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E-Book

Mass Customization

Ein wettbewerbsstrategisches Konzept im Informationszeitalter

AutorFrank Piller
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl432 Seiten
ISBN9783835092044
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Frank Thomas Piller analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen von Mass Customization aus wettbewerbs- und produktionswirtschaftlicher Sicht.



Dr. Frank Thomas Piller gilt als einer der führenden Experten im Bereich Mass Customization und kundenindividuelle Produktion. Er ist Privatdozent an der Technischen Universität München und forscht derzeit an der MIT Sloan School of Management über innovative Wettbewerbsstrategien, Technologie- und Innovationsmanagement und neue Formen der Kundenintegration.

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Leseprobe
7 Mass Customization als wettbewerbsstrategisches Konzept (S. 153-154)

Die luK-Technologie wird zum „Wegbereiter für das Entstehen neuer Branchen (...) und wird ganze Wettbewerbslandschaften grundlegend verändern. Der Wandel im Wettbewerb fmdet seinen Ausdruck u.a. in IKT- puK-Technologie-) basierten neuen Fertigungstechnologien, die in vielen Industriezweigen eine Symbiose der Prinzipien von wirtschaftlicher Massenfertigung und kundenindividueller Einzelfertigung529 ermöglichen.

Ähnlich wie Zahn betont die Literatur immer wieder als charakteristische Eigenschaft eines neuen Fertigungsparadigmas und Folge der Informationswirtschaft, dass die klassische Massenproduktion durch die Fertigung kundenindividueller Güter zu einem Kostenniveau vergleichbarer Massengüter abgelost werden wird. Diese Kombination aus massenhafter und individueller Fertigung bezeichnet der Begriff Mass Customiation (oder dt. kundenindividuelk Massenproduktion), Mass Customization wird vielfach als neue Stufe in der Evolutionsgeschichte der Fertigung gesehen - nach der handwerklichen Fertigung, den Manufakturen, der industriellen Massenproduktion und schließlich der variantenreichen flexiblen Produktion.

Mass Customization nimmt aufgrund einer doppelten Rolle im Rahmen dieser Arbeit eine herausragende Stellung ein: Zum einen bietet sie weitgehende Potentiale, auf die neuen Wettbewerbsbedingungen zu reagieren, zum anderen wird sie durch die Potentiale der neuen luK-Technologien erst ermöglicht und beschreibt so eine wesentliche Auswirkung der Informationsrevolution auf die Produktion. Ziel dieses Kapitels ist zunächst, Mass Customization zu charakterisieren (Abschnitt 7.1) und in den wettbewerbsstrategischen Kontext einzuordnen (Abschnitt 7.2).

Anschließend erfolgt die Entwicklung eines Wirkungsschemas, das die „Logik erläutern soil, mit der das Konzept die Vorteile von Standardisierung und Individualisierung miteinander kombiniert (Abschnitt 7.3). Die praktische Umsetzung dieser Logik erfolgt durch mehrere Konzeptionen, die verschiedene Ansatzpunkte der Individualisierung besitzen, aber auch unterschiedliche Anspriiche an die Fertigung und die Gestaltung der Abnehmerbeziehungen stellen.

Die verschiedenen Konzeptionen von Mass Customization stehen im Mittelpunkt von Abschnitt 7.4. Ungeachtet der jeweiligen Umsetzungsstrategie nimmt die Information eine zentrale Stellung ein. Erst die Potentiale der neuen luK-Technologien ermöglichen in den meisten Fallen, „Klasse mit Masse zu verbinden. Deshalb bilden sie den Ausgangspunkt der Argumentation des achten Kapitels, das aus einer umfassenden Sicht die operative Umsetzung der kundenindividuelle Massenproduktion beschreibt.

Die folgenden Ausführungen basieren zum einen auf einer ausführlichen Literaturschau zum Thema, yor allem aber auf einer ausführlichen qualitativen empirischen Untersuchung, die die Umsetzungsstrategien von Mass Customization bei mehr als 200 Pionier- Unternehmen untersucht hat (siehe Anhang). Die Fallstudien wurden dabei teilweise aufgrund der Angaben in der Literatur und im Internet, zum größten Teil aber aufgrund persönlicher Recherche und Gespräche mit Verantwortlichen der Firmen erstellt. Weitere Informationsquellen waren eine Vielzahl von Fachgesprächen mit Wissenschaftlern und Angehörigen von Unternehmensberatungen sowie etliche von mir durchgeführte Tagungen. Workshops und Beratungsauftrage in der Industrie.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort des Herausgebers7
Geleitwort Prof. Dr. Horst Koller zur ersten Auflage8
Vorwort zur vierten Auflage (2006)9
Aus dem Vorwort zur ersten Auflage (1999)10
Inhaltsverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis16
Abkürzungsverzeichnis und Kurzglossar19
1 Einführung: Informationsrevolution und industrielle Produktion23
1.1 Zusammenfassende Übersicht und Ziel der Untersuchung23
1.2 Forschungsbedarf und Abgrenzung der Untersuchung27
2 Forschungsprogrammatische Leitideen32
3 Entwicklungslinien neuer luK-Technologien36
3.1 Begriffliche Grundlagen: Information und Kommunikation36
3.2 Ökonomische Bedeutung der Information41
3.3 Informations- und Kommunikationstechnologie46
3.4 Konzeptionen volkswirtschaftlicher Wertschopfung und Metapher „lnformationsgesellschaft"51
3.4.1 Wege zur Informationsgesellschaft52
3.4.2 Konkretisierung der Begriffe Informationsrevolution und Informationsgesellschaft58
4 Organisationale und wettbewerbsstrategische Wirkungen der luK-Technik61
4.1 Veränderungen der Wettbewerbsbedingungen als Kontextfaktor61
4.1.3 Ansprüche an eine adaquate Wettbewerbsstrategie75
4.2 luK-Technologie und Organisation77
4.3 Produktivitätswirkungen luK-technischer Investitionen87
4.4 Information und luK-Technologie als Wettbewerbsfaktor94
4.4.1 Bedingungen für einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil94
4.4.2 luK-Technik und ressourcenorientierte Wettbewerbstheorie99
4.4.3 luK-Technik und marktorientierte Wettbewerbstheorie101
4.4.4 Einflüsse moderner luK-Technologien auf die Gestaltung der Wertkette106
5 Die neue Rolle der industriellen Produktion108
5.1 Verhältnis von Produktion und Dienstleistung in der Informationsgesellschaft108
5.2 Neue luK-Technologien in der Produktion114
5.3 „Modern Manufacturing" - zu einem neuen Paradigma der Produktion119
6 Kundenspezifische Produktion als Reaktion auf die neuen Wettbewerbsbedingungen136
6.1 Grundlagen der Individualisierung der Leistungserstellung136
6.2 Wettbewerbsvorteile einer Individualisierung der Leistungserstellung138
6.3 Variantenfertigung149
6.3.1 Grundlagen der Variantenfertigung150
6.3.2 Komplexitatssteigerung als Folge einer variantenreichen Produktion152
6.4 Einzelfertigung158
6.4.1 Grundlagen der Einzelfertigung158
6.4.2 Kostenwirkungen einer einzelkundenbezogenen Produktion160
7 Mass Customization als wettbewerbsstrategisches Konzept175
7.1 Abgrenzung, Definition und Charalterisierung von Mass Customization176
7.1.1 Entwicklung des Konzepts176
7.1.2 Begriffsspektrum und Definition181
7.1.3 Zum Stand der Entwicklung des Konzepts184
7.1.4 Eigenschaften von Mass Customization195
7.1.5 Abgrenzung zu anderen Ansatzen kundenbezogener Leistungserstellung198
7.1.6 Abgrenzung zu anderen Managementansätzen200
7.2 Mass Customization als hybride Wettbewerbsstrategie203
7.3 Theoriegeleitete Begründung der Vorteilhaftigkeit von Mass Customization215
7.4 Konzeptionen von Mass Customization238
7.4.1 Systematisierung verschiedener Formen238
7.4.2 Selbstindividualisierung durch intelligente Produkte242
7.4.3 Ergänzung von Standardprodukten um individuelle Sekundarleistungen245
7.4.4 Kundenindividuelle Vor- oder Endfertigung247
7.4.5 Modulare Baukastensysteme250
7.4.6 Massenhafte Fertigung von Unikaten256
8 Umsetzung der kundenindividuellen Massenproduktion259
8.1 Bedeutung der Information259
8.2 Forschung und Entwicklung262
8.3 Erhebung der Kundeninformation und Leistungskonfiguration268
8.3.1 Computer Aided Selling und Konfigurationssysteme268
8.3.2 Erhebung der Individualisierungsinformation und Leistungskonfiguration270
8.3.3 Interaktion und Konfiguration über das Internet284
8.4 Nachkaufphase, CRM und Aufbau von Economies of Interaction288
8.4.1 Speicherung und Auswertung der Individualisierungsinformation288
8.4.2 Sicherheit und Schutz abnehmerspezifischer Daten292
8.5 Produktion296
8.5.1 Flexible Fertigungstechnologien der Werkstuckbearbeitung297
8.5.2 Modulare Organisationsprinzipien in der Produktion302
8.5.3 Entwurf eines Modells der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) fur die kundenindividuelle Massenproduktion310
8.5.4 PPS-Systeme fur eine kundenindividuelle Massenproduktion335
8.6 Integration von Zulieferern, Handel und Intermediären345
8.6.1 Interorganisationale Vernetzung und neue luK-Technologie345
8.6.2 Einbezug der Lieferanten: Supply Chain Management fur Mass Customization354
8.6.3 KooperatJon mit dem Handel368
9 Resümee: Der Informationskreis bei Mass Customization380
Anhang: Fallbeispiele zu Mass Customization383
Quellenverzeichnis413

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