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Fortschritt in den Wirtschaftswissenschaften

Wissenschaftstheoretische Grundlagen und exemplarische Anwendungen

AutorNaciye Akca, Stephan Zelewski
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl341 Seiten
ISBN9783835091993
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis76,99 EUR
Das Buch präsentiert Beiträge, die aus einer Fachtagung der Wissenschaftlichen Kommission Wissenschaftstheorie im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. im September 2005 in Essen und anschließenden Diskussionen hervorgegangen sind. Sie beleuchten sowohl wissenschaftstheoretische Grundlagen wirtschaftswissenschaftlicher Fortschrittsverständnisse als auch exemplarische Anwendungen von Fortschrittskonzepten und -messungen auf konkrete wirtschaftswissenschaftliche Erkenntnisprobleme.

Dipl.-Kff. Naciye Akca ist geschäftsführende Mitarbeiterin am Institut für Produktion und Industrielles Informationsmanagement der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen.
Univ.-Prof. Dr. Stephan Zelewski leitet am Campus Essen das Institut für Produktion und Industrielles Informationsmanagement der Universität Duisburg-Essen.

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Leseprobe
Erkenntnisfortschritt in der Betriebswirtschaftslehre durch eine Neukonzeption der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre (S. 172-173)

Abstract:

In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) wird traditionell zwischen Allgemeiner Betriebswirtschaftslehre (ABWL) und speziellen BWL unterschieden. In diesem Beitrag wird die Frage gestellt, ob (und, wenn ja, warum) für die betriebswirtschaftliche Forschung diese Differenzierung notwendig ist. Es wird die These vertreten, dass die Unterteilung in ABWL und spezielle BWL für die betriebswirtschaftliche Forschung nur begründet ist, wenn diese zu Erkenntisfortschritt führt. Einen Beitrag zum Erkenntnisfortschritt im Sinne eines kritisch-rationalistischen Fortschritts Verständnisses - so lautet die These weiter - leistet diese Unterteilung aber nur, wenn die ABWL neu konzipiert wird. Insbesondere müssten sowohl die ABWL-Konzeption der MUNSTERANER HOCHSCHULLEHRER als auch das ABWl Verständnis im Sinne von SCHNEIDER modifiziert werden. Nach der hier vorgelegten ABWI Konzeption sollten in der ABWL betriebswirtschaftlich-methodologische Probleme thematisiert werden, zu denen jeder Wissenschaftler der BWL explizit oder implizit Position bezieht. Musterbeispiele hier für sind der Erkenntnisgegenstand und die Aufgaben der BWL. In diesem Beitrag wird zunächst aufgezeigt, dass diese scheinbar „geklärten Thematiken umfangreiches Forschungspotential beinhalten. Anschließend wird begründet, warum diese Forschungsfragen Gegenstand der ABWL sein sollten, anstatt sie in einer betriebswirtschaftlichen Teildisziplin zu diskutieren.

1 Einleitung

1.1 Problemstellung


Wozu benötigt die Betriebswirtschaftslehre (BWL) eine Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (ABWL)? Diese Frage mag überraschen, wenn man bedenkt, dass die Unterteilung der BWL in ABWL und spezielle BWL etabliert ist. So differenziert GUNTER WOHE bereits in der ersten Auflage seines 1960 erschienenen Lehrbuchs „Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre zwischen ABWL und speziellen BWL und hat diese Unterteilung bis heute beibehalten.

WOHE expliziert die ABWL in dieser Veröffentlichung als wirtschaftszweigneutrale Funktionendarstellung. Die speziellen BWL werden als Wirtschaftszweiglehren - etwa als BWL der Industriebetriebe, Banken, Versicheningen etc. - verstanden. Die ABWL beinhaltet Funktionen wie beispielsweise Produktion, Absatz, Investition, Finanzierung, die übergreifend für alle Wirtschaftszweige zur Anwendung kommen. Es ist jedoch überaus wichtig herauszustellen, dass W6HE diese Differenzierung zwischen ABWL und speziellen BWL für die Lehre, nicht hingegen für die Forschung als bedeutsam erachtete. Die Unterteilung der BWL in ABWL und spezielle BWL hat damit - zumindest für die BWL in der Lehre - Tradition. Die inhaltliche Ausgestaltung der ABWL wurde jedoch in der Vergangenheit kontrovers diskutiert. Im Rahmen der 51. Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft wurde von Münsteraner Hochschullehrern für Betriebswirtschaftslehre und Mitarbeitern dieser wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ein Thesenpapier zur ABWL vorgelegt.

In diesem Papier, das in einer überarbeiteten Fassung 1989 in der DBW erschien, wurde die Zersplitterung der BWL und die damit einhergehende Vernachlässigung der ABWL als bedenklich hervorgehoben. Die generelle Unterteilung der BWL in ABWL und spezielle BWL wurde auf die Forschung übertragen, wobei allerdings nicht die WOHESCHE Explikation der ABWL als institutionenneutrale Funktionendarstellung übernommen wurde. Diese Applikation erfolgte insoweit unreflektiert, als dass unbegründet blieb, warum in der Forschung zwischen ABWL und speziellen BWL zu differenzieren ist. Gerade vor dem Hintergrund, dass die MUNSTERANER HOCHSCHULLEHRER konstatierten, die ABWL in der Forschung sei zunehmend bedeutungslos, überrascht die fehlende ausdrückliche Auseinandersetzung. Denn aus dieser fehlenden Relevanz konnte man ableiten, dass für die Forschung die Differenzierung zwischen ABWL und speziellen BWL überflüssig ist.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis10
Beziehungen zwischen behavioristischer und konstruktionsorientierter Forschung in der Wirtschaftsinformatik11
1 Einleitung12
2 IT-Aitefakte und Theorien15
3 Konzeptionelle Modelle und Theorien17
3.1 Die wissenschaftstheoretische Konzeption des Stnikturalismus17
3.2 Strukturalistische Rekonstruktion eines konzeptionellen Modells18
4 Synthase der Forschungsansätze22
5 Zusammenfassung23
Literaturverzeichnis25
Funktionen und Ziele wissenschaftlichen Fortschritts aus strukturationstheoretischer Perspektive29
1 Einleitung30
2 Die Strukturationstheorie als Wissenschaftsprogramm31
2.1 Die ontologische Position der Strukturationstheorie32
2.2 Das zugninde gelegte Menschenbild36
2.3 Die methodologische Position der Strukturationstheorie37
2.4 Epistemologische Schlussfolgeningen fiir strukturationstheoretische Forschungsarbeit40
3 Intentionalitat aus strukturationstheoretischer Perspektive42
3.1 Intentionalitat als Denkfigur der Strukturationstheorie42
3.2 Intentionalitat in der wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Praxis43
4 Funktionen und Ziele strukturationstheoretisch fiindieiten Erkenntnisfortschritts46
4.1 Funktionen stnikturationstheoretischer Forschungsarbeiten46
4.2 Zielsetzungen strukturationstheoretisch fundierter Branchenanalysen48
Literaturverzeichnis53
Wissenschaflstheoretische Begriffe wissenschaftlichen Fortschritts59
1 Ausgangspunkt: Der Erfolg der Betriebswiitschaftslehre60
2 Dimensionen des Wissenschaftsfortschritts64
2.1 Bereiche und Gegenstände wissenschaftlichen Fortschritts66
2.2 Die historisch-kulturelle Bedingtheit des Fortschritts67
2.3 Normative und deskriptive Fortschrittsbegriffe69
2.4 Modelle wissenschaftlicher Rationalität72
3 Wahrheit und Wahrheitsähnlichkeit73
3.1 Die Definition des korrespondenztheoretischen Wahrheitsbegriffs74
3.2 Die sprachliche Verfasstheit der Erkenntnis75
3.3 Ergänzungen aus der strukturalistischen Perspektive80
4 Problemlösungsfähigkeit82
5 Betriebswirtschaftliche Objekte von metatheoretischen Foitschrittsbetrachtungen86
6 Ist ein metatheoretischer Fortschrittsbegriff nötig?89
Literaturverzeichnis91
Die Relevanz von Drittmittelindikatoren bei der Beurteilung der Forschungsleistung im Hochschulbereich95
1 Beuiteilung der Forschungsleistung im Hochschulbereich96
1.1 Forschung96
1.2 (Forschungs-)Leistung98
1.3 Beuiteilung der Forschungsleistung100
2 Beuiteilung der Forschungsleistung mittels Drittmittelmdikatoreii102
2.1 Drittmittel (indikatoren) aus produktionstheoretischer Perspektive102
2.2 Beurteilung der Effektivität und Effizienz der Forschung mittels Drittmittelindikatoren105
3 Die Bedeutung der Periodenabgrenzung fur die Relevanz von Drittmittelindikatoren111
3.1 Leistungsbeurteilungen einzelner Forscher111
3.2 Orittmittelindikatoren zur Beurteilung der Forschungsleistung von Fachbereichen118
4 Fazit120
Literaturverzeichnis121
Erkenntnisfortschritt durch Forschungsfallstudien123
1 Motivation124
2 Erkenntnisziele und Forschungsmethoden in der Wirtschaftsinformatik125
3 Die Forschungsfallstudie: Anspruch und Wirklichkeit127
4 Erkenntnisfortschritt durch Forschungsfallstudien129
5 Die Forschungsfallstudie: Eine Methode zur Erkenntnisgewinnung132
6 Prinzipien der Planung und Realisierung von Forschungsfallstudien133
7 Zusammenfassung146
Literaturverzeichnis148
Erkenntnisfortschritt in der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre157
1 Einleitung158
2 Konturierung des Begriffs „erfahrungswissenschaftliche Aussage"160
3 Entwurf einer Methodologie zur Herleitung von Muster-Hypothesen165
4 Ausblick173
Literaturverzeichnis175
Erkenntnisfortschritt in der Betriebswirtschaftslehre durch eine Neukonzeption der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre181
1 Einleitung182
1.1 Problemstellung182
1.2 Methode183
2 Rekonstniktion und Kritik der von den MÜNSTERANER HOCHSCHULLEHRERN sowie der von SCHNEIDER vorgetragenen ABWL-Konzeption184
2.1 Zur Konzeption der MÜNSTERANER HOCHSCHULLEHRER184
2.2 Zur Konzeption von SCHNEIDER185
3 Neukonzeption der ABWL in forschungsorientieiter Perspektive186
3.1 Grundlegende Konzeption186
3.2 Musterbeispiele für betriebswirtschaftlich-methodologische Forschungsfragen186
3 3 Begründung der Neukonzeption193
4 Ausblick194
Literaturverzeichnis195
Fortschritts- und Gütekriterien im Rahmen qualitativer Sozialforschung199
1 Problemstellung200
2 Gnindsätze und Merkmale der qualitativen Sozialforschung201
3 Der qualitative Forschungsprozess205
4 Arten und Kriterien wissenschaftlichen Fortschritts208
5 Die Beweitung wissenschaftlichen Foitschritts212
6 Zusammenfassung und Ausblick218
Literaturverzeichnis220
Relativer Fortschritt von Theorien227
1 Wissenschaftliche Problemstellung228
2 Rahmenlegung229
3 Theoretischer Foitschritt im Rahmen des strukturalistischen Tlieorienkonzepts238
4 Zusammenfassende Würdigung des strukturalistischenFoitschrittskonzepts318
Literaturverzeichnis320
Autorenverzeichnis347
Programmkomitee349

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