Kapitel 2
Das Gesetz wurde erfüllt
Ich erinnere mich noch daran, wie ich vor einigen Jahren zu einer Konferenz eingeladen war, und einer der Redner vom Podium mit großer Überzeugung verkündete: »Die größte Berufung in deinem Leben ist deine Familie!« Die Menge war begeistert und das gesamte Auditorium jubelte und klatschte zustimmend Beifall. In der nächsten Einheit trat ein weiterer Sprecher auf und erklärte mit feurigem Blick: »Die größte Berufung in deinem Leben ist der Ruf in die Mission«. Dieses Mal tobte die Menge, und aus dem ganzen Auditorium erklang ein vielstimmiges »Amen!«.
Dann war ich an der Reihe und ich betete: »Herr, sie haben die ›größten Berufungen‹ schon alle aufgebraucht. Gib mir etwas.« Als ich aufstand, legte der Herr dies in mein Herz und ich verkündete: »Die größte Berufung in deinem Leben ist es, ein Anbeter zu sein!« Denn, verstehst du, lange nachdem die Mission auf Erden erfüllt sein wird und lange nachdem Familien im Himmel vereint sein werden, werden wir weiterhin unseren wunderschönen Retter Jesus Christus in alle Ewigkeit für alles anbeten, was er für dich und mich getan hat.
Es geht nur um Jesus! Es geht nur um sein vollbrachtes Werk!
Je mehr du das vollbrachte Werk Jesu schätzen lernst und alles, was er für dich getan hat, damit du im Leben herrschen kannst, desto mehr wirst du ihn anbeten und verherrlichen! Lass uns das Wort Gottes betrachten, damit wir mehr von seinem vollbrachten Werk sehen.
Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; Gottes Gnade und Wahrheit aber kamen durch Jesus Christus. – Johannes 1,17 NLB
Hast du bemerkt, dass die Wahrheit auf der Seite der Gnade steht und nicht auf der Seite des Gesetzes? Beachte auch, dass das Gesetz gegeben wurde. Das beinhaltet eine gewisse Distanz. Im Gegensatz dazu ist die Gnade zu uns gekommen! Die Gnade ist persönlich und kam als eine Person – die Person Jesu Christi. Das Gesetz ist hart, kalt und unpersönlich. Du kannst keine Beziehung zu zwei Steinplatten haben. Die Gnade dagegen ist sanftmütig und warmherzig. Gnade ist keine Lehre oder Doktrin. Gnade ist eine Person und zu einer Person kann man eine Beziehung haben. Gott ist nicht an bloßem Gehorsam und Unterordnung interessiert. Er ist ein Gott der Liebe und er sehnt sich danach, eine innige Beziehung mit dir zu haben. Das macht das Christentum so einzigartig. Viele Glaubenssysteme der Welt werden von Moralvorschriften, Regeln und Gesetzen beherrscht. Aber beim Christentum stehen diese Dinge nicht im Mittelpunkt. Es geht vielmehr darum, eine Beziehung zu dem allmächtigen Gott zu haben.
Unser Gott kam in diese Welt, starb einen grausamen Tod am Kreuz und bezahlte mit seinem eigenen Leben die volle Sündenschuld, damit du und ich heute im Leben herrschen können. Sein Opfer am Kreuz weist auf eine Beziehung hin. Jesus kam, um den sündigen Menschen mit einem heiligen Gott zu versöhnen. Wenn du Jesus Christus als deinen Herrn und Retter empfängst, wirst du durch sein Blut ein für alle Mal heilig und gerecht gemacht. Und du darfst kühn ohne Schuld, Verdammnis oder Erwartung von Strafe in die Gegenwart des allmächtigen Gottes treten. Denn durch das Kreuz wurde der Preis für die Sünde bezahlt, das Urteil vollstreckt, der Zorn gegenüber der Sünde gestillt, der Vorhang zerrissen und der Weg in die Nähe Gottes frei gemacht. Die Sünde hindert dich nicht länger daran, in Gottes Gegenwart zu kommen. Sein Blut hat alle Spuren deiner Sünden entfernt!
Unser Gott kam, starb einen grausamen Tod am Kreuz und bezahlte mit seinem eigenen Leben die volle Sündenschuld, damit du und ich heute im Leben herrschen können.
Jesus erfüllte das Gesetz
In dem Moment, in dem du das Gesetz Moses wieder zwischen dich und Gott stellst, leugnest du das vollbrachte Werk Jesu, denn wenn Gerechtigkeit durch das Gesetz kommen könnte, wäre Christus umsonst gestorben (Gal 2,21). Das Christentum kann nicht auf eine unpersönliche Liste von Verhaltensregeln reduziert werden. Der Tod Jesu erfüllte die gerechten Forderungen des Gesetzes des alten Bundes. Gottes Wort sagt uns, dass der »Schuldbrief mit seinen Forderungen« ans Kreuz genagelt wurde (Kol 2,14 LUT). Jesus kam, um alle Forderungen des Gesetzes an unserer Stelle zu erfüllen, sodass der Weg zu Gott jetzt frei ist. Halleluja!
Pastor Prince, Sie sagen, dass wir nicht mehr unter dem Gesetz sind. Aber Jesus selbst sagte, dass er nicht gekommen sei, um das Gesetz abzuschaffen.
Das ist ganz genau richtig, mein Freund, aber du musst alle Worte von Jesus zitieren. Er sagte: »Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz oder die Schriften der Propheten abzuschaffen. Im Gegenteil, ich bin gekommen, um sie zu erfüllen« (Mt 5,17 NLB). Jesus hat das Gesetz nicht unter den Teppich gekehrt. Er hat vielmehr jede Forderung des Gesetzes an unserer Stelle vollkommen erfüllt. Alles, was wir nicht imstande waren zu tun, hat er an unserer Stelle getan. Folglich wurde durch Jesus das Gesetz erfüllt!
Wenn du deiner Bank die Hypothek für dein Haus zurückgezahlt hast, dann rate ich dir, der Bank nicht länger deine monatlichen Raten zu überweisen, da die Schuld schon beglichen ist. Wenn die Bank dir einen Brief schickt, in der sie weitere Zahlungen von dir verlangt, ist alles, was du tun musst, die Eigentumsurkunde für dein Haus vorzulegen. Gleichermaßen ist die Schuld, die du und ich dem Gesetz gegenüber haben, schon beglichen worden durch unseren Retter Jesus Christus! Halleluja! Wenn der Teufel kommt, um dich mit dem Gesetz anzuklagen, und dir zeigt, wie du versagt hast, dann musst du ihn einfach nur auf die Zahlung hinweisen, die Jesus am Kreuz geleistet hat. Christus ist deine Eigentumsurkunde, deshalb wirst du heute ein Christ genannt. Du gehörst nicht dir selbst. Du bist mit dem kostbaren Blut von Jesus Christus erkauft worden. Das Gesetz hat keinen Anspruch mehr auf dich!
Der Teufel ist entwaffnet worden
Du weißt wahrscheinlich, dass das Thema »nukleare Abrüstung« heutzutage große Schlagzeilen in der Welt macht. Doch ist dir bewusst, dass es jemanden gibt, der noch bedrohlicher ist, aber bereits entwaffnet wurde? Die Bibel sagt, Gott habe »Mächte und Gewalten entwaffnet«. Wir wissen aus dem Brief an die Epheser, dass sich »Mächte und Gewalten« auf Satan und seine Kohorten bezieht (Eph 6,12 NGÜ). Der Teufel ist also bereits entwaffnet! Und weißt du, welche Waffe er vor seiner erzwungenen Entwaffnung schwang?
Sehen wir einmal nach, was Gottes Wort darüber sagt:
Er hat den Schuldschein [wörtlich: die Handschrift] gegen uns gelöscht, den in Satzungen bestehenden, der gegen uns war, und ihn auch aus unserer Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte; er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt. In ihm hat er den Triumph über sie gehalten. – Kolosser 2,14-15 ELB
Wenn man den Vers im Zusammenhang liest, war der Teufel also mit einer »Handschrift bewaffnet, die gegen uns war«. Welche »Handschrift« mit welchen Forderungen war so mächtig, dass der Tod Jesu erforderlich war, um sie auszulöschen? Auf dem Berg Sinai schrieb Gott die Zehn Gebote auf zwei Steintafeln. Die »Handschrift« mit ihren Forderungen war also ein Verweis auf das Gesetz, das vom Finger Gottes geschrieben wurde. Der Teufel bewaffnete sich dann mit dem Gesetz, um die Menschen anzuklagen und zu verdammen. Pass jetzt gut auf: Gott hat das Gesetz nicht gegeben, damit sich der Teufel bewaffnen kann. Sondern der Teufel, der wusste, dass das Gesetz gegen die Menschen war, nutzte es aus und verwendete es gegen sie.
Das Gesetz verdammt immer und hält die Menschen immer von Gott fern. Deshalb benutzt der Teufel es als seine Waffe, um die Menschen weiter von Gott zu entfremden. Und deshalb stellte Gott, als er das Gesetz ans Kreuz nagelte, den Teufel und alle Mächte der Finsternis öffentlich zur Schau! Sobald das Gesetz an Jesu Kreuz genagelt war, wusste Gott, dass es nicht länger die Kraft hatte, einen Menschen zu verdammen, solange er an Jesus glaubte. Wenn du daher weißt und glaubst, dass Jesus die gerechten Forderungen des Gesetzes vollständig erfüllt hat, kann der Teufel das Gesetz nicht mehr verwenden, um dich jedes Mal, wenn du versagst, damit zu verdammen. Selbst wenn er es heute benutzt, um auf deine Sünden hinzuweisen, kannst du im Gegenzug auf das Kreuz Jesu zeigen und die Verdammnis zurückweisen. Du sagst vielleicht: »Was Gottes geschrieben hat, kann niemand auslöschen.« Ja, du hast recht. Das kann kein Mensch, aber Gott kann es! Und Gott hat es auf eine gerechte Weise getan. Mein Freund, du bist vom Fluch des Gesetzes erlöst worden. Der Teufel und seine Mannschaft sind entwaffnet worden. Halleluja!
Du bist vom Fluch des Gesetzes erlöst worden.
Wenn du jedoch darauf beharrst, unter dem Gesetz zu stehen, dann gibst du dem Teufel seine Waffe zurück! Gott hat das Gesetz ans Kreuz genagelt. Er hat die Forderungen des Gesetzes ausgelöscht, hat es aus dem Weg geräumt und den Teufel entwaffnet. Doch wenn du dich dem System des alten Bundes mit seinem Gesetz wieder unterwirfst, dann drückst du dem Teufel die Waffe wieder in die Hand. Jede Lehre, die sagt: »Wir müssen das Gesetz halten, um von Gott gesegnet zu werden«, gibt die Waffe des Gesetzes zurück in die Hände des Teufels. Anstatt in Gottes Abrüstung zu ruhen, werden so...