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E-Book

Hassgeliebte Schwiegermutter

AutorFelicitas Heyne
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl200 Seiten
ISBN9783864154874
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Dieses Buch ist ein Ratgeber für alle Frauen, die unter ihrer Schwiegermutter leiden. Die Schwiegertöchter lernen, die Gründe und Motive für das Verhalten der Schwiegermutter zu erkennen und auch ihre eigene Situation besser zu beurteilen. Die verschiedenen Schwiegermuttertypen und die Formen ihres manchmal manipulativen oder offen bösartigen Verhaltens werden vorgestellt. Die Leserinnen erfahren, wie sie ihre eigene Wahrnehmung schärfen, und sie lernen, zwischen 'Richtig' und 'Falsch' zu unterscheiden. Das Buch gibt der Leserin Hilfestellung, wie sie am besten mit ihrer Schwiegermutter umgeht, um Reibungen zuvorzukommen und den eigenen Familienzusammenhalt nicht zu gefährden.

Felicitas Heyne ist Dipl. Psychologin und systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin in eigener Praxis. Sie schreibt regelmäßig für zahlreiche Zeitschriften und Tageszeitungen und hält Vorträge zu psychologischen Themen. Außerdem betreibt sie die führende Internetplattform im deutschsprachigen Raum zum Thema Lebensberatung und Psychologie: www.egoload.de. Näheres zur Autorin unter www.felicitas.heyne.com

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Leseprobe

I. Einleitung

Schwiegermütter haben es in sich und können dem Eheleben der Schwiegertöchter arge Klötze in den Weg legen. Davon können immerhin 28 % der befragten Frauen aus einer repräsentativen Umfrage des GEWIS-Instituts unter 1024 Frauen im Alter zwischen 20 und 60 ein Liedchen singen. Sie gaben nämlich an, dass ihre Partnerschaft unter der schwierigen Beziehung zwischen ihnen und ihrer Schwiegermutter leide. Und in einer weiteren GEWIS-Umfrage unter 1425 Geschiedenen nannten 8 % der Frauen ihre Schwiegermutter sogar als Grund dafür, warum sie sich von ihrem Partner getrennt hatten. Es ist also bei weitem nicht überall eitel Sonnenschein in Sachen Schwiegermutter angesagt. Insgesamt gehen Experten heute davon aus, dass bei etwa 12,5 % aller Ehen, die vor dem Scheidungsrichter enden, die Schwiegermutter eines Partners eine ausschlaggebende Rolle spielt. In anderen Worten: Jede achte Ehe scheitert (auch) an der Mutter eines der beiden Partner. Nicht erfasst ist in all diesen Statistiken natürlich die Dunkelziffer derjenigen Fälle, in denen sich unverheiratete Paare trennen bzw. es gar nicht erst zu einer Ehe kommt, weil die Schwiegermutter erfolgreich intrigiert hat. Die böse Schwiegermutter – mehr als nur ein Klischee?

Doch gibt es auch gute Nachrichten: Die meisten Schwiegermütter sind gar nicht so schlimm. Man könnte im Gegenteil mit Fug und Recht behaupten, dass offenbar die große Mehrheit unter ihnen richtig nette, geschätzte und sogar geliebte Familienmitglieder sind! Das zumindest war auch das Ergebnis der eingangs genannten Studie. „Wie verstehen Sie sich mit Ihrer Schwiegermutter?“, wollten die Forscher dabei wissen. Rund zwei Drittel der Befragten beantworteten damals diese Frage mit „gut“ bis „sehr gut“. Die überwiegende Mehrheit der Partnerinnen und Ehefrauen darf also aufatmen, denn den Einfluss der Schwiegereltern auf das Beziehungsglück sollte man nicht unterschätzen. Er erwies sich in einer Untersuchung der Iowa State University in den USA nicht nur als wichtig, sondern sogar als sehr nachhaltig: Studienteilnehmer beschrieben ihre Ehe darin als besser, wenn sie ein gutes Verhältnis zu den Schwiegereltern hatten. Diejenigen dagegen, bei denen es häufig Streit mit den Eltern eines oder beider Partner gab, betrachteten ihre Ehe als weniger erfolgreich. Dieser Effekt ließ sich über einen Zeitraum von bis zu 20 (!) Jahren hin beobachten.

Nun, immerhin findet sich das Phänomen der ungeliebten Schwiegermutter interessanterweise kultur- und epochenübergreifend auf der ganzen Welt. Davon zeugen in vielen Ländern entsprechende Volksweisheiten und Sprüche, die keinen Zweifel darüber aufkommen lassen, dass die meisten Menschen speziell dieses Familienmitglied zu allen Zeiten am liebsten von hinten gesehen haben:

„Gut ist es, wenn die Schwiegereltern fern und Wasser und Brennstoff nahe sind.“ (aus der Mongolei)

„Lobe den Brunnen, in den deine Schwiegermutter gefallen ist, aber schöpfe kein Wasser daraus.“ (aus Andalusien)

„Eine Schwiegermutter ist bitter, und wäre sie auch aus Zucker.“ (aus Spanien)

„So viele es weiße Krähen gibt, so viele gute Schwiegermütter gibt es.“ (aus Serbien)

„Die Schwiegermutter nahe bei der Tür ist wie der Mantel beim Dornbusch.“ (aus Albanien)

Und auch bei uns in Deutschland hat die Schwiegermutter (die früher einfach nur „Schwieger“ hieß) nichts zu lachen, wenn es nach des Volkes Willen geht:

„Die best’ Schwieger ist, die einen grünen Rock anhat.“ (= die unter dem Gras liegt, begraben ist)

„Schwieger und Schweinsbraten sind kalt gut.“

Selbst wenn man ihr nicht gleich den vorzeitigen Tod an den Hals wünscht, so macht man es ihr selten gerne wirklich bequem, um die Dauer ihrer Anwesenheit auf das unbedingt Nötige zu beschränken: Wer kennt ihn nicht, den stacheligen Goldkugelkaktus, botanisch korrekt Echinocactus Grusonii, der umgangssprachlich gerne „Schwiegermuttersitz“ genannt wird? Etwas weniger bekannt ist, dass dieselbe ironische Bezeichnung in den 1930er-Jahren auch für eine aus dem Heck mancher Roadster herausklappbare Sitzbank verwendet wurde. Dabei handelte es sich um eine äußerst unbequeme, da nur dünn gepolsterte zusätzliche Sitzgelegenheit, die zu allem Übel auch noch nicht überdacht war und damit ihren Benutzer den Unbilden der Witterung schutzlos aussetzte. Ob nun Kaktus oder Notsitz – in beiden Fällen handelt es sich jedenfalls nicht gerade um einen Platz, an dem man sich gerne länger aufhalten möchte.

Alles andere als wohlwollend sind auch die zahllosen Schwiegermutter-Witze, die allerorten an den Stammtischen kursieren: Was ist flüssiger als Wasser? – Die Schwiegermutter, die ist überflüssig!

Interessanterweise nehmen die meisten dieser Witze vor allen Dingen das Verhältnis Schwiegermutter–Schwiegersohn aufs Korn. Damit sind sie zwar beliebte Schenkelklopfer für den Herrenabend, gehen aber am realen Alltag eigentlich vorbei. Sehr viel konfliktreicher als die Beziehung zwischen diesen beiden ist nämlich oft das Verhältnis zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter. In der bereits erwähnten GEWIS-Studie beispielsweise nannten zwar 8 % der befragten Frauen, aber nur 5 % der Männer ihre Schwiegermutter als Trennungsgrund. Eine weiterführende Analyse untermauerte diesen Unterschied. Gesucht wurde darin die treffendste Bezeichnung für die Schwiegermutter der Untersuchungsteilnehmer. 12 % der Frauen entschieden sich für „Giftzahn“ – ein Begriff, den nicht einmal halb so viele, nämlich nur 5 % der Männer wählten. Diese Verteilung gilt in etwa auch bei weiteren abfälligen Bezeichnungen: Für „Drachen“ stimmten 13 % der Frauen, aber nur 6 % der Männer; „Meckerziege“ hielten 19 % der Schwiegertöchter für passend, aber nur 8 % der Schwiegersöhne. Ins Gegenteil verkehrte sich die Sache, wenn es um positive Beschreibungen der Schwiegermutter ging. Nur 8 % der Frauen, aber 15 % der Männer bescheinigten der Mutter ihrer/s PartnerIn ein „sonniges Gemüt“. Und für eine „liebenswerte Frau“ hielten die Dame nur 22 % der Schwiegertöchter, aber immerhin 43 % der Schwiegersöhne. Hat also das alte deutsche Sprichwort Recht, das behauptet, dass „die Schwieger niemals die Schnur (= altdeutsch für Schwiegertochter) liebt“?

Manches spricht tatsächlich dafür. Befragte Schwiegertöchter wissen von einem breiten Handlungsspektrum schwieriger bis bösartiger Schwiegermütter ihnen gegenüber zu berichten: Von distanzierter Ablehnung über offene Kritik und Anfeindung bis hin zu Verleumdungen und emotionaler Erpressung reicht das Repertoire. Nicht nur die Schwiegertochter leidet unter solchen Methoden, auch Kinder, Enkelkinder und Partner geraten in den Strudel des Beziehungsmachtkampfes. Die Folgen für alle Beteiligten können nicht nur Frustration, Trauer, Zorn, Schuld- und Hoffnungslosigkeitsgefühle sein, sondern durchaus auch physische und psychische Erkrankungen umfassen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Ess-Störungen und Allergien sind nicht selten das Ergebnis eines solchen innerfamiliären Dauerkonflikts.

Dieses Buch möchte ein Ratgeber für diejenigen Frauen sein, die das Gefühl haben, in einem solchen Dauerkonflikt gefangen zu sein, und die nach Erklärungen, vor allem aber nach Auswegen und Lösungen suchen. Dabei richtet es sich selbstverständlich nicht nur an verheiratete Frauen, sondern auch an all diejenigen, die in nicht ehelichen Lebensgemeinschaften unter den Müttern ihrer Partner zu leiden haben (auch wenn der Einfachheit halber in der Regel auch für diese der Begriff „Schwiegermutter“ verwendet wird). Ich möchte Ihnen helfen, das komplexe System zu verstehen, in dem Sie, Ihr Partner, Ihre Kinder und Ihre Schwiegermutter miteinander verstrickt sind. Mögliche Hintergründe – evolutionäre wie persönliche – für Motive und Erleben aller Beteiligten werde ich Ihnen dabei ebenso vorstellen wie verschiedene „Typen“ schwieriger Schwiegermütter und die Formen ihres manipulativen oder offen bösartigen Verhaltens.

Den besonderen Schwerpunkt des Ratgebers habe ich auf den Teil der praktischen Hilfen gelegt. Zu begreifen, warum Ihre Schwiegermutter so ist, wie sie ist, warum Ihr Partner Ihnen bisher vielleicht nicht die Unterstützung gegen seine Mutter geben konnte, die Sie sich von ihm gewünscht haben, und warum Sie selbst sich bisher damit schwer getan haben, sich gegen Ihre Schwiegermutter erfolgreich zur Wehr zu setzen, ist vielleicht spannend für Sie. Dennoch kann dies nicht mehr sein als ein erster Schritt. Analysieren und verstehen ist oft gut, aber für konkretes Handeln gibt es keinen Ersatz! Darum möchte ich Ihnen in diesem Ratgeber eine Vielzahl von Methoden, Strategien und Techniken an die Hand geben, die Ihnen dabei helfen sollen

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