2. So machen Sie Ihre RX100 startklar
Bevor es mit dem Fotografieren losgeht, lernen Sie nun zunächst wichtige Grundlagen zum Energiemanagement, zu Speicherkarten und den optimalen Grundeinstellungen zum unkomplizierten und schnellen Starten mit der Kamera kennen.
Die ersten Stunden mit Ihrer RX100 sind sicher die spannendsten. Denn bevor es losgehen kann, muss erst einmal der Akku aufgeladen werden. Und dann benötigen Sie auch noch eine passende Speicherkarte für Ihre Aufnahmen. Während also der Akku an der Steckdose nuckelt, können Sie schon einmal die Bedienungsanleitung (oder auch dieses Buch) durchblättern. Lassen Sie sich jetzt aber nicht erschlagen von den vielen Möglichkeiten, die Ihnen Ihre neue Kamera bietet! Für den Anfang reicht es völlig, wenn Sie ein paar grundlegende Funktionen und Aufnahmetechniken beherrschen. Was Sie auf alle Fälle vorab über Ihre RX100 wissen sollten, erfahren Sie jetzt.
Nützliches Zubehör: externes Akkuladegerät
Dass der Akku zum Aufladen standardmäßig in Ihrer RX100 verbleibt, hat Vor- und Nachteile. Wenn Sie unterwegs sind, brauchen Sie nicht extra ein Akkuladegerät mitzunehmen, Ihr Reisegepäck bleibt leicht. Doch aus meiner Sicht überwiegen die Nachteile: Ihre RX100 bleibt angebunden, solange der Akku am Stromnetz saugt – ist der Akku leer, muss die Kamera im Hotelzimmer bleiben. Das gilt selbst, wenn Sie einen Reserveakku anschaffen. Auch er blockiert die Kamera, solange er geladen wird.
Daher mein Tipp: Wenn Sie ausgedehnte Fototouren mit Ihrer RX100 planen, besorgen Sie sich am besten ein externes Akkuladegerät sowie einen Zweitakku. Beides gibt es direkt bei Sony: Ihre RX100 nimmt Akkus vom Typ NP-BX1 auf, das dazu passende Ladegerät trägt die Bezeichnung BC-TRX (siehe Abbildung). Deutlich günstiger als die Originalgeräte von Sony werden passende Akkus und Ladegeräte von Zubehörfirmen angeboten.
2.1 Energieversorgung für Ihre RX100
Die RX100 bezieht ihre Energie aus dem Akku, der der Kamera beiliegt. Um ihn zu laden, legen Sie ihn in die Kamera ein und verbinden sie via USB-Anschluss mit dem beiliegenden Ladegerät, das Sie in die Netzsteckdose einstecken. Es dauert ungefähr 155 Minuten bei der RX100 und 230 Minuten bei der RX100 II, bis ein leerer Akku wieder randvoll aufgeladen ist. Sie können den Akku auch via USB-Anschluss an Ihrem Rechner laden, das dauert aber deutlich länger als am Netzstrom.
Am besten laden Sie den Akku vor jedem Einsatz randvoll auf, also bis die Kontrollleuchte am Ladegerät erloschen ist. Andernfalls laufen Sie Gefahr, dass Ihnen ausgerechnet dann der Saft ausgeht, wenn dieser kapitale Zwölfender aus den Büschen tritt, den Sie schon seit Monaten auf den Chip bannen wollten!
2.1.1 So haushalten Sie richtig mit der Akkuenergie
Naturgemäß ist die Reichweite Ihres Akkus in der RX100 begrenzt. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick, mit welcher Laufzeit Sie ungefähr rechnen können:
| Bilder (Anzahl) | Video (Länge in Minuten) |
Die Angaben zur Akkureichweite werden nach der japanischen CIPA-Norm ermittelt. Wie bei den Herstellerangaben zum durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch eines Wagens gilt auch hier: In der Praxis geht dem Akku unter Umständen deutlich schneller die Puste aus, als es die technischen Angaben versprechen. Mit folgenden Tricks maximieren Sie die Laufzeit:
Stand-by-Zeit ändern
Standardmäßig geht Ihre RX100 bereits zwei Minuten, nachdem Sie letztmalig einen Knopf gedrückt haben, in den Stand-by-Modus. Die Kamera wirkt wie ausgeschaltet – doch einmal kurz auf den Auslöser getippt, und sie ist wieder startklar. Für meinen Geschmack darf die Kamera gerne etwas länger aktiv bleiben, bevor sie schlafen geht. Ich lasse meine RX100 erst nach fünf Minuten in den Stand-by-Modus wechseln. Mit dieser Befehlsfolge richten Sie Ihre Kamera ebenfalls so ein: MENU-Taste > 1 > Energiesparen-Startzeit > 5 Minuten.
♦ Schalten Sie Ihre RX100 nicht ständig aus und wieder ein. Bei jedem Neustart fährt die Kamera ihr internes Betriebssystem hoch (so wie Ihr Computer) und verbraucht dabei einiges an Strom. Lassen Sie die RX100 stattdessen nach spätestens fünf Minuten in den Stand-by-Modus wechseln.
♦ Besonders viel Strom schlucken das Blitzlicht und Videoaufnahmen. Verwenden Sie also den Blitz sparsam, und filmen Sie nicht, wenn Ihr Akku für möglichst viele Fotoaufnahmen reichen soll.
♦ Noch mehr Strom als das Display verbraucht der optional erhältliche elektronische Sucher FDA-EV1MK an der RX100 II. Die Akkureichweite sinkt damit bei Fotoaufnahmen um ca. 25 %, bei Filmaufnahmen noch um rund 10 %.
Nur für Wiedergabe einschalten
Sie möchten nur mal schnell ein paar Bilder ansehen, die Sie kürzlich aufgenommen haben? Dann schalten Sie Ihre RX100 im stromsparenden Wiedergabemodus ein. Dazu halten Sie den Wiedergabeknopf einen Augenblick gedrückt. Mit dem Hauptschalter schalten Sie Ihre Kamera wieder aus. Oder drücken Sie kurz auf den Auslöser, um sie aufnahmebereit zu machen.
2.2 Speicher für Ihre Aufnahmen
Okay, Ihr Akku ist klar. Jetzt benötigen Sie noch eine Speicherkarte für Ihre Foto- und Filmaufnahmen. Ihre RX100 nimmt zwei verschiedene Typen von Speicherkarten auf:
♦ SD-, SDHC- und SDXC-Karten. Diese Speicherkarten sind äußerlich baugleich, sie unterscheiden sich vor allem in der maximalen Speicherkapazität. Die noch seltenen SDXC-Karten können zudem von älteren Rechnern nicht gelesen werden (sie benötigen mindestens Windows Vista mit Service Pack 1 oder Mac OS X).
Speicherkarte und Akku teilen sich ein gemeinsames Fach an der Unterseite Ihrer RX100 (Foto: © digitalkamera.de).
♦ Memory Stick PRO Duo und Memory Stick PRO-HG Duo. Die Memory-Sticks sind spezielle Speicherkarten von Sony, die fast nur in Sony-Geräten verwendet werden.
SD- bzw. SDHC-Karten finden sich heute nahezu in jedem Haushalt, bestimmt auch bei Ihnen. Sie können diese Karten problemlos in Ihrer RX100 verwenden. Prüfen Sie jedoch, ob die Speicherkapazität und vor allem auch die Schreibgeschwindigkeit Ihren Mindestanforderungen entsprechen. Das gilt natürlich ebenso, wenn Sie neue SD-Karten eigens für Ihre RX100 anschaffen möchten oder Memory Sticks verwenden:
♦ Die Schreibgeschwindigkeit Ihrer Speicherkarten sollte mindestens 4 MByte/s betragen. Entsprechende SDHC-Karten werden mit »Class 4« gekennzeichnet, Memory Sticks mit »Mark 2«. Falls Sie Filme im AVCHD-Format aufnehmen möchten, sollten Sie SDHC-Karten der höchsten Geschwindigkeitsklasse »Class 10« verwenden.
Links nebeneinander zwei SDHC-Karten – hier weist die eingekreiste Zahl auf die Schreibgeschwindigkeit hin. Die Karte links ist eine schnelle Class-10-Karte, daneben eine Class-4-Karte. Rechts übereinander zwei Memory Sticks, bei ihnen sind die Geschwindigkeitsangaben nicht ganz so klar. Oben ist sie absolut als 30 MByte/s angegeben – das derzeit höchstmögliche Tempo. Sony (unten) macht nur die relative Angabe Mark 2; langsamer sollte ein Memory Stick für Ihre RX100 nicht sein.
♦ Die Speicherkapazität entscheidet darüber, wie viele Fotos bzw. Minuten Filmaufnahmen (noch) Platz auf der Karte haben. Dies hängt vor allem auch davon ab, in welchem Dateiformat Sie aufzeichnen. So beanspruchen Fotos im RAW-Format deutlich mehr Speicherplatz als JPEG-Aufnahmen. Bei Videos sind Aufnahmen im AVCHD-Format spürbar speicherhungriger als MP4-Aufnahmen.
Ihre RX100 zeigt links oben im Sucherbild, wie viele Fotos noch Platz auf der Speicherkarte haben. Hier sind es 353 Aufnahmen im Dateiformat JPEG FINE.
Eine Speicherkarte mit einer Kapazität von 4 GByte fasst ganz grob gesagt etwa doppelt so viele Fotos (im JPEG-Format), wie Sie mit einer Akkuladung aufnehmen können – im Prinzip also mehr als genug. Zeichnen Sie dagegen im RAW-Format auf, planen Sie pro Akkuladung besser eine 8-GByte-Karte ein.
2.2.1 Speicherkarte formatieren
Nichts ist ärgerlicher als eine RX100, die nichts mehr aufnimmt, weil die Speicherkarte voll ist. Am besten legen Sie stets eine leere, frisch formatierte Speicherkarte in Ihre Kamera ein. Und: Halten Sie immer eine leere Reservekarte bereit.
Beim Formatieren werden alle Bilder und sonstige Daten auf Ihrer Speicherkarte unwiderruflich gelöscht. Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihre Aufnahmen bereits auf den Rechner übertragen haben, bevor Sie Ihre Karte formatieren.
Lassen Sie also Ihre Speicherkarte nicht in der Kamera, bis die Kapazität zur Neige geht. Besser: Übertragen Sie Ihre Aufnahmen nach jeder...