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E-Book

Kindern liebevoll Grenzen setzen

AutorMaria Neuberger-Schmidt
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783833843907
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR

Vernünftige, altersgemäße Regeln und Grenzen geben Kindern Halt und machen sie stark. Kindern liebevoll Grenzen setzen ist ein praktischer Elterntrainer, in dem Sie erfahren, wie eine positive elterliche Führungsrolle heute aussehen kann - und wie Sie diese in der Praxis umsetzen können. Ein Selbsttest zu Anfang gibt Ihnen Hinweise, wo Ihre Stärken bei diesem Thema liegen, und wo Sie noch etwas verbessern können. Anschließend lernen Sie Schritt für Schritt und mit zahlreichen, praktischen Übungen, wie Sie Ihrem Kind liebevoll und konsequent Grenzen setzen - und diese auch durchsetzen. Die Regel-Ampel hilft Ihnen, auch in Ihrem normalen Familienalltag immer intuitiv richtig zu entscheiden. Das Notfallkapitel am Ende zeigt anhand konkreter Alltagssituationen mit Kindern von 2-12, wie Sie typische Stolperfallen besser meistern können.

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Leseprobe

Der Elterntest


Welcher Elterntyp sind Sie? Ihre persönlichen Stärken, Wertvorstellungen und Erfahrungen prägen Ihren Erziehungsstil. Der folgende Selbsttest hilft Ihnen dabei, einmal innezuhalten und sich in Ihrer Rolle als Mutter oder Vater zu beobachten. Anhand von Beispielen aus dem Familienalltag können Sie in Ruhe Ihr individuelles Handeln reflektieren: in verschiedenen Situationen mit Ihrem Kind oder mit Ihren Kindern. Dies kann auch ein guter Anlass sein, um sich als Elternpaar über das Handeln im Alltag auszutauschen.

Auf dem Test aufbauend bekommen Sie in diesem Buch viele Impulse für eine Erziehung, die Ihr Kind stärkt und ihm Halt gibt. Blättern Sie deshalb ruhig immer mal hierher zurück.

Test: Welcher Erziehungstyp sind Sie?

Wählen Sie aus den vier möglichen Reaktionen – a, b, c, d – jeweils die aus, die am ehesten Ihrem Verhalten entspricht und zu Ihnen passt. Zum Schluss zählen Sie zusammen, welchen Buchstaben Sie wie oft gewählt haben. Die Auswertung finden Sie ab >.

(1) Ihr vierjähriges Kind reißt sich im Park von Ihrer Hand los und läuft allein auf die Hundezone zu, in der mehrere Hunde frei herumlaufen. Wie reagieren Sie?

d Sie laufen hinterher, stoppen Ihr Kind und erklären ihm auf Augenhöhe, warum Sie dieses Verhalten nicht in Ordnung finden.

b Sie spazieren gemütlich in die gleiche Richtung und warten ab, bis Ihr Kind wieder zurückkommt.

a Sie schnappen sich Ihr Kind und erteilen ihm sogleich eine kleine Strafe, damit es sich beim nächsten Mal anders verhält.

c Sie erschrecken sehr und rufen zunächst den Hundebesitzern zu, dass sie bloß ihre Hunde im Zaum halten sollen.

(2) Ihr siebenjähriger Sohn geht mit seinen Kumpels von der Schule nach Hause, ausgemacht war aber, dass er mit seiner zehnjährigen Schwester zusammen geht. Diese sucht ihn nach Schulschluss zunächst verzweifelt im ganzen Schulgebäude und trifft einige Zeit später ohne ihn zu Hause ein. Wie reagieren Sie, wenn Ihr Sohn schließlich heimkommt?

d Sie umarmen Ihren Sohn und sagen ihm, dass Sie sich Sorgen gemacht haben. Dann fragen Sie nach seinen Beweggründen und besprechen mit ihm, welche Konsequenzen er für sein Verhalten angebracht findet, außerdem, wie die Sache mit dem Nachhauseweg in Zukunft geregelt werden soll.

a Sie schicken ihn gleich nach seinem Eintreffen in sein Zimmer, mit der Vorgabe, dort »bis auf Widerruf« zu bleiben.

b Sie loben Ihren Sohn vor allem dafür, wie selbstständig er schon ist und dass er den Schulweg ganz allein bewältigt hat.

c Sie zeigen Ihrem Sohn, dass Sie sich große Sorgen gemacht haben, und beschließen, ihn in den nächsten Tagen selbst mit dem Auto von der Schule abzuholen.

(3) Ihre zweijährige Tochter reagiert auf ein »Nein« von Ihnen mit einem heftigen Tränenausbruch und wirft sich strampelnd auf den Boden. Was tun Sie?

b Sie nehmen das übertriebene Verhalten Ihres kleinen Wutbürgers mit einem Lachen hin.

d Sie hocken sich neben Ihr Kind auf den Boden, spiegeln ihm ohne Wertung in Ihren Worten wider, wie es sich aus Ihrer Sicht gerade verhält, und bleiben bei ihm, bis es sich schließlich beruhigt hat.

c Sie erklären Ihrer Tochter ausführlich, warum Sie »Nein« gesagt haben, und machen ihr verlockende Angebote, damit sie sich beruhigt.

a Sie sagen Ihrem Kind, dass es sich nicht so aufführen soll, und lassen es allein am Boden liegen, bis es wieder Vernunft annimmt.

(4) Ihr fünfzehnjähriger Sohn kommt abends eine Stunde nach der vereinbarten Zeit nach Hause. Wie reagieren Sie darauf?

c Sie geben nicht nach, bis Sie wissen, wo Ihr Sohn gewesen ist. Außerdem geben Sie ihm klar zu verstehen, dass Sie sehr enttäuscht von ihm sind.

a Sie zeigen Ihrem Sohn, wie wütend Sie sind, und verbieten ihm, auf die nächste geplante Party seiner Freunde zu gehen.

d Sie erinnern Ihren Sohn daran, welche Zeit vereinbart war, und fordern ein klärendes Gespräch am nächsten Tag.

b Sie finden das Ganze nicht so schlimm, da Sie sich noch gut an Ihre eigenen Verspätungen in der Jugend erinnern können.

(5) Ihre zehnjährige Tochter behauptet beim Schlafengehen, sie habe bereits ihre Zähne geputzt. Doch die Zahnbürste ist noch trocken. Was unternehmen Sie?

d Sie fragen sie, wieso denn die Bürste noch trocken sei, wenn sie die Zähne doch schon geputzt hat?

a Sie sagen ihr, dass Sie Lügen absolut nicht dulden, und schicken sie ohne die übliche Gutenachtgeschichte ins Bett.

b Sie schmunzeln und denken sich: »Morgen ist auch noch ein Tag.«

c Sie pochen auf die Wichtigkeit des regelmäßigen Zähneputzens und bleiben so lange neben Ihrer Tochter stehen, bis ihre Zähne gründlich geputzt sind.

(6) Ihr Kind gesteht Ihnen betroffen, dass es ein »Ungenügend« in der Mathematik-Schularbeit geschrieben hat. Wie reagieren Sie?

b Sie erklären ihm, dass es sich nichts daraus machen soll, da doch jeder hin und wieder mal eine schlechte Note schreibt.

c Sie wollen unbedingt eine schlechte Zeugnisnote verhindern und stellen für Ihr Kind einen genauen Lernplan auf.

a Sie zeigen Ihrem Kind, wie enttäuscht und wütend Sie deswegen sind, und verhängen bis zur nächsten Schularbeit ein Fernsehverbot.

d Sie trösten Ihr Kind und überlegen anschließend mit ihm gemeinsam, was bei der Schularbeit schiefgegangen ist und wie es die nächste besser meistern kann.

(7) Ihre dreijährige Tochter nimmt ihrem jüngeren Bruder jedes Spielzeug weg, mit dem er sich gerade beschäftigt. Was tun Sie?

b Sie greifen nicht ein, weil Ihre Kinder lernen sollen, sich selbst zu behaupten.

a Sie schimpfen mit Ihrer Tochter und sagen ihr, wie unfair und egoistisch sie sich in Ihren Augen benimmt. Das Spielzeug nehmen Sie ihr weg.

d Sie erklären Ihrer Tochter, wie ihr Bruder sich dabei fühlt, wenn sie ihm als Ältere das Spielzeug wegnimmt. Dann unterstützen Sie sie dabei, nach einer anderen Beschäftigung zu suchen.

c Sie unterbinden den Streit rasch, indem Sie den Kindern zur Ablenkung andere Spielsachen anbieten.

(8) Ihr Erstklässler will bei den ersten Frühlingssonnenstrahlen unbedingt seine kurze Hose zur Schule anziehen, obwohl es draußen noch ziemlich kühl ist. Was machen Sie?

d Sie erklären Ihrem Sohn, dass er frieren wird und sich erkälten kann, obwohl die Sonne scheint. Sie unterstützen ihn dabei, es sich noch mal zu überlegen, und schauen gemeinsam, welche lange Hose zu seinem Pulli passt.

a Sie bringen ihn dazu, sich eine wärmere Hose anzuziehen, indem Sie drohen, den Zirkusbesuch am Wochenende zu streichen.

c Sie lassen ihm seinen Willen und fahren ihn mit dem Auto zur Schule, damit er sich nicht erkältet.

b Sie geben Ihrem Sohn den Freiraum, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, und freuen sich, dass er so durchsetzungsfähig ist.

(9) Auf dem Spielplatz gerät Ihre fünfjährige Tochter in einen lauten Streit mit einem älteren Kind. Sie haben nicht verfolgt, wie der Streit zustande gekommen ist. Wie handeln Sie in der Situation?

b Sie sehen sich die Mimik und Gestik der beiden Streithähne an und beobachten, wie sich Ihre Tochter verhält. Sie vertrauen darauf, dass sie sich selbst gut verteidigen kann.

a Sofort fordern Sie die beiden Kinder lautstark auf, mit dem Streiten aufzuhören, da Sie sonst den Spielplatzbesuch Ihrer Tochter augenblicklich beenden.

d Sie gehen zu den Kindern hin, fassen in Worte, dass die beiden sehr wütend zu sein scheinen, und trennen die Kinder, damit sie sich erst einmal jedes für sich beruhigen können. Anschließend bitten Sie beide zum klärenden Gespräch.

c Sie eilen Ihrer Tochter zu Hilfe und schimpfen das andere Kind für sein rücksichtsloses Verhalten.

(10) Ihr dreizehnjähriger Sohn riecht nach Zigarettenrauch, als er von einem Besuch bei seinem Klassenkameraden nach Hause kommt. Wie reagieren Sie?

d Sie sprechen Ihre...

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