 Das Standard-Prinzipal-Agenten-Modell74
4.2 Agency costs and innovation76
4.2.1 Forschungsfragen76
4.2.2 Modellaufbau und Handlungssequenz77
4.2.3 Analyse und Ergebnisse78
4.3 Opening the black box of innovation83
4.3.1 Forschungsfragen83
4.3.2 Modellaufbau und Handlungssequenz83
4.3.3 Analyse und Ergebnisse85
4.4 Corporate Conservatism and Relative Compensation86
4.4.1 Forschungsfragen86
4.4.2 Modellaufbau und Handlungssequenz87
4.4.3 Analyse und Ergebnisse88
4.5 Managerial Incentives and Product Market Competition90
4.5.1 Forschungsfragen90
4.5.2 Modellaufbau und Handlungssequenz90
4.5.3 Analyse und Ergebnisse90
4.6 On information sharing and incentives in R&D92
4.6.1 Forschungsfragen92
4.6.2 Modellaufbau und Handlungssequenz92
4.6.3 Analyse und Ergebnisse94
4.7 Gestaltung von Anreizsystemen zur Steuerung von Innovationsprozessen95
4.7.1 Forschungsfragen95
4.7.2 Modellaufbau und Handlungssequenz96
4.7.3 Analyse und Ergebnisse98
4.8 Optimale Zeitallokation auf Routineaufgaben und Erfindungen100
4.8.1 Forschungsfragen100
4.8.2 Modellaufbau und Handlungssequenz101
4.8.3 Analyse und Ergebnisse102
4.9 Zusammenfassung103
5 Wettbewerbseffekt im F&E-Kontext in der ökonomischen Analyse - Grundmodell106
5.1 Preiswettbewerb - Grundmodell106
5.2 Forschung und Entwicklung im Preiswettbewerb112
5.2.1 Stufe 2 - Absatzpreisentscheidung115
5.2.2 Stufe 1 - F&E-Investitionsentscheidung116
5.2.3 Interpreation der Ergebnisse118
5.3 Zusammenfassung119
6 Wettbewerbseffekt im F&E-Kontext in der ökonomischen Analyse - Strategische Delegation121
6.1 Literaturüberblick121
6.2 Modelldesign und Annahmen129
6.3 Teilspiel NN135
6.4 Gewinn und Umsatz136
6.4.1 Teilspiel DD136
6.4.2 Teilspiele DN142
6.4.3 Teilspiel ND146
6.4.4 Stufe 1 - Lösung des Gesamtspiels147
6.4.5 Zusammenfassung Performanc162
6.5 Gewinn und Absatzmenge162
6.5.1 Teilspiel DD163
6.5.2 Teilspiel DN167
6.5.3 Teilspiel ND171
6.5.4 Stufe 1 - Lösung des Gesamtspiels171
6.5.5 Zusammenfassung Performancemaß "Gewinn und Absatzmenge"181
6.6 Gewinn und Kostenreduktion182
6.6.1 Teilspiel DD183
6.6.2 Teilspiel DN187
6.6.3 Teilspiel ND190
6.6.4 Stufe 1 - Lösung des Gesamtspiels191
6.6.5 Zusammenfassung Performancemaß "Gewinn und Kostenreduktion"201
6.7 Residualgewinn202
6.7.1 Teilspiel DD203
6.7.2 Teilspiel DN207
6.7.3 Teilspiel ND211
6.7.4 Stufe 1 - Lösung des Gesamtspiels212
6.7.5 Zusammenfassung Performancemaß "Residualgewinn"222
6.8 Vorteilhaftigkeit der Delegation224
6.8.1 Niedriger Wettbewerb224
6.8.2 Mittlerer Wettbewerb225
6.8.3 Hoher Wettbewerb225
6.9 Zusammenfassung225
7 Wettbewerbseffekt im F&E-Kontext in der ökonomischen Analyse - Strategische Delegation, F& E und Spillover- Effekte227
7.1 Modelldesign und Annahmen227
7.2 F&E-Grundmodell mit Spillover-Effekt ohne Delegation231
7.3 Strategische Delegation der F&E- und Absatzpreisentscheidung232
7.3.1 Gewinn und Absatzmenge232
7.3.2 Gewinn und Kostenreduktion232
7.3.3 Residualgewinn232
7.4 Gewinnvergleiche233
7.4.1 Niedriger Wettbewerb234
7.4.2 Mittlerer Wettbewerb239
7.4.3 Hoher Wettbewerb243
7.5 Zusammenfassung248
8 Resümee250
8.1 Anreizsysteme für F&E-Mitarbeiter250
8.2 Anreizsysteme für Manager mit F&E-Verantwortung251
Literaturverzeichnis257

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